Kapitel 52

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Die harte Stahlwolle des Teppichs schnitt tief in ihre Haut.

Vielleicht war sie tot, ja, vielleicht hatte sie dieses Unglück nicht überlebt.

Berauscht von all den Gefühlen öffnete sie die Augen.

Die eierschalfarbenden Wände des kleinen Hotelzimmers waren ihr bekannt, der feine Geruch von Rauch lag in der Luft, heftete sich penetrant an den Stoff ihrer Kleidung.

Die braunen Strähnen klebten ihr im Gesicht, ja, sie versperrten ihr die Sicht.

Das kleine Bett, ihr halbherzig ausgeräumtes Gepäck und sie.

Sie, wie sie direkt neben ihr auf dem Parkett ruhte, den dichten Lockenschopf über den Boden verteilt, die schweren Lider geschlossen

Kleine Funken hatten sich in den Tüll der jungen Frau hinein gebrannt, den sie am Körper trug.

Nein.

Hermine lebte und ihre Freundin auch, so nahm sie jedenfalls wegen ihrer Atemzüge an.

Kurz zuvor war sie mit der dunklen Schönheit von dem Hochzeitsanwesen in ihr Hotelzimmer appariert, der einzige Ort, der ihr in diesem Moment in den Sinn kam.

Der Duft von Lavendel und Vanille mischte sich mit dem von Rauch und altem Holz.

Die Hexe mit dem struppigen Haarschopf stemmte sich mit den Handknöcheln nach oben und griff zu ihrem Zauberstab. Ihr Körper war geschafft, beinahe müde, obwohl sie eine ungewisse Zeit geschlafen hatte.

Hermine flüsterte kurz: „Alohomora" und ihre Freundin schwebte samt Hochzeitskleid in die Lüfte, langsam auf die durchgelegene Matratze zu und ließ sie dort behutsam nieder.

Kurz darauf taumelte sie im Halbschlaf zur kleinen Einbauküche und wärmte die letzten Reste Kaffee auf.

Wenig später saß sie auf den fast schon morschen Dielen und schlürfte aus einer frisch gespülten Tasse den dampfenden Inhalt. Sie hätte Stunden damit verbringen können, einfach nur da zu sitzen und die geborene Black zu beobachten.

Nur ihre regungslosen Atemzüge, die dichte Lockenpracht.

Jedoch schlug nun auch sie die schweren Lider auf.

Schwarz traf braun.

Einige Sekunden schienen die beiden sich wortlos anzustarren, zeigten damit, was soeben passiert war.

Nun versuchte sich auch die junge Hexe aus dem Bett aufzusetzen, schob die Daunenbettdecke nach hinten, jedoch vergeblich.

Bleib liegen." Sprach Hermine und trat an die Bettkante.

Dort reichte sie ihrer Freundin eine weitere Tasse brühwarmen Kaffee.

Die schwarzen Locken klebten ihr wild im Gesicht: „Du – du hast mir Kaffee gemacht?"
„Natürlich, warum nicht?"
Sie schwieg. Irgendwie schmerzte diese vollkommen harmlose Antwort in ihrem Inneren.

Bellatrix nahm einen kräftigen Schluck und blickte mit zittrigen Finger an sich herunter.

„Was ist alles passiert?"
„Ich weiß es nicht – so – so viel und gleichzeitig so wenig."

Es waren die Worte, die sich nun so schwer anfühlten, als sie ihre Lippen verließen.

Plötzlich spiegelte sich die Panik in den Augen der jungen Black: „Was – was ist mit Cissy? Mit Mutter? Mit – mit Andy und den anderen?"

Hermine setzte ihre eigene Tasse ab und zupfte an ihrem T-Shirt: „Lucius ist mit deiner Mutter appariert." Die junge Hexe zog einen scheinbar frischen Brief aus der Hosentasche: „Andromeda hat mir vor wenigen Minuten geeult, dass sie mit Alphard und Narcissa und den anderen geflohen ist."
Sie atmete durch, jedoch nur für einen kurzen Moment.

Bellamione - Ihr geliebtes MonsterOù les histoires vivent. Découvrez maintenant