Kapitel 9: Sicherheit

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Zusammenfassung:

Die Katastrophe ereilt das Team. Kann man darauf vertrauen, dass Draco nicht versuchen wird, aus dem Chaos Kapital zu schlagen?

***

Da war ein lautes, wummerndes Geräusch, schnell und stetig.

Es war obszön laut und Hermione wünschte sich, der Lärm würde einfach nur verschwinden - bis sie merkte, dass es das Geräusch ihres Blutes war, das in ihren Ohren trommelte. Alles andere war gedämpft, als hätte sie Kissen um den Kopf gegurtet. Zumindest fühlte sich ihr Kopf entsprechend schwer an. Sie konnte sich nicht bewegen, konnte nichts sehen, aber das lag daran, dass ihre Augen immer noch geschlossen waren.

Nun, das zu beheben war einfach. Hermione öffnete sie.

Die Explosion hatte sie eine beeindruckende Strecke vom Scanner-Raum fort geschleudert. Sie war fast den halben Weg zum Treppenhaus geflogen, in dem sie Minuten zuvor stationiert gewesen war. Teile der Korridordecke waren direkt vor dem MRT Zimmer eingestürzt. Die Deckenlampen waren ausgegangen, freiliegende Drähte hingen von oben herab und produzierten gelegentlich Funken. Stimmen erklangen aus ihrem Headset. Sie konnte sie kaum erkennen, aber das war eine Verbesserung gegenüber der vorangegangenen Taubheit. Eine zitternde Hand erhob sich, um die Nässe an ihren Ohren zu berühren. Sie brauchte nicht auf ihre Hand zu schauen, um zu wissen, dass sie mit Blut befleckt war.

Mira lag direkt vor dem Scanner-Raum. Hermione erkannte ihre blau-roten Turnschuhe.

"Mira", keuchte Hermione. Ihre tränennassen Augen hatten jetzt Probleme sich zu fokussieren. Sie blinzelte den Staub, das Blut und möglicherweise auch Zombiebrei weg. Nun konnte sie wieder etwas klarer sehen. Sie erstickte einen Schluchzer, als sie die gut eine Meter lange Metallscheibe anstarrte, die Miras Kopf fast halbierte. Die Medihexe lag auf ihrem Rücken. Ihre rechte Hand zuckte.

Sie war am Leben! Es gab Hoffnung. Ja. Mira Khan lebte und es gab Hoffnung, und sie war kaum 22 Jahre alt und wollte sich nach ihrem Medimagie-Abschluss für eine Ausbildung in Zaubertränken bewerben. Ihre Hand bewegte sich und deshalb würde es ihr gut gehen. Sie würden sie nach Hause bringen und sie dann heilen.

Hermione bemerkte, dass ihr Zauberstab weg war. Verspätete Panik stieg in ihr auf und mit ihr auch andere Erkenntnisse. Sie schaute auf ihre Beine hinunter und sah, dass etwa ein etwa zehn Zentimeter langer Stahlbolzen sich in der Seite ihres linken Oberschenkels gebohrt hatte. Der Stoff ihrer Hose unterhalb beider Knie war von Schrapnellen zerfetzt worden und sie lag derzeit in einem immer größer werdenden, warmen Lache ihres eigenen Blutes.

Die besten Pläne, in der Tat.

Sie setzte sich, wimmernd vor Schmerzen, auf und begann nach ihrem Zauberstab tastend herumzukriechen. Er könnte überall zwischen dem Türrahmen zum Scannerraum und dem Ort sein, an dem sie gerade lag. Ihre Hände, die suchend am Boden herumwischten, waren bald reichlich mit ihrem eigenen Blut überzogen. Aber süße Erleichterung machte sich in ihr breit, als ihre Finger mit dem vertrauten, schlanken Holz in Berührung kamen. Einen Augenblick lang dachte sie darüber nach, ob sie den Bolzen aus ihrem Bein entfernen sollte oder nicht. Hermione entschied sich schließlich dagegen. Stattdessen rollte sie sich auf den Bauch, nun vor Schmerz offen schluchzend und begann zu Mira zu krabbeln. Sie schaffte es etwa drei Meter und hinterließ dabei eine breite Bahn verschmierten Blutes, bevor ihr schwindlig wurde. Sie legte ihre Wange auf ihre Unterarme und konzentrierte sich darauf zu atmen. Ein starker Drang sich zu erbrechen überkam sie.

Jemand sprach – es war eine Stimme, die vertrauter war als alle anderen, die derzeit um ihre Aufmerksamkeit rangen. Die Stimme war angespannt, aber so ruhig angesichts dessen, was gerade passiert war. Das war schlichtweg falsch, dachte Hermione. Wer konnte es wagen, so ruhig zu bleiben?

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt