26.) Mach so etwas nie wieder!

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Beth reichte Marie die Phiole und stellte sich dann neben Minerva. Die Medihexe hob Severus' Kopf an und verabreichte ihm den Trank.

Dann schaute sie die drei anderen Frauen an und sagte ernst: „Es wird einige Minuten dauern, bis der Trank im System ist und überhaupt eine Wirkung entfalten kann."

Hermione war ebenfalls näher an das Bett herangetreten und stand jetzt neben der Heilerin.

Sie bemerkte als Erste eine Veränderung und rief erleichtert aus: „Er atmet etwas leichter!"

Auch die Anderen konnten es jetzt sehen und Marie begann erneut, einige Analysen durchzuführen. Dann lächelte sie erleichtert. „Der Sauerstoffgehalt im Blut erhöht sich bereits, die Bronchien können wieder mehr Luft aufnehmen. Es scheint zu wirken", verkündete sie.

Alle atmeten erleichtert aus und beobachteten weiter, wie sein Atem ruhiger wurde und er wieder etwas Farbe im Gesicht bekam.

Nach zwanzig Minuten schließlich erklärte die Medihexe: „Es wird alles wieder normal werden. Er schläft jetzt und sollte morgen früh wieder fit genug sein, um wie jeder kranke Mann im Bett herumzunörgeln. Dein Trank hat gewirkt, Beth."

Hermione umarmte ihre Freundin freudig und die Schulleiterin lächelte sie an. „Vielen Dank, Beth. Wenn du ihn nicht gefunden hättest ..."

Die junge Zaubertränkemeisterin nickte nur schwach. Der Tag war lang gewesen. Erst das Training und dann die Aufregung und Anspannung. Sie merkte, wie diese von ihr abfielen und spürte, was der Tag von ihr verlangt hatte. Sie fühlte sich plötzlich ganz weich in den Knien und merkte, wie ihr Kreislauf wegsackte.

Marie schien es an ihrem Gesicht zu sehen, denn bevor sie auf den Boden sank, war die Medihexe schon bei ihr und half ihr, sich auf ein Bett zu setzen. „Leg dich hin, Beth. Ich gebe dir gleich einen Stärkungstrank. Erst den ganzen Tag wie eine Irre herumfliegen und dann auch noch der Trank, das war zu viel Aufregung für heute."

Die Heilerin rief eine Phiole herbei und drückte sie Beth in die zitternde Hand. „Trink!", befahl sie und die junge Frau schluckte gehorsam. Nach einigen Sekunden merkte sie, wie der Trank zu wirken begann, und nickte der Medihexe dankbar zu.

Diese wandte sich den Anwesenden zu: „So, Severus ist über dem Berg, also alle raus mit euch. Beth, Hermione wird dich bestimmt zu deiner Wohnung begleiten. Ihr könnt Severus morgen alle besuchen, wenn ihr wollt. So wie ich ihn kenne, wird er sich morgen Abend spätestens selbst entlassen."

Minerva wünschte allen eine gute Nacht und verschwand als Erste. Die beiden Freundinnen warteten noch ein paar Minuten, bis Beth sich wieder erholter fühlte und gingen dann ebenfalls.

Langsam wanderten sie durch den Korridor. Als sie am Gang ankamen, in dem Beths Wohnung lag, wandte diese sich zu Hermione um: „Danke für deine Hilfe, Mione. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft. Ich hätte es nicht ertragen noch einen ..." Sie brach ihren Satz ab.

Aber ihre Freundin verstand sie, drückte sie fest an sich und sagte: „War doch klar."

Dann grinste sie. „Die jetzigen Schüler können es ja nicht besser haben, als ich damals. Wenn ich Severus aushalten musste, dann müssen sie es jetzt auch."

Beth lächelte müde und sagte: „Ich glaube, von hier schaffe ich es alleine. Schlaf gut, Mione."

„Du auch, Beth."

Ihre Freundin wandte sich ab und ging zurück in ihre Wohnung.

Die Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste drehte sich müde um und schlurfte zur Eingangstür. Die drei Frauen sahen ihr entgegen und schwenkten ohne ein Wort zur Seite. Sie warf ihnen einen dankbaren Blick zu, ging in ihre Wohnung und ließ sich auf einen Sessel fallen. Was für ein Tag!

Um den Liebsten zu schützenKde žijí příběhy. Začni objevovat