Kapitel 17

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Die beiden glaubten sich doch hoffentlich selber nicht.
Ich wüsste ehrlich gesagt nämlich nicht was ich schlimmer finden sollte. Monster, die sich bewusst waren, dass sie welche waren oder die Monster, die auch noch glauben die Gute hier zu sein.
Doch wie es aussah schienen die beiden wirklich zu zweiteren zu gehören. Beziehungsweise mich davon überzeugen zu wollen.
Doch kaufte ich ihnen das beim besten Willen nicht ab.
,,Du hast sicherlich viele Fragen und Dinge, die dir durch den Kopf gehen. Wenn du möchtest kannst du diese Sachen gerne jederzeit ansprechen. Wir sollten dir nahezu jede Frage wohl beantworten können."
Wieder sagte ich nichts.
Den Sprecher der beiden schien das wohl nicht zu stören, jedenfalls zeigte er es nicht offensichtlich.
Dem anderen schien es da doch mehr etwas auszumachen und er verzog einen Mundwinkel nach unten.
Nach einem kurzen Seitenblick seines Zwillings korrigierte er diesen jedoch rasch wieder.
,,Okay.", sagte der erste etwas gedehnt: ,,Dann würde ich vielelicht erstmal ein paar Standarts erklären."
,,Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie dir zuhören wird. Ganz davon abgesehen, dass sie die Menge der Infos wahrscheinlich erschlagen wird.", sagte der andere Zwilling nun.
,,Jetzt bist du hier aber der Pessimist. Vielleicht interessiert sie sich da doch für."
,,Wahrscheinlich maximal um uns beim nächsten mal besser entkommen zu können."

Es klopfte an der Tür.
,,Ich geh schon.", sagte der Zweite und lief an mir vorbei zur Tür. Mein Blick huschte unruhig von einem zum anderen.
,,Keime Sorge. Besuch kommt bei uns häufiger vor. Davon wir dir aber niemand was tun.", versuchte mich der andere wohl zu beruhigen und machte sich damit in meinem Augen ein Stück weit lächerlich.
Je mehr dieser Bestien anwesend waren, desto schlimmer war es doch.
Der Zwilling mir gegenüber sah hinter mich.
,,Oh Lily, was treibt dich denn her?"
Verwirrt drehte ich meinen Kopf.
Etwa zwei Meter hinter mir stand neben dem anderen Zwilling eine junge blonde Frau.
Fast hätte ich sie für eine menschem gehalten. Sie war relativ schlank, wirkte fast schon schwach, doch ein kurzer Blick in ihre Augen genügte um zu erkennen welches Monster da vor mir stand.
Ein weitere Werwolf. 
,,Ich dachte mir ich könnte vielleicht helfen.", sagte sie mit einer leisen, fast zerbrechlich wirkenden Stimme. Hätte sie weiter entfernt gestanden, hätte ich wohl kein Wort verstanden.
Der Zwilling mir gegenüber seufzte.
,,Das ist sehr lieb von dir gemeint. Ich glaube nur leider nicht, dass du da helfen kannst. Die Situation ist aktuell einfach etwas verfahren."
Der Blick der jungen Frau wandte sich kurz mir, dann abwechselnd den Zwillingen zu.
,,Würde es ein Versuch schlimmer machen?", fragte sie und lächelte leicht.
,,Meiner Meinung nach kannst du es ruhig versuchen. Ich glaube nur genauso wenig daran wie Luke."
,,Gut.", sagte sie leise und klatschte einmal in die Hände.
Erwartungsvoll sah sie von einem Zwilling zum anderen.
Diese schienen aber eben so wenig wie ich zu wissen, was sie nun wollte.
,,Meint ihr nicht ein Gespräch unter Frauen wäre bei weitem Produktiver, als wenn ihr daneben sitzt und theoretisch jederzeit rein grätschen könntet.
,,Schmeißt du uns gerade aus unserem eigenen Haus, Luna?", fragte der Zwilling neben ihr verwirrt. ,,Ja Beta, stell dir vor. Genau das mache ich."
Mit ihrer schwachen Stimme, die ihr Augenscheinlich immer wieder außer Kontrolle geriet, wirkte sie zwar überhaupt nicht überzeugend, doch hörten die Zwillinge zu meiner Verblüffung wirklich auf sie.
Auch wenn keiner der beiden wirklich begeistert wirkte, verschwanden beide durch dir Tür nach draußen.
,,Oh man, was ein Theater.", seufzte die blonde Frau.
Aufmerksam behielt ich die Frau im Blick. Man könnte wirklich kaum glauben, dass sie ein Werwolf war.
Sie lief ruhig um das Sofa umzu und setzte sich mir gegenüber.
Lächelnd blickte sie mich an.
,,Hey, ich bin Lily."

Wolfsseele - Gefährtin von ZwillingenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt