Remission - Das was vergänglich ist

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-115, Michigan Drive-

Detroit

25.11.2038

10:01:06 Uhr

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Mission: ...I

I...Fehler... Information nicht abrufbar...I


„Hey, hey...hey. Lass das",

raunt Lt. Anderson in recht energischem Ton, während er mit Einkaufstüten vor mir herum hantiert und dabei halbwegs unbeschadet versucht, durch die Türe in den Flur zu kommen.

„Es wäre sicherlich effektiver, wenn ich Ihnen dabei helfen dürfte, Lieutenant",

rutscht mir im Affekt mein Gedanke ungefiltert über meine Lippen. Noch ehe ich einen weiteren Gedanken fassen kann, fuchtelt er abwehrend mit seinen Tüten herum und stiefelt ungebremst, über die Türschwelle ins Haus, an mir vorbei.

Sichtlich aus der Puste, schiebt er nach dem vorbeigehen gleich die nächste Aufforderung, jedoch um einiges freundlicher, hinterher:

„Hol lieber die Akten aus dem Auto. Papier ist geduldig aber verdammt schwer. Argh"

Ich höre ihn in die Küche verschwinden und die schweren Einkäufe abstellen, als ich schon auf seine Aussage hin zur Tür marschiere. Kurz halte ich inne, um abzuwarten, ob sein Stöhnen auf einen Zwischenfall hindeutet. Aber auf sein tiefes Ausatmen, das darauf folgt, schlussfolgere ich auf Körperliche Anstrengung und führe meine Bewegung fort.

Über die Türschwelle hinüber zum Wagen in der Einfahrt, ist es kein weiter Weg und doch findet sich die Zeit für mich, meine Umgebung in seine Gänze zu erfassen.

Seit der Nacht der Revolution ist es mild geblieben und das ist bereits mehr als zwei Wochen her. Der Rasen hat die Zeit und Muße gefunden, sich vom Schnee zu erholen und ist mit Tautropfen dieses frühen Morgens bunt gespickt. Auch das Unkraut schaut hier und da durch die Ritzen und Fugen.

Ein Vogel so außergewöhnlich, ganz ähnlich wie der den ich am Morgen nach der Revolution sah, landet auf Lt. Andersons Wagen und scheint mich zielstrebig anzuschauen. Ich kenne bereits das Phänomen der Menschen, auf solch einen Anblick hin Kontakt zu den Tieren aufzubauen. Und mein Gefühl, welches ich noch zuvor gehabt habe, schiebe ich bewusst nach hinten. Es ist doch alles friedlich, der Konflikt ist doch vorbei. Warum soll ich weiterhin Platz in meinen zerebralen Prozessen damit verschwenden, mir Sorgen zu machen und einem bisher unbestätigten Gefühl zu folgen. Nein, ich bin frei und sollte diesem Prozess auf den Grund gehen. Dem Prozess meiner Entwicklung, mehr als nur eine Maschine zu sein.

So versuche ich mich gerade mit diesen Gedanken daran, zumindest etwas, meine mechanische Sorgfalt durch abweichendes Vorgehen zu ersetzen und mich an das zu erinnern, was ich mir hart erarbeitet habe. Freiheit. Freiheit, Ja und auch Nein zu sagen. Freiheit, Fehler zu machen und mit... Tieren zu reden. Ohne logischen oder nachvollziehbaren Grund. Einfach so.

„Hallo... kleiner Vogel",

setze ich unsicher an und beobachte wie der Piepmatz seinen Kopf schräg legt,

„Kannst Du mich verstehen?"

Als wenn, aber es ist eine Rhetorische Frage, die keiner Antwort bedarf. Ein Mittel zum Zweck, um der Konversation einen gewissen Rahmen zu geben.

Der Teil, den keiner siehtDove le storie prendono vita. Scoprilo ora