Kapitel 68

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Die nächsten Tage zogen sich.
Ich verbrachte viel Zeit bei Oma.
Tyler und Lily versuchten sie dazu zu bewegen wieder nach draußen zu gehen, doch weigerte sie sich nach dem Vorfall konsequent.
,,Man sollte wenn man unerwünscht ist, die Leute nicht unnötig provozieren.", meinte sie nur dazu.
Ich konnte ihre Perspektive da durchaus nachvollziehen, auch wenn ich Tyler und Lily in so weit auch recht geben musste, dass sie nicht ewig drin bleiben konnte.
Mich selbst machte es nun immer nervöser, dass der nächste Vollmond mit großen Schritten näher kam.
Ich hätte es gern ausgeblendet, doch der immer größer werdende Mond schien direkt ins Schlafzimmerfenster hinein.
Es hatte fast schon etwas davon, als ob die Natur mich verhöhnen wollte.
Von Lukes und Jareds Seite kam diesbezüglich nichts.
Vielleicht wollten sie mich auch nicht mit Sachen belästigen, die mich womöglich nicht interessierten oder abschreckten, doch machte mich das ganze so nur nervöser.
Ich wüsste auch ehrlich nicht, wie ich es hätte ansprechen sollen.
Vielleicht waren die beiden da auch die gänzlich falschen Ansprechpartner. Immerhin sind sie beide ja als Werwölfe geboren und nicht im späteren Leben gewandelt worden.
Aber als gewandelten Wolf kannte ich sonst nur noch Lily, und bei ihr konnte ich wirklich nicht ganz abschätzen wie sie dazu stand.
Immerhin hatte ich sie ja als noch richtigen Menschen nie kennen gelernt.
Womöglich veränderte ja das Wolf sein die Leute in ihrer Chrakter.
Das wäre jedenfalls eine gute Begründung warum die Menschen ansonsten nicht ihre Verwandten sehen durften.
Ach, war das alles Kompliziert. Manchmal wäre es praktisch wenn es für sowas eine Anleitung gebe. Irgendetwas was offen alle Möglichkeiten aufzeigt, wobei es ja eigentlich keine wirkliche Wahl gab. Jedenfalls als Mensch gab es keine.
Vielleicht hatten Werwölfe da mehr Wahl, vielleicht aber auch nicht.
Ich kannte ja aktuell die Auswirkungen der Gefährtenbindung nur passiv und nicht aktiv, wie Jared und Luke.
,,Hey Gina, ich hab hier dein Mittagessen.", sagte Luke zu mir und stellte mir einen überfüllten Teller vor die Nase.
Heute waren wir mal nicht bei seiner Arbeit sondern bei den Zwillingen zuhause.
Also war ich gleich nach meinem Besuch bei meiner Oma hier wieder zurück gewesen.
,,Was ist denn? Hast du keinen Hunger?", wollte Luke von mir wissen.
,,Nein, nein alles gut. Ich war nur gerade in Gedankek woanders."
,,Dann ist ja gut.", sagte dieser und setzte sich mir gegenüber.
Schweigend sah ich auf meinen Teller. Gemüse mit irgendeinem Fleisch.
,,Also bitte. Irgendwas stimmt doch ziemlich offensichtlich nicht.", sagte Luke und sah mich skeptisch an.
Ich seufzte.
,,Ich bin unsicher."
,,Worüber denn?", frage er interessiert.
,,Naja über das was in nächster Zeit alles passieren wird."
Luke nickte nur nachdenklich.
,,Ja, ist vermutlich gerade alles etwas viel. Immerhin hat sich dein Leben ja in, für dich, unter vier Wochen völlig auf den Kopf gestellt. Aber glaub mir, wir kriegen das schon alles hin. In ein paar Tagen ist Vollmond und dann wird es wohl für uns alle hoffentlich einfacher.", sagte er.
,,Du meinst da doch eher für dich und Jared.", warf ich ein.
Er stutzte: ,,Warum bitte nur für uns Beide und nicht auch für dich?"
,,Ihr würdet doch mir Abstand am meisten davon profitieren wenn ich endlich ein Werwolf bin."
,,Gina, erstens bist du schon ein Werwolf, nur kannst du dich eben bisher noch nicht bewusst wandeln. Zweitens wirst du wahrscheinlich nach Vollmond ziemlich genau verstehen was ich mit meinen Worten meine und das es eben nicht nur Jared und mich betrifft, sondern auch dich und indirekt das ganze Rudel.
Vermutlich spricht aus dir gerade einfach nur die Angst und das ist in Ordnung. Man darf vor so einer einschneidenden Veränderung Angst haben, aber glaub mir, es wird alles nicht so schlimm werden wie du wahrscheinlich gerade noch glaubst."

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Halli Hallo zusammen
Lesemonat Teil 8
Zu einer etwas (für mich) normaleren Uhrzeit😅
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen
LG

Wolfsseele - Gefährtin von ZwillingenWhere stories live. Discover now