29. Kapitel: Nicht wie ihr!

497 45 12
                                    

Pov. Shoto

Geistesabwesend nippte ich an meinem Wasser und überprüfte alle paar Sekunden, ob ich eine neue Nachricht von Katsuki hatte.

Die Geburtstagsfeier meines Vaters fand draußen in unserem weitläufigen Garten statt. Die wichtigsten Geschäftspartner meines Vaters waren ebenso da wie meine Geschwister. Natürlich unterhielt sich mein Vater nur mit denen und nicht mit uns...

Währenddessen lief meine Mutter hin und her und versuchte die perfekte Gastgeberin zu sein mit dem perfekten Kleid und ihrem verflucht perfekten Lächeln, welches immer ein wenig aufgesetzt wirkte.

Aber was ich am meisten hasste, war ihr erleichterter Blick gewesen und der zufriedene Gesichtsausdruck meines Vaters als ich sagte, dass Katsuki nicht kommen konnte, wegen eines persönlichen Notfalls...

Ich hatte ihnen ansehen können, dass sie denken, dass es zwischen Katsuki und mir nicht gut lief...

Ich umklammerte mein Handy fester... Warum war ich überhaupt hier?! Der Vater meines Freundes lag auf der Intensivstation und ich war hier auf dieser furchtbaren Party!

"Hey, kleiner Bruder!", sprach mich da Touya an und ich zuckte leicht zusammen. "Warum so in Gedanken versunken?"

"Nichts wichtiges...", murmelte ich und strich mir unruhig durchs Haar.

Er sah mich kurz einen Moment an, bevor er sagte: "Schade, dass deine Begleitung heute nicht kommen konnte..."

"Er ist NICHT meine Begleitung!", fuhr ich ihn wütend an. "Er ist mein fester Freund! Wir sind seit vier Monaten zusammen!"

Touya wich ein Stück vor mir zurück und hob beschwichtigend seine Hände. "Hey, beruhig dich mal wieder... Mum meinte, dass du eine Begleitung mitbringen wolltest..."

"Das ist wieder so typisch! Nur weil er ihren Vorstellungen nicht entspricht!", knurrte ich aufgebracht.

"Wieso?", fragte er irritiert.

Ich verdrehte die Augen. "Weil seine Familie nicht aus reichen Kreisen kommt..."

Touya schnaubte laut. "Typisch unsere Eltern... Lass dich davon nicht unterkriegen!"

"Hab ich nicht vor", sagte ich genervt.

"Dann erzähl mir mal was von deinem Freund!", forderte mein Bruder grinsend und schlug mir leicht auf die Schulter.

Ich errötete leicht. "Er studiert Medizin so wie ich... Und, ähm, wir wohnen zusammen... Er ist sehr wundervoll..."

"Du scheinst ihm ja komplett verfallen zu sein", sagte Touya kichernd.

"Gar nicht wahr!", sagte ich beschämt.

"Dann solltest du was gegen deine verliebte Stimme tun", meinte er belustigt.

Ich lief knallrot an und wollte gerade was erwidern, als er mich unterbrach: "Und was ist sein persönlicher Notfall?"

Unsicher sah ich ihn an und war kurz davor ihm die Wahrheit zu sagen, als meine Mutter rief: "Touya! Shoto! Was macht ihr dahinten?! Kommt her und leistet eurer Schwester und mir Gesellschaft!"

Wir seufzten gleichzeitig und gingen ergeben zu den Beiden.

Dort standen sie... Abseits von unseren Vater, der uns keinen Blick schenkte...

"Na Mum! Genießt du die Party?", fragte Touya mit einem provokanten Grinsen.

"Natürlich!", sagte sie sofort in ihrer betont fröhlichen Stimmlage. "Die Party ist perfekt! Wie jede Party deines Vaters!"

Wie Alles begannDonde viven las historias. Descúbrelo ahora