zwei

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Ok, Remus, versuchte Remus sich selbst zu beruhigen, keine Panik, keine Panik, keine Panik, keine -

- panikpanikpanikpanikpanikpanikpanikpanikpanikpanikpanikpanik

Er holte tief Luft. Ruhig bleiben war das erste Gebot in solchen Situationen. Er schob seine eigene Angst nach hinten und konzentrierte sich auf das, was er noch wusste, vom Notfall-Heiler-Kurs, den sie vor so vielen Jahren einmal alle bei der Kurzausbildung vom Orden gemacht hatten, bevor man sie nach ihrem Schulabschluss als vollwertige Mitglieder akzeptiert hatte. Rückblickend war es ein Zeichen der Verzweiflung von Seiten des Ordens, dass man sie als Achtzehnjährige nur durch eine dreimonatige Grundausbildung geschleust und dann aufs Schlachtfeld geschickt hatte. Aber gut, mehr hatte Remus bis heute nicht, also würde es reichen müssen.

"Was ist das letzte, woran du dich erinnerst?", begann er, die Standardfragen für Stuporopfer durchzugehen. Sirius runzelte die Stirn, öffnete den Mund, dann schloss er ihn wieder.

"Ich...", sagte er dann, sah sich beunruhigt um. Remus legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter, versuchte auszublenden, dass das sein Mann war und sich selbst in einen rationalen Modus zu versetzen.

"Hey, alles in Ordnung, du wurdest von einem Stupor getroffen", half er Sirius auf die Sprünge. Er beschloss, die Sache mit dem Schleier erstmal zu verschweigen. "Es kann sein, dass du noch einen Moment etwas durcheinander bist, das wird sicher gleich wieder." Remus war dankbar, dass seine Stimme viel sicherer klang als er sich fühlte. Er hatte schon unzählige Leute aus einem Schockzauber geweckt. Sie alle waren ein wenig verwirrt gewesen. K̶e̶i̶n̶e̶r̶ ̶v̶o̶n̶ ̶i̶h̶n̶e̶n̶ ̶h̶a̶t̶t̶e̶ ̶P̶r̶o̶b̶l̶e̶m̶e̶,̶ ̶s̶i̶c̶h̶ ̶a̶n̶ ̶s̶e̶i̶n̶e̶n̶ ̶e̶i̶g̶e̶n̶e̶n̶ ̶N̶a̶m̶e̶n̶ ̶z̶u̶ ̶e̶r̶i̶n̶n̶e̶r̶n̶.̶

Sirius schien ihm nicht wirklich zuzuhören, stattdessen drückte er sich eine Hand gegen die Augen.

"Mir ist schwindelig", murmelte er. Remus nickte und half ihm sanft, sich wieder zurück auf den Steinboden zu legen.

"Das ist in Ordnung", sagte er leise. "Alles andere findet sich später." Aber er war sich nicht sicher, ob Sirius ihn überhaupt noch hörte, bevor seine Augen wieder zufielen.

.:.

Es war nicht so, dass es kein Thema für Aufregung war, dass Sirius durch den Schleier gefallen war (und überlebt hatte). Es war nur so, dass die Tatsache, dass Voldemort nun endgültig, unbestreitbar (auch fürs Ministerium) zurück war, ein bisschen relevanter war bei allen, die es betraf. Remus gab sich alle Mühe, Sirius herauszuschmuggeln, ohne dass sie jemand sah, der den immer noch gesuchten Sirius Black in seiner misslichen Lage direkt festnehmen würde. Moody und Dumbledore warfen einen Blick auf den bewusstlosen Mann, den Remus vor sich herschwebend aus dem Ministerium brachte, nickten und wandten sich wieder wichtigeren Dingen zu.

Remus konnte es ihnen nicht verübeln, schließlich nahm sich Dumbledore immerhin die Zeit, Sirius kurz durchzuchecken, aber er konnte nichts finden außer einer guten Prise Erschöpfung und anhaltender Bewusstlosigkeit, "die sich aber bis heute Abend legen sollte, behalt ihn einfach im Auge, dann wird das schon wieder."

Auch die Weasleys waren viel zu beschäftigt damit, zwei ihrer Kinder einzusammeln, die gerade gegen Todesser gekämpft hatten. Kingsley schenkte ihm ein erleichtertes Lächeln, hatte aber auch genug mit den Verhaftungen zu tun. Abgesehen von Harry, der unbedingt sofort alles wissen wollte und von Dumbledore davon gezogen wurde, nicht ohne Remus das Versprechen abzunehmen, ihm alles bis ins kleinste Detail zu schreiben, war Tonks die einzige, die zu ihm kam und Sirius musterte.

"Wie zum Teufel hat er das geschafft?", fragte sie irritiert. "Geht's ihm gut?"

Remus zuckte etwas hilflos mit den Schultern.

Remus & Sirius: PuzzleteileWhere stories live. Discover now