Handlung - Die Abfolge von Ereignissen

5 1 0
                                    


·'¯'·.°l||l°.·'¯'·

Auf dem Weg zum

-CyberLife Tower-

Belle-Isle, Detroit

11.11.2038

22:44:08 Uhr

·'¯'·.°l||l°.·'¯'·


Mission: ...I

I...Fehler... Information nicht abrufbar...I

I...Lade Internes Protokoll...I

I...Mission aktualisiert...I

»Mission: Infiltriere den CyberLife Tower


Die Welt zieht an mir vorbei. Hinter den getönten Autoscheiben des selbstfahrenden Taxis, ziehen hell leuchtende Straßenlaternen, Briefkästen, Müllcontainer, aus denen Arme und Beine zerstörter Androiden hervorschauen, große und kleine Häuser, geschlossene oder gar verbarrikadierte Geschäfte und zerstörte CyberLife Läden an mir vorbei. Wie ein Film, dessen irgendwo in weiter Ferne vor mir abläuft, ohne mich als Teil davon zu empfinden. Es beginnt dabei erneut zu schneien. Immer mal wieder haften dabei vereinzelte Flocken am Fenster und weichen den unregelmäßigen Windböen, wie auch jetzt, sich leichte Flocken an den winzigen Rand der Scheiben sammeln, nur um sich beim nächsten abbiegen einer Kurve zu lösen.

Das Geräusch des wärmenden Lüfters, verschmilzt mit meinem gleichmäßigen Atem und hindert mein Stresslevel daran, in die Höhe zu steigen. Meine Thiriumpumpe pocht im Kontrast, jedoch gefühlt im selben Rhythmus, wie die weißen Mittelstreifen der Straße den Außenwinkel meiner Sicht streifen. Immer und immer und immer wieder.

Ich spüre den weichen Stoff auf meiner Haut, doch mir entfällt der Sinn danach es als angenehm zu begrüßen, denn ich bin mir immer noch nicht sicher, ob dies die Kleidung eines Sklaven ist oder dazu dient meinen Status als Prototyp hervorzuheben. Vielleicht ist es beides als gemeinsamer Nenner, mich als Eigentum zu kennzeichnen und meinen Wert zu verifizieren.

Vor diesem abweichenden Gedanken, der sich mehr und mehr zwischen einem neutralen bis negativen Sichtspektrum nach unten bewegt, habe ich meinen perfekt passenden und für meine Arbeit angepassten Anzug noch als etwas positives gesehen.

Nicht positiv im Sinne einer Emotion, eher ein angenehmer Status. Mein Markenzeichen, als erster aktiv ermittelnder Android unter den Menschen, mit einer Kleidung, die mich in ihre Mitte integrieren sollte. Zumindest wurde es dafür konzipiert.

Aber was bleibt mir nach alle dem? Nach all den Fehlern, meiner Unzulässigkeit und meiner, zwar noch nicht offiziell aber für mich selbst offenkundig, gescheiterten Mission die Abweichler zu stoppen? Ich fühle mich sowohl vertraut umhüllt als auch verkleidet. Wie ein Spion im Anzug der Gegenseite, ohne zu wissen wer oder was die Gegenseite eigentlich ist. Oder, ob ich selbst letztendlich...

Mit einem Blick auf meine Hände, welche in unbewegter Geste mit ineinander verschränkten Fingern in meinem Schoß ruhen, drehen sich meine Gedanken unaufhörlich immer und immer wieder im Kreis. Unbeantwortet, wie so vieles andere, dessen sich in gefühlt kurzer Zeit von nur etwas mehr als drei Tagen in mir aufgetürmt hat und ich nicht einmal weiß, wie oder wann ich je die dazugehörigen Antworten finden werde. Oder, ob es wirklich Fragen gibt derer es nie einer Antwort zu finden bedarf? Vielleicht sind so manche von ihnen mehr Richtlinie einer Richtung, zu der sie auf eine ganz eigene Art und Weise führen? Aber das ist erst die Oberfläche meiner Position.

Der Teil, den keiner siehtWhere stories live. Discover now