5.) Ein neuer Zauberstab

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Sie wurden unterbrochen, als es an der Tür klopfte und der Kellner sich erkundigte, ob sie etwas zu essen wünschten.

Herrje, es war schon fünf Stunden her, seit sie gekommen waren und inzwischen war es acht Uhr abends.

Sie bestellten beide etwas und während des Essens wandten sie sich leichteren Themen zu.

Beth erzählte von ihren Fortschritten beim Wolfsbanntrank.

„Wenn die heutige Versuchsreihe so klappt, wie ich das errechnet habe, dann können wir tatsächlich beginnen, den Feldtest zu planen", sagte sie erfreut.

„Oh Beth, wenn das klappen würde, das wäre wunderbar. Stell dir vor, Remus würde sich nicht mehr verwandeln und es bestünde keine Gefahr, dass er den Trank vergessen würde. Hatte ich dir von unserem dritten Jahr in Hogwarts erzählt, als Remus sich plötzlich vor unseren Augen verwandelt hatte?"

Beth sagte kichernd: „Ja, hast du."

„Ich fand es gar nicht witzig, wir schwebten in Lebensgefahr", entrüstete sich Hermione.

„Ja", erwiderte Beth lachend, „aber du hast Snapes Gesicht immer so herrlich beschrieben, dass mir das prägend in Erinnerung geblieben ist."

Auch Hermione musste bei der Erinnerung grinsen.

„Ach", sagte Beth, „das habe ich dir ja noch gar nicht erzählt. Ich habe einen neuen Zauberstab!"

Stolz zog sie ihren neuen Stab hervor.

„Ist er von Ollivander?", fragte ihre Freundin begeistert.

„Ja", antwortete Beth und damit war ein neues Thema gefunden.

„Ich war gestern zufällig bei ihm."

Nachdem Beth gestern aus der Apotheke gekommen war, stand sie plötzlich vor Ollivanders Laden. Seit sie in London war, kribbelte es sie in den Fingern einmal hereinzugehen. Aber bisher hatte sie sich beherrscht. Sie hatte ja einen Zauberstab, auch wenn er seit einem kleinen Unfall vor ein paar Monaten nicht mehr ganz akkurat mitspielte. Er hatte einen winzigen Riss bekommen.

Nun, da sie vor Ollivander stand, ging sie kurz entschlossen hinein.

Der Laden war ähnlich wie die Apotheke, altes Holz und Regale säumten die Wände und Beth fühlte sich sofort wohl.

Als sie eingetreten war, kam ein alter Mann aus dem Hinterzimmer und beäugte sie neugierig.

„Was kann ich für Sie tun, Miss?", fragte Mr. Ollivander.

„Ich habe soviel von Ihrem Geschäft und Ihren Zauberstäben gehört, Mr. Ollivander, dass ich der Versuchung nicht widerstehen konnte, einen Blick in Ihren Laden zu werfen", gestand die junge Frau mit einem Lächeln.

„Sie sind jederzeit willkommen, sich umzusehen. Woher haben Sie denn Ihren Zauberstab? Ich kann mich nicht erinnern, Sie schon einmal gesehen zu haben."

„Ich komme aus Deutschland und habe meinen Stab als Schülerin von Mr. Wendel erhalten", antwortete sie.

„Oh, dürfte ich diesen vielleicht einmal sehen?", fragte der alte Zauberer interessiert.

Beth reichte ihm ihren Stab.

Mr. Ollivander nahm ihn genau unter die Lupe. „Sehr schön verarbeitet, Eiche mit einer Greifenfeder, ein sehr guter Zauberstab zur Verteidigung. Aber ich sehe, er ist defekt."

Beth lächelte beschämt und sagte: "Vor einigen Monaten habe ich im Wald nicht richtig aufgepasst und wurde von einem Wolpertinger überrascht. Dabei bin ich gestürzt und auf dem Stab gelandet. Er hat dadurch einen Riss bekommen."

Um den Liebsten zu schützenWhere stories live. Discover now