achtzehn

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Während der September langsam ins Land zog, kehrte eine gewisse Routine in den Grimmauldplatz zurück. Jetzt, wo die Jugendlichen nach Hogwarts zurückgekehrt waren, musste vor ihnen nichts mehr versteckt werden, weshalb das Haus als Hauptquartier wieder an Bedeutung gewann. Hestia Jones bezog eines der Zimmer, während sie einen Spionageauftrag durchführte. 

Remus hatte sie aus dem ersten Krieg noch gut in Erinnerung, auch wenn sie in Hogwarts einige Jahre über ihnen gewesen war und er am Anfang direkt nach seinem Abschluss einen Heidenrespekt vor ihr gehabt hatte. Wie sich herausstellte, wäre das nicht nötig gewesen, weil sie mindestens genauso viel Schabernack im Kopf hatte wie Tonks. 

Während ihres Aufenthaltes deponierte sie größere Mengen an Tischtennisschlägern und -bällen im Haus und zeigte Remus und Sirius einen Zauber, wie man einen gewöhnlichen Tisch in eine Tischtennisplatte verwandeln konnte. 

Zu den Vollversammlungen summte das Haus inzwischen wieder an Leuten und an die meisten aus dem ersten Krieg erinnerte sich Sirius inzwischen sogar wieder. Er scherzte mit Hestia, sprach in ernsterem Ton mit Daedalus Diggel oder Elphias Doge, steckte Mundungus Fletcher unauffällig Dinge aus dem Haus zu, die der bitte möglichst bald verhökern sollte und ging Moody, Dumbledore und Kingsley größtenteils aus dem Weg, nachdem sie ein Betteln seinerseits, endlich auch wieder nützlich zu werden, alle drei im Keim erstickt hatten. 

Besonders große Freude - und das hätte Remus nicht überraschen dürfen - hatte er an den jüngsten Mitgliedern, Fred und George Weasley, die es ohne Ausnahme jedes Mal schafften, ihm einen Scherzartikel durch Moodys zahlreiche Anti-Scherzartikel-Zauber zu schmuggeln. 

"Es ist eine Schande, dass du nicht raus darfst", sagte Fred nach einer Versammlung Mitte September. Es war spät abends, die meisten waren entweder nach Hause gegangen oder Dumbledore durch den Kamin zu einer streng geheimen Sonderbesprechung gefolgt. 

Ping, pong, machte der Ball, bevor Sirius ihn mit einem gezielten Schlag in der Küchenspüle versenkte. Er schnitt eine Grimasse und ging hinüber, um ihn wieder heraus zu sammeln. Remus sah ihm mitfühlend hinterher. 

"Wir hätten zu gerne deinen Input für den Laden gehabt", ergänzte George. 

"Von euch beiden", meinte Fred an Remus gerichtet. Sirius trat wieder an die aus dem Küchentisch gezauberte Platte und brachte den Ball wieder ins Spiel. 

Ping, pong. George nahm ihn an und spielte ihn zu Remus und Sirius zurück, die beide zusahen, während er zwischen ihnen von der Tischplatte sprang, weil sie beide dachten, der andere würde ihn annehmen. 

"Wie kann es eigentlich sein, dass wir nie die Idee hatten, selbst Scherzartikel zu bauen?", fragte Remus nachdenklich, als er den Ball zwischen den Mehl- und Zuckerdosen im Regal hervorpulte. Sirius zuckte mit den Schultern. 

"Weil unsere Strategie immer war, mit gegebenen Dingen so viel Unsinn wie möglich zu machen", meinte er unbekümmert. "Warum etwas neu erfinden, wenn man einfach Vorhandenes missbrauchen kann. Erinnerst du dich an den Backpulvervulkan?"

Remus musste lachen. Beinahe hatte er ihn vergessen. Peter hatte in der zweiten Klasse von zu Hause eine Muggel-Kinder-Wissenschaftszeitschrift mitgebracht. Darin war detailliert beschrieben, wie man aus Backpulver, Wasser, Essig und etwas Spülmittel mit größeren Mengen Lebensmittelfarbe einen Vulkan bauen konnte. Gut, sie hatten alle Mengen verfünfzigfacht, den Vulkan einen Meter hoch gebaut und mit einem Verwechslungszauber in die Küchen geschmuggelt, sodass er mit dem Essen direkt auf dem Tisch der Slytherins aufgetaucht war. Oh, und einen Explosionszauber hatten sie natürlich auch noch eingebaut. Es war einer ihrer besseren Streiche des Jahres 1972 gewesen. 

"Und wie." Remus spielte den Ball wieder an (ping, pong), diesmal blieb er länger im Spiel. "Ich glaube, das hat einen neuen Nachsitzen-Rekord aufgestellt." 

Remus & Sirius: PuzzleteileWhere stories live. Discover now