Kapitel 10

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NEIN!
Das konnte doch nicht sein...
Meine Familie...
Das wollte, nein das konnte ich nicht glauben.
Hatten diese Bestien sie etwa umgebracht?!
Garantiert hatten sie das!
Daran gab es keine Zweifel.
Wenn wir entschieden hätten unseren Leben ein Ende zu bereiten wäre ich ja schließlich auch Tod.
Niemals hätte sich mich hier mit den Monstern allein gelassen.
Aber das sie tot waren erklärte einiges.
Ich musste zu allem Übel ziemlich mit mir kämpfen um meine Tränen zurück zu halten. Doch war mir bewusst, dass wenn ich jetzt weinte oder sonst eine verräterische Regung zeigte, mein ganzer Plan dahin war.
Denn Flucht war ganz klar meine Priorität, oder viel mehr das entkommen vor den Werwölfen. Zwar war ich bereit mein Leben zu geben um den Bestien zu entkommen, doch lag mir schon etwas an meinem Leben. Und wer wusste schon ob ich nicht auf eine andere Gruppe freier Menschen treffen würde.
Schließlich hatten meine Familie und ich schon mehrfach Spuren von vermutlich solchen gefunden, auch wenn wir uns aus Sicherheitsgründen von diesen fern hielten.
Eine große Gruppe konnte sich nun mal eben viel schwieriger versteckt halten, als eine kleine.

,,Jared? Möchtest du das Mädchen vielleicht los lassen.", fragte der Dunkelhaarige den Typen der mich immer noch fest hielt.
Dieser schien damit jedoch nicht einverstanden zu sein.
,,Komm schon Jared.", sagte der Zwilling: ,,Sie ist auch noch gar nicht wieder ganz gesund und sollte sich eigentlich erholen."
Das Argument schien wohl eher bei ihm zu ziehen.
Jedenfalls zog er mich plötzlich wieder auf seine Arme und lief mit mir anscheinend zurück.
Zwar wollte ich diese Berühungen nicht haben, doch hatte ich jetzt die Chance mir den Weg anzugucken.
Wir schienen wirklich umgeben von Wald zu sein.
Zwischen den Bäumen konnte man noch weitere Häuser ausmachen, dich schienen alle ein ganzes Stück auseinander zu stehen.
Zu alledem wirkten die auch noch alle recht neu.
Viel mehr Zeit zum Umgucken hatte ich jedoch nicht.
Wir hatten wohl wieder das Haus, in dem ich aufgewacht war, erreicht und betraten diese durch eine massiv wirkende Holztür.

,,Muss sie unbedingt wieder nach oben.", fragte mein Träger seinen Zwilling.
Dieser war uns gefolgt und warf mir einen kurzen Blick zu.
,,Ich glaub nicht, dass sie das auch will."
,,Luke, ich glaub ich halte das sonst nicht aus. Ich will ehrlich gesagt nicht noch mal so abdrehen. Ich weiß ja, dass das nicht gut ist, aber der Wolf würde sich am liebsten an sie kuscheln."
,,Ihren Blick nach zu Urteilen, würde sie wohl dir eher das Fell über die Ohren ziehen, wenn sie könnte. Aber wenn es unbedingt sein muss, leg sie aufs Sofa. Halt aber etwas Abstand zu ihr. Sonst klappt sie noch zusammen."
Gleich hinter der Tür drehte sich der Werwolf mit mir auf dem Arm nach links in einen Raum rein und legte mich dort auf dem Sofa ab.
Unsicher sah ich mich auch hier um.
Auch der dunkelhaarige Werwolf war uns gefolgt und ließ mich ähnlich wie die Zwillinge nicht aus den Augen.
Nach ein paar Sekunden seufzte er.
,,Das kann ja noch lustig werden mit euch. Ich wünsche euch viel Glück dabei.
Versucht am besten ihr die ganzen Sachen zeitnah zu erklären, so gut es eben geht. Sonst wird das am nächsten Vollmond nur furchtbar schief gehen."
Danach klopfte er dem anderen Zwilling kurz auf die Schulter und ließ uns wieder allein.
Und ich konnte ehrlich gesagt nicht sagen ob ich es nun besser finden sollte, dass ein Werwolf weg war, oder das ich mit diesen beiden Irren, die mich für ihre 'Gefährtin' hielten bis gerade nicht allein war.
Die Stimmung wurde jetzt nämlich schon wieder komisch...

Wolfsseele - Gefährtin von ZwillingenWhere stories live. Discover now