8. Kapitel: Unerwiderte Gefühle

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Pov. Shoto

Wie jeden Nachmittag in den letzten Wochen steuerte ich meine Schritte voller Vorfreude Richtung Bibliothek.

Seit knapp anderthalb Monaten kannte ich Bakugou nun und die Zeit, dir wir miteinander verbrachten wurde immer mehr... Inzwischen kam er jeden Sonntag zu mir und wir kochten gemeinsam und schauten danach Serien... Außerdem wurden die Tage immer länger, weshalb er auch immer ein bisschen länger blieb...

Am liebsten hätte ich, dass er bei mir übernachtete... Doch ich traute mich nicht ihm vorzuschlagen, dass wir in meinem Bett zusammen schlafen könnten... Es war groß genug für uns beide...

Manchmal hatte ich das Gefühl, dass wir uns näher kamen... Manchmal war ich kurz davor ihn zu berühren... Wenn wir auf dem Sofa saßen, wollte ich meinen Arm um ihn legen oder seine Hand nehmen... Jedoch hielt mich immer irgendwas davon ab... Dabei schmerzte es fast zu wissen, dass er nicht mein Freund war...

Ich war so in Gedanken über ihn versunken, dass ich ausversehen gegen jemanden stieß, der all seine Bücher fallen ließ!

"Oh! Es tut mir Leid!", sagte ich schnell und half der Frau ihre Bücher aufzusammeln.

"Schon gut... Danke!", sagte sie und lächelte mich an.

Ich gab der Schwarzhaarigen ihre Bücher, nickte ihr kurz zu und beeilte mich dann zur Bibliothek zu kommen.

Dass ich dieser Frau in knapp zehn Jahren wieder begegnen würde, ahnte ich nicht... Vor allem da ich ihr Gesicht in der Sekunde vergaß, als ich mich von ihr abwandte...

In der Bibliothek ging ich geradewegs auf den Platz zu, wo Bakugou immer saß. Ich fragte mich, was er mir gegenüber empfand... Schließlich war ihm ja klar, dass ich keine Freundschaft suchte... Zwischendurch hatte ich auch das Gefühl, als würden wir miteinander flirten... Doch sicher war ich mir da nie, weil ich nicht wusste, ob er viel vom Flirten verstand, wenn er noch nie geküsst worden ist... Dann hatte er höchstwahrscheinlich auch noch nie eine Beziehung gehabt...

Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass wir uns immer näher kamen... Zumindest war er nicht jedesmal genervt, wenn er mich sah! Das sah ich als Fortschritt!

Als ich um das nächste Regal bog, um zur Sitzecke zur gelangen, breitete sich bereits ein breites Grinsen auf meinen Gesicht aus! Ich freute mich so auf ihn!

Doch als ich den Sitzplatz erreichte, war er verwaist... Verwirrt sah ich mich um. Normalerweise saß er um diese Zeit schon hier! Und wenn er nicht da war, lagen seine Sachen verteilt auf dem Tisch, so dass ich wusste, dass er gerade nach einem Buch suchte oder sich was Essen holen war... Obwohl er mit dem Essen inzwischen immer auf mich wartete, so dass wir zusammen zur Mensa gehen konnten!

Doch jetzt war der Tisch komplett leer... Es gab nicht mal irgendein Hinweis darauf, dass hier jemand gesessen hatte und ich war definitiv im richtigen Stockwerk! Ich zog mein Handy aus meiner Tasche... Vielleicht hatte er mir ja doch mal geschrieben! Doch nichts... Natürlich nicht... Bisher hatte er mir kein einziges Mal geschrieben, so dass ich immer noch nicht seine Nummer hatte...

Betrübt setzte ich mich auf seinen Platz und starrte aus dem Fenster... Ich wartete einfach... Bestimmt kam er noch...

-

"Warum kam er heute nicht?", jammerte ich wie ein kleines Kind.

Iida und Izuku wechselten einen unsicheren Blick miteinander.

Wir saßen in einer kleinen Bar in der Nähe von der Universität und ich hatte schon mehrere Biere intus. Ich war unglaublich frustriert!

"Shoto... Nimm uns das nicht übel...", sagte Izuku vorsichtig. "Aber... hast du mal darüber nachgedacht diese ganze Bakugou Sache aufzugeben? Ist es nicht erschöpfend in jemanden verknallt zu sein, der nicht homosexuell ist?"

Wie Alles begannWhere stories live. Discover now