Kapitel 36

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Der Weg zu diesem Platz wo wohl Tyler seine Eltern gleich verurteilen würde war ziemlich weit von dem Haus entfernt.
Jedenfalls fühlte es sich so an.
Luke stützte mich ein wenig, damit ich irgendwie dahin kam.
Er hatte mir auch angeboten mich zu tragen, doch hatte ich das strikt abgelehnt.
Am liebsten wäre mir ja immernoch gar kein Kontakt.
Aber das ging eben gerade nicht.

Als wir den Ort erreichten, waren wir wohl beinahe die letzten gewesen die auftauchten.
Um uns herum saßen und lagen unglaublich viele Werwölfe.
Ich konnte beim besten Willen nicht sagen wie viele es genau.
Nicht gerade wenige sahen in unsere Richtung, doch richtete sich das Interesse der Allgemeinheit eher auf das worauf wir uns zubewegten.
Das Alphapaar.
Lily saß auf einem riesigen, gepolsterten Sessel mit hoher Rückenlehne. Tyler, welcher neben ihr stand, hielt eine ihrer Hände und schaute grimmig umher.
Zielstrebig gingen wir auf die beiden zu.
,,Alpha. Luna.", sagte Luke und neigte zu beiden kurz den Kopf.
Unsicher was ich nun tun sollte, bleib ich einfach so stehen.
,,Wie geht es dir?", wandte sich Lily gleich darauf an mich.
,,Alles gut.", sagte ich leise: ,,und dir?"
,,Soweit auch alles gut.", sagte sie und legte ihre freie Hand über ihren Bauch: ,,Immerhin bin ich ja auch ein Werwolf. Die sind allgemein etwas härter im nehmen."
,,Aber nicht unverwundbar.", murrte Tyler: ,,Ich will mir gar nicht erst ausmalen was alles hätte passieren können."
,,Hier." Unterbrach uns Jared, der gefühlt aus dem nirgendwo aufgetaucht war mit einem weiteren Sessel und stellte diesen neben Lily.
Dieser war kleiner, schien aber nicht weniger gepolsterter zu sein.
Luke schob mich in die Richtung des Sessels und ich setzte mich hin.
Unsicher sah ich zu Lily doch die lächelte nur beschwichtigend.
Ich erwartete ehrlich gesagt, dass es nun los gehen würde.
Doch wurde ich noch einmal überrascht.
Der Alpha stellte sich vor mich und beugte sich zu mir runter.
,,Ich habe dir zu danken. Es war unglaublich mutig was du getan hast. Das Rudel ehrt dich für deinen Mut."
Diese Worte waren nur leise gesprochen, doch schien das Rudel jedes Wort gehört zu haben. Denn auf einen Schlag ertönte von allen Seiten das heulen vom Wölfen.
Wie erstarrt saß ich auf dieses Sessel und lauschte mit einer irsinnigen Gänsehaut diesen Geräuschen.
Der Alpha lächelte nur grimmig und wandte sich von mir ab.
Auf einen Schlag herrschte eine Totenstille.
Es war eine absolut grusellige Atmosphäre.
Die Sonne ging hinter uns unter und der Platz oder vielmehr die Wiese hier war umgeben von dichtem Wald.
Um uns herum waren unglaublich viele Werwölfe.
Die, dass musste man sich erstmal klar machen, im Alleingang locker ein Dutzend Menschen in wenigen Minuten erledigen konnten.
Alle sahen zu einem Punkt der vor uns lag zwischen den Bäumen.
Ich konnte ehrlich gesagt nicht sagen was da wirklich war, doch ging ich davon aus, dass sich von dort Tylers Eltern näherten.
Ein fast schon unterschwelliges Knurren breitete sich über den Platz aus.
Mittlerweile konnte auch ich zwei sich näherende Person erkennen.
Als sie näher waren konnte ich ihre vor Wut verzogenen Gesichter erkennen.
,,Sohn! Was soll das!", rief der Mann, der wohl Tylers Vater war.
Das Rudel knurrte nur noch lauter.
Die Frau knurrte wohl zurück, wurde aber durch ein monströs klingendes Knurren von Tyler unterbrochen.
Etwa zehn Meter vor uns blieben sie stehen.
Der Mann starrte nur Tyler an, doch die Frau grinste nur hämisch in Lilys und meine Richtung.
,,Bist du nun zufrieden Sohn? Was ein unsinnigen Auflauf an Wölfen. Du machst dich hier doch nur lächerlich. Das ist einem Alpha nicht würdig."
,,RUHE!", brüllte Tyler.
Kurz zuckte der Mann zu sammen.
Doch fing er sich schnell wieder und blitzte seinen Sohn böse an.

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Teil 10 des Lesewochenendes 😊

Wolfsseele - Gefährtin von ZwillingenWhere stories live. Discover now