8.) Testdurchführung

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Beth wachte nach einer langen Nacht im Labor um neun Uhr auf und schaute sich um. Es war immer noch seltsam, nicht Zuhause aufzuwachen und durch die Fenster die Berge sehen zu können, sondern auf einen Innenhof in Muggellondon zu schauen. Wie sehr sie es in diesen Momenten vermisste, Marks Körper neben sich liegen zu haben.

Sie erinnerte sich daran, wie sie an den Wochenenden oft noch lange im Bett gelegen hatten und der Sonne zuschauten, wie sie langsam höher kroch. Beths Augen füllten sich mit Tränen. Sie vermisste Mark so sehr. In jeder Sekunde, jeder Minute des Tages, in der sie alleine war, vermisste sie den Halt, den ihr gegeben hatte, seine Liebe, seine Zärtlichkeiten. So oft musste sie sich morgens dazu durchringen, aufzustehen und den Tag zu beginnen. Wie einfach wäre es manchmal, einfach liegenzubleiben, einfach endlos weiterzuschlafen, um den Schmerz zu vergessen.

Aber selbst der Schlaf brachte keine Erlösung. Auch in ihren Träumen verfolgte sie, was sie verloren hatte. Oh, es waren eigentlich so oft glückliche Träume. Aber wenn sie dann aufwachte, war die Einsamkeit noch schlimmer, die Sehnsucht noch größer, das Leben noch leerer. Beth hoffte wirklich, dass ihr Umzug nach England den Schmerz würde lindern können, den sie immer noch fühlte. Sie hoffte so sehr, dass sie nicht ihr restliches Leben mit diesem Schmerz würde verbringen müssen, sondern dass es irgendwann leichter werden würde.

Sie atmete einige Male tief durch und schob dann entschlossen die Bettdecke weg. Mark hatte sie immer dafür ausgelacht, dass sie so nah am Wasser gebaut und so emotional war. Aber sie wollte jetzt nicht weinen, sie wollte stark sein. Sie dachte an den Tag, der vor ihr lag, gab sich einen Ruck und sah sich in ihrem Schlafzimmer um.

Sie mochte ihre gemietete Wohnung, die Hermione für sie gefunden hatte.

Und außerdem waren es heute nur noch acht Tage, bis der Hogwarts Express abfahren und Beth zusammen mit Hermione und den Schülern für ein neues Schuljahr in die Schule bringen würde. Daher müsste sie eigentlich langsam anfangen all ihre Sachen zu packen, die sie in den letzten Wochen gebraucht hatte. Der größte Teil ihrer Habe war schon in Hogwarts, da sie diese per Zauberspedition herüber geschickt hatte. Obwohl Professor McGonagall angeboten hatte, dass die beigen neuen Lehrerinnen bereits früher nach Hogwarts kommen könnten, um sich häuslich einzurichten, wollten beide nicht auf die Fahrt im Express verzichten, von der Beth schon so viel gehört hatte und die Hermione gerne noch einmal erleben wollte. Daher würden die ersten Schultage eine Herausforderung sein zwischen dem Einrichten ihrer Lehrerräume und den neuen Aufgaben.

Nachdem Beth mit ihren Überlegungen soweit gekommen war, dass noch viel zu tun war in den nächsten Tagen, stand sie endgültig auf.

Um 12 Uhr wollten Hermione und Remus vorbeikommen, damit sie die weitere Planung durchgehen konnten und Beth wollte für die beiden zu Mittag kochen.

Als sie sich jedoch im Zimmer umsah und an das Wohnzimmer dachte, stöhnte sie innerlich auf. Bevor sie auch nur ans Kochen denken konnte, musste sie unbedingt aufräumen.

Überall lagen Kleidungsstücke herum, die eigentlich in die Wäsche mussten. Der Staub hatte sich auf den Möbeln gesammelt und wenn sie an die Küche dachte, schauderte es sie.

Schon vor Jahren hatte sie sich gefragt, ob sie wirklich die Tochter ihrer Mutter war.

Diese hatte es geschafft, ein Kind großzuziehen, jeden einzelnen Tag seit Beth geboren wurde, ihr Haus aufzuräumen, in etlichen Wohltätigkeitsvereinen aktiv zu sein und ihrem Mann seit über 35 Jahren eine liebende Frau zu sein, die jeden Abend pünktlich die leckersten Gerichte auf den Tisch brachte. Und ganz nebenbei schaffte sie es anscheinend auch noch, dass ihre Ehe glücklich und niemals eintönig war.

Obwohl Beth sie so gut hätte gebrauchen können, hatte sie die Ordnungsliebe und das Organisationstalent ihrer Mutter leider nicht geerbt.

Sie war bei der Verteilung dieser Talente offensichtlich völlig übergangen worden und so hechtete sie nun teilweise recht planlos von einem Tag zum nächsten.

Um den Liebsten zu schützenTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang