58.) Ein Bild entsteht

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„Was sind wir doch für Narren. Neunzig Jahre in dieser Welt voller Wunder, voller Magie hätten mich lehren müssen, meinen Sinnen nicht zu vertrauen. Die Magie kann sie verwirren, meinen Geist benebeln, mein Herz schwer machen. Es beschämt mich, dass wir darauf reingefallen sind und sei es auch nur für einige Minuten.

Markus hat es als erster bemerkt. Oder war ich es? Die Erinnerung ist bereits verschwommen, als ob sie bald nicht mehr existieren würde. Läuft uns die Zeit schneller davon, als wir dachten? Sind es nur noch Minuten, die uns beide vom Abgrund trennen?

Zuerst dachten wir, alles wäre vorbei, wir wären am Ende angelangt. Aber die Wand war zu perfekt, zu glatt. Sie passte nicht in die Umgebung, sie war ... unnatürlich.

Wir tasteten sie in fieberhafter Hast ab, begierig, eine Abweichung zu finden, eine Unebenheit. Aber da war nichts. Sie war makellos. Ein Illusionszauber ... Nachdem Markus es aussprach, war es ein Leichtes, den Zauber zu brechen.

Ein Wink mit dem Zauberstab, eine simple Bewegung und die Wand verschwand ...

Hätten wir es nicht tun sollen? Waren wir zu unvorsichtig gewesen, zu voreilig?

Ein Wind umgab uns, eine gewaltige Woge von Magie. Ich fiel auf die Knie, versuchte, dem Ansturm standzuhalten. Als die Magie verebbte, blickte ich zu Markus hinüber und mein Herz erstarrte."

Tonks blickte auf, betrübt, aber gleichzeitig auch mit einem säuerlichen Ausdruck. „Mehr habe ich nicht. Eine wirklich tolle Stelle, um die Seiten zu teilen, Severus", bemerkte sie.

Trotz der Anspannung, glitt ein kurzes Schmunzeln über die Gesichter der anderen.

Dann räusperte sich Harry. „Jetzt wäre Hermione wohl an der Reihe. Mione, bist du fertig?", rief er zu dem Platz, an dem seine beste Freundin immer noch konzentriert über ihrem Pergament brütete. Unwirsch winkte sie ab und er zuckte die Schultern.

„Dann fange ich wohl damit an", meinte er und begann, während er versuchte, Hermiones Schrift zu entziffern.

„Ich habe ihn verloren ... Ein Blick in sein Gesicht genügte, um es zu erkennen. Ich bin allein ...

- Wie lange habe ich hier gesessen, neben meinem Freund, und versucht, ihm eine Reaktion zu entlocken? Fünf Minuten? Einen Tag? Eine Woche? Die Zeit hat keine Bedeutung mehr. Mein Herz ist erstarrt, meine Kraft verbraucht. Alles ist sinnlos geworden.

Meine geliebte Elisabeth, es tut mir leid, ich habe versagt ...

- Ich darf nicht aufgeben. Ich darf Hogwarts nicht im Stich lassen. Markus würde mich auslachen, wenn er mich so sehen würde, gebrochen und ohne Mut. Und was würde meine geliebte Frau sagen?

Ich rappele mich auf und blicke in den Raum hinein, der sich hinter der Wand geöffnet hat. Noch immer spüre ich die Magie, die dort pulsiert. Wieso bin ich noch bei Verstand? Aber vielleicht bin ich es gar nicht mehr? Vielleicht sitze ich schon genauso wie Markus unbeteiligt in einer Ecke und weiß es nur nicht? Vielleicht halluziniere ich nur? Bevor ich mich vollends dem Raum zuwende, bewege ich meinen Zauberstab und ein Portschlüssel erscheint. Ich muss Markus ins St. Mungos bringen. Er soll nicht hier sitzenbleiben. Was ist, wenn ich nicht zurückkomme?

- Markus ist weg und ich wende mich dem Raum zu. Ein paar Schritte und ich bemerke, dass ich in einer Halle stehe. Ich kann die Decke kaum erkennen, so weit ist sie entfernt. Und dann erblicke ich, was in der Mitte des Raumes steht. Es pulsiert voller Macht. Ich bin am Ziel. Ich habe die Ursache des ganzen Übels entdeckt. Aber was bedeutet es? Was habe ich gefunden? Ich muss es herausfinden, ich ... Was passiert? Schwarze Strahlen strömen aus der Kiste, kriechen auf mich zu ... Nein, diese Magie ... die Macht ... ich ... nein, bitte nicht ... Aaaahhhh!"

Um den Liebsten zu schützenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt