4. Kapitel: Irgendein Mädel

754 46 53
                                    

Pov. Katsuki

Unentschlossen starrte ich auf Todorokis Handynummer, die ich gestern in mein Handy eingespeichert hatte...

Der hatte es doch allen Ernstes gewagt auf meine Karteikarte, die ich zum LERNEN benutzte, was drauf zu schreiben! Und dann auch noch mit so nem Smiley hinter seinem
VORNAMEN, der von traurig bis fröhlich alles sein konnte... Zeichnen scheint nicht seine Stärke zu sein!

Sollte ich ihm schreiben...? Irgendwas in mir wollte ihm schreiben, aber gleichzeitig hatte ich auch wahnsinnige Angst davor... Und ich wusste nicht mal warum!

Ob er heute wirklich nochmal in die Bibliothek kommt? Vielleicht traut er sich nicht, wenn ich ihm nicht schreibe...

Dann wäre ich ihn los...

"Sag mal, Bakugou", quatschte mich Kirishima von seinem Bett aus an. Auch heute hatte er eine Vorlesung geschwänzt, um ein Videospiel zu spielen.

"Was willst du?", fragte ich seufzend und legte mein Handy zur Seite.

"Auf was für Frauen stehst du eigentlich?", fragte er geradeheraus und pausierte sein Spiel, um mich ansehen zu können.

"Wie meinst du das?", fragte ich verwirrt.

"Na, stehst du auf Schlanke? Auf große Brüste? Blond? Dunkelhaarig?", gab er mir ungeduldig mehrere Vorschläge.

"Äh...", machte ich und dachte angestrengt darüber nach. "Ich... weiß es nicht. Darüber hab ich mir noch nie Gedanken gemacht!"

"Willst du mich verarschen?!", fragte er entsetzt. "An was denkst du denn, wenn du dir einen runterholst?!"

"Das geht dich ja wohl einen Scheiß an", sagte ich kühl.

"Ach komm! Ich brauch einen Anhaltspunkt!", sagte Kirishima gequält.

"Wofür denn?", fragte ich genervt.

"Na, um dich jemanden vorzustellen!", sagte er so, als wäre ich schwer von Begriff. "Damit du nicht auf ewig Single bleibst!"

Ich verdrehte entnervt die Augen. "Ich will mich aber nicht von dir verkuppeln lassen! Ich brauch nicht zwingend eine Beziehung!"

"Aber es wäre doch schön für dich, wenn du deine Jungfräulichkeit vor dem Ende deines Studiums verlierst!", meinte Kirishima und schien irgendwie echt darunter zu leiden, dass ich noch nie mit einer Frau geschlafen habe.

"Das braucht dich nicht zu jucken! Ich finde schon irgendwann eine Frau für mich!", sagte ich entschlossen und hatte gleichzeitig das Gefühl meinen besten Kumpel anzulügen.

"Ich will nur, dass du auch mal glücklich bist", sagte Kirishima kleinlaut.

"Ich bin glücklich", sagte ich genervt.

"Ich meine, dass du MIT jemanden zusammen glücklich bist! Oder das dich jemand glücklich macht", meinte er leicht verzweifelt.

Ich verdrehte zum wiederholten Male die Augen und wollte ihm klar machen, dass ich keinen Menschen brauchte, um glücklich zu sein! Zudem wollte ich ihm erklären, dass es ein Irrglaube ist, dass ein Mensch einen anderen Menschen glücklich machen kann! Ich empfand andere Menschen in meiner Nähe immer als anstrengend!

Gerade als ich meinen Mund öffnete, um ihm all das an den Kopf zu werfen, musste ich an verschiedenfarbige Augen denken und ich schloss mit laut klopfenden Herzen meinen Mund wieder.

Wie Alles begannWhere stories live. Discover now