Kapitel 3

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Ich versuchte möglichst ausdruckslos zu wirken, während ich darauf konzentriert war, jedem Wort von ihnen möglichst viele Infomationen zu entziehen. Und zu alle dem, hatte sie ja auch schon meine Famile angesprochen, wenn auch nicht unbedingt, so das ich damit etwas anfangen konnte.
Diese Bestien waren immer noch am rätseln, wie lange meine Famile ihnen wohl schon entkommen ist, doch lagen sie ganz gehörig daneben.
Meine Urgroßeltern waren es gewesen, die es unter irrsinnigen Anstrengungen geschafft haben sich zu befreien.
Dabei galten diese Gefängnisstädte, in die die Werwölfe die Menschen nach ihrer Eroberung gerecht hatte, als absolut ausbruchsicher.

Die Werwölfe wechselten dann jedoch wieder das Thema.
,,Wie kommunizieren wir jetzt aber mit ihr?", wollte der eine wissen.
,,Naja erstmal wäre es vielleicht gut und vorzustellen, vielleicht sagt sie dann auch was und ich könnte mich dran setzen herauszufinden welche Sprache sie spricht.", sagte der, der die Maschine abgestellt hatte.
,,Ja, wäre wohl eine gute Idee.", stimmte der andere ihm zu.
Daraufhin wandte er sich mir zu, zeigte mit seinem Finger auf sich und sagte: ,,Jared". Danach deutete er auf seinen Zwilling und sagte: ,,Luke".
Weiterhin schweigend behielt ich die beiden im Blick.
Mir wäre gerade ehrlich gesagt fast ein genervtes schnauben entwichen. Diese Monster dachte doch nicht wirklich, dass ich mit ihnen sprechen würde.
Doch schien dem tatsächlich so zu sein, da mich beide erwartungsvoll ansahen.
Hätte ich nicht gewusst, dass es mich wahrscheinlich verraten hätte, hätte ich gerade am liebsten die Augen verdreht.
Für wie dumm hielten die mich bitte?
Garantiert würde ich ihnen keine Infos über mich geben.

,,Okay...", sagte der erste der beiden Werwölfe etwas gedehnt: ,,Ich glaub das wird so gerade nichts. Wir sollten ihr vielleicht etwas Ruhe und Abstand gönnen." 
,,Spinnst du!", fuhr der andere ihn an: ,,Sie ist gerade erst aufgewacht, nach einer gefühlten Ewigkeit in der sie im Wachkoma lag. Wie kannst du da nur auf die Idee kommen sie jetzt allein zu lassen." 
,,Jared, ich kann dich ja verstehen. Aber sie hat ganz klar Angst vor uns beiden, was in Anbetracht ihrer Herkunft ja nur logisch ist. Wir beide haben schon viel Zeit mit ihr verbracht, doch scheint es ja so, dass sie in ihrem Wachkoma nichts mitbekommen hat. Wir sind ihr komplett fremd."

Ich hatte gerade meine liebe Mühe mein  Gesicht unter Kontrolle zu halten. Ich lag im Wachkoma? 
Was war ein Wachkoma überhaupt? Von einem Koma, also einer bestimmten Art Bewusstlosigkeit hatte mein Vater mir schon mal erzählt. Doch das Wort Wachkoma sagte mir nichts. 
Wie sollte man den bitte auch 'Wach' sein während man Bewusstlos ist? 
Aber was wusste ich schon. Mit medizinischen Dingen hatte ich nicht wirklich zu tun gehabt. Wenn Rita oder ich uns verletzt hatten, hatte sich unsere Mutter darum, so gut es in der freien Natur ging, gekümmert. 
Zu allem Übel klang es bei dem Gespräch der Bestien heraus, dass ich wohl schon eine ganze Zeit hier war. Wobei ich leider nicht daraus schließen konnte, wie lange ich schon hier war. 
Ich wusste ja nur noch, dass wir von den Werwölfen im Wald aufgegriffen wurde und sie uns irgendwo hinschleppten. 

Ergeben seufzte der zweite Werwolf. ,,Du hast ja recht, aber ich fühle mich nicht wohl dabei sie allein zu lassen."
,,Man Jared wir sind ja immer noch im gleichen Haus, nur eben nicht im gleichen Raum. Wenn hier drin irgendwas lauteres passiert, bekommen wir es auf jeden Fall mit und ansonsten können wir ja in regelmäßigen Abständen nach ihr sehen."
Der andere nickte wieder nur, schien aber immer noch nicht ganz zufrieden. 
Er kam einen Schritt auf mich zu. Panisch riss ich die Augen auf. Was zur Hölle hatte dieses Monster denn jetzt vor?!
Das Biest blieb stehen, schien zu zögern. Danach wandte er sich ab und ging. Sein Zwilling folgte ihm und schloss mit einem kurzen letzten Blick zu mir die Tür. 
Mit angehaltenem Atem wartete ich darauf, dass sich die Schritte der Beiden sich entfernten. 

Wolfsseele - Gefährtin von ZwillingenWhere stories live. Discover now