Kapitel 6

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Sekunden verstrichen, in denen mich der Typ einfach nur anstarrte.
Als dann aber nicht passierte, wirkte er kurz darauf schon frustriert.
Ihm passte es ganz augenscheinlich nicht, dass ich nicht das Tat was er von mir erwartete.
,,Trinken?", fragte er mich nochmal und hielt mir das Glas vor die Nase.
Ich tat erneut nichts und musste mir ehrlich gesagt ein genervtes Schnauben unterdrücken.
Könnten die mich nicht einfach in Ruhe lassen?
Dann könnte ich mich noch etwas ausruhen oder an meinem Fluchtplan tüfteln.
,,Luke?", rief der neben mir dann den anderen Werwolf. Zwar nicht sonderlich laut, doch schien der andere ihn gehört zu haben, denn keine zehn Sekunden später stand er im Türrahmen.
,,Was gibt's?", wollte der nun von dem anderen Wissen.
,,Sie will nichts trinken..."
Der Werwolf der im Türrahmen stand sah kurz zu mir und dann wieder zu seinem Zwilling, während ich mich bemühen beide im Blick zu behalten.
,,Sie vertraut uns nicht."
,,Aber warum?", fragte der andere. Bei dieser selten dummen Frage hätte ich dich glatt die Augen verdrehen können.
Auch der Zwilling des Werwolfs neben mir zog die Augebrauen nach oben.
,,Warum sollte sie uns vertrauen? Was meinst du wohl, haben ihre Eltern ihr wohl für Gechichten über uns Werwölfe erzählt?
Vermutlich rechnet sie jeden Augenblick damit, dass wir sie Foltern,  Vergewaltigen oder ähnliches.
Allein wie sie usn beide ansieht schreit förmlich heraus, dass sie uns für Monster hält."
Nachdenklich runzelte der Werwolf neben mir die Stirn.
,,Meinst du Lily könnte uns da vielelicht weiterhelfen?
Ich mein sie war ja auch ein Mensch, versteht vielleicht wie sie sich fühlt und könnte uns allen damit helfen?"
Der Werwolf im Türrahmen schüttelte nur den Kopf.
,,Lily war zwar ein Mensch, ist aber gänzlich anders als sie aufgewachsen. Gabz davon abgesehen, dass sie jetzt ja auch ein Wolf ist."
Bei dem was ich gerade gehört hatte, schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf.
Wer zum Teufel war diese Lily? Und was viel entscheidender war. Wie konnte sie ein Mensch gewesen und jetzt ein Werwolf sein?
Wenn das wirklich stimmt und sie wirklich dazu die Möglichkeit hatten, würden sie mir etwa das gleich antun?
,,Aber sie ist doch mittlerweile auch...", fing der Werwolf neben mir wieder an, während er dabei auf mich zeigte.
,,Genetisch ja, aber erst wenn sie es im vollen Bewusstsein durchlebt wird sie es auch körperlich und geistig sein."
,,Heißt das etwa sie fühlt aktuell rein gar nichts für uns?"
,,Nein, nichts außer Angst, Panik und Hass."
Der andere Werwolf wirkte wirklich entsetzt, während ich hingegen nicht gabz verstand was das alles heißen sollte, nur das anscheinend irgendwas mit mir war.
Oh wie gerne hätte ich diese beiden Monster gerade angeschrieen und gefordert sofort zu erfahren, was sie mit mir gemacht hatten.
Doch würde dass meine Chancen auf eine Flucht vermutlich gegen Null senken lassen.
Schließlich könnten sie mich sonst einfach so lange foltern oder ähnliches bis ich alles offenbaren würde.
Und das würde sie garantiert tun.
Ebenso wie ich wusste, dass mir wohl früher oder später wohl die Wahrheit über die Lippen kommen.
,,Was machen wir nun?", fragte der eine Werwolf den anderen.
,,Ihr Zeit beben und vielleicht gewöhnt sie sich vor dem nächsten Vollmind schon etwas an uns. Und am besten haben wir ein Auge darauf, dass sie sich nichts antut. Du weißt ja wozu die Gefährtin von Zwillingen tendieren und wie die Quote der überlebenen ist."
Während der Zwilling neben mir besorgt nickte, musste ich mir ein nervöses Schlucken unterdrücken.
Hatte ich die beiden richtig verstanden? Gefährtin?!
Die Erzählungen meiner Eltern zu diesem Phänomen rasten durch meinen Kopf.
Eins stand jetzt noch viel mehr fest: ich musste hier weg! 

Wolfsseele - Gefährtin von ZwillingenWhere stories live. Discover now