einundzwanzig

451 80 83
                                    

"Das ist genau der Grund, warum ich meinen an einer Kette trage." Remus begutachtete Sirius kritisch mit verschränkten Armen. 

"Lass mich", erklärte Sirius und bearbeitete konzentriert mit seinen Händen weiter den Teig. 

"Ich hätte wissen müssen, dass das erste, was du mit deinem Ehering machst, sobald du ihn wieder trägst, ist, ihn in Kuchenteig zu versenken", brummte Remus. Dann verzog er schmerzverzerrt das Gesicht. "Überhaupt, warum genau mischst du Kuchenteig mit den Händen?"

Sirius grinste und zog eine Hand aus der Teigschüssel um Remus einen schokoladigen Klecks auf die Nase zu stupsen. 

"Weil es einfacher geht als mit dem Löffel", erklärte er. "Und es macht mehr Spaß." 

"Es ist außerdem irgendwie unhygienisch." Remus griff nach einem Küchentuch und wischte sich über die Nase, hatte allerdings eher das Gefühl, den Teig überall zu verteilen. 

"Ach was, das wird doch alles nachher durchgebacken!", ertönte es von der Küchentür aus. Remus drehte sich dorthin um und lächelte Tonks entgegen, die (rotes Armband) mit einer großen Einkaufstasche bewaffnet die Küche im Grimmauldplatz betrat. "Keine Bange, meine Kameraden, ich eile euch zur Hilfe!" 

Sie stellte die Tasche auf den Küchentisch und begann, Zeug herauszuräumen. Remus erkannte Schokolade zum Glasieren, Zuckerschrift, Kerzen und Wunderkerzen sowie eine vollkommen abartige Auswahl und Menge an Streuseln. 

"Ich habe theoretisch auch Wunderkerzen in Zahlenform", erklärte Tonks an Sirius gerichtet. "Ich kann sie aber unauffällig verschwinden lassen, wenn du nicht daran erinnert werden möchtest, dass du 37 wirst." 

Sirius grinste. 

"Oh, ich habe kein Problem damit, 37 zu werden", erklärte er. "Aber ich bin trotzdem dafür, sie aufzuheben bis März und dann auf Remus' Torte zu stecken." 

Remus verdrehte die Augen und boxte ihm in die Seite. 

"Ich habe auch kein Problem damit, 37 zu werden", log er, auch wenn der Grund, warum er Geburtstage nicht gern feierte, weniger sein fortschreitendes Alter war, sondern die Tatsache, dass er den Gedanken nie ganz verbannen konnte, dass er sich von Jahr zu Jahr weiter von seinen Freunden entfernte, die er mit 21 zurückgelassen hatte. 

"Wir können einfach neue kaufen, wenn es soweit ist", versprach Tonks. "Auch wenn ich als anwesende Vierundzwanzigjährige natürlich trotzdem darüber lachen werde, wie alt ihr seid." 

Remus versuchte, düster drein zu schauen, aber er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. 

"Na schönen Dank auch", brummte er. 

"Ok, ich glaube, der Teig ist fertig", erklärte Sirius. Remus warf einen neugierigen Blick in die Schüssel, aber das was darin war, sah zumindest nach einem Schokokuchen in spe aus. "Ich brauche die Backform!"

Remus griff in einen Schrank und stellte ihm eine Kuchenform hin, in die Sirius mit beiden Händen die Teigmasse schaufelte, und drehte sich wieder zu Tonks um. 

"Ok, jetzt ist es..." - er sah auf die Uhr - "zwölf Uhr. Harry wollte gegen eins hier auftauchen, sobald er seine Sitzung mit Dumbledore fertig hat. Das heißt, er kommt dann genau rechtzeitig zum Dekorieren vom Kuchen!"

"Ich hab noch eine Überraschung", erklärte Tonks. Sirius, der jetzt auch die letzten Teigreste von seinen Fingern in die Kuchenform gekratzt (und den Rest abgeleckt) hatte, sah sie begeistert an. 

"Ein Geschenk?", fragte er schelmisch. Sie zog unbeeindruckt die Augenbrauen hoch. 

"Mich als Cousine zu haben, ist das beste Geschenk, was ich dir je machen konnte", meinte sie trocken. "Außerdem bin ich pleite, weißt du, wie wenig Moody mir zahlt? Eine Schande." 

Remus & Sirius: PuzzleteileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt