Kapitel 4

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Leise, ganz leise konnte man sich entfernende Schritte hören. Ich musste mich ziemlich anstrengen, damit ich es hören konnte. 
Doch als ich mir sicher war, dass die Monster weg waren, atmete ich erleichtert tief durch. 
Ich schien scheinbar noch eine Art Schonfrist zu haben und diese wollte ich nutzen um mir eine Plan zu machen, wie ich am besten von hier fort kam. 

Mühsam, aber mittlerweile schon etwas besser als beim Aufwachen, drehte ich meine Kopf schwerfällig erst nach links und dann nach rechts. 
Der Raum war relativ groß, jedenfalls schien es mir so, wenn ich die Größe mit denen der Ruinen der Häuser, welche wir immer mal wieder in den Wäldern fanden, verglich. 
Links von mir bestand die ganze Wand aus einer Fensterfront  die vom Boden bis an die Decke reichte, jedoch mit zwei grauen Vorhängen verdeckt werden konnte.
Neben dem Bett stand immer noch diese seltsame Maschiene, die vorhin so einen Alarm gemacht hat.
Die Wand genau vor mir war weiß und wurde neben der Tür, durch die die Werwölfe gegangen sind, hauptsächlich von einem großen Schrank eingenommen.
Rechts von mir war jedoch noch eine Tür, die im Gegensatz zu der anderen jetzt nicht geschlossen war, sondern einen Spalt breit Aufstand, so dass ich von hier aus die Fliesen erkennen konnte.
Das war wohl das Bad.
Jedenfalls erinnerte mich das an die Räume, die meine Eltern uns in den Ruinen der Häuser als solche vorgestellt haben.
Grob wusste ich auch was man da tat, doch habe ich selbst so eins noch nie genutzt.
Wann sollte ich das auch, die in den Ruinen waren meist sehr zerfallen und früher oder später hat man im Wald immer einen Ort gefunden, an dem man sich erleichtern und oder waschen konnte.
Bis auf zwei kleine Tische gleich neben dem Bett gab es hier auch nicht viel mehr.
Dafür wäre auch wahrscheinlich auch der Platz eng geworden.
Der Raum war zwar sehr groß, doch nahm das mittig platzierte Bett, welches selbst mir, ohne jetzt jetzt Vergleich zu einem anderen zu haben, sehr groß vorkam, viel Platz ein.
Jedoch hätten wohl auch noch mehr Möbel hinein gepasst, würde man das Bett zur Seite schieben.

Tief atmete ich durch und versuchte mich wieder auf mich selbst zu fokussieren. Mit genügend Konzentration gelang es mir dann rasch erst einen Finger, dann zwei und zum Schluss die ganze Hand leicht zu bewegen. Diese zur Faust zu ballen und wieder zu entspannen.
Auch mit der anderen Hand funktionierte das ganze.
Das Bewegen meiner Füße fiel mir da noch deutlich schwerer. Doch minimal bewegten sie sich.
Erleichtert, dass meine Körperkontrolle wieder kam versuchte ich mich ein wenig zu entspannen.
Zwar war dies immer noch gefährlich, doch konnte ich ja schlecht 24/7 angespannt sein.
Ich wusste nur zu gut, dass das mein Körper nicht lange mitmachen würde und immerhin wäre es besser mich jetzt zu entspannen, als in Anwesenheit dieser Bestien.
Am liebsten hätte ich auch meine Stimme ausgetestet, die nach dem schreien sicherlich beansprucht war, doch fürchtete ich zu sehr, dass das nur ungewollte Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde.
Zwar würden die beiden wohl früher oder spätere wieder auftauchen, doch war mir da später wesentlich lieber als früher.
Auch wäre es vielleicht durchaus ein Vorteil für mich, wenn die Werwölfe nicht genau wussten was ich schon alles wieder konnte und mich in folge dessen unterschätzen würden. Alles andere würde meine geplante Flucht nur erschweren. Aber war mir auch klar, dass ich nicht ewig die Bewegungslose spielen konnte. Vielleicht hatte ich jedoch ne gute Chance so zu tun, als wäre meine Muskeln immer noch geschwächt durch dieses 'Wachkoma', doch war ja auch das kein Dauerproblem. Deshalb Musste ich schleunigst gucken, dass ich von hier weg kam. Jedoch nicht kopflos drauf los rennen, sondern mit ein Plan. Das hieß zwar, dass ich etwas länger hierbleiben müsste, doch standen meine Chancen umso besser.
Nur musste ich dann eben hoffen, dass die Werwölfe das was sie mit mir geplant hatte, nicht unbedingt in nächster Zeit tun wollten...

Wolfsseele - Gefährtin von ZwillingenWhere stories live. Discover now