Kapitel 21: Berufsrisiken (Teil 1)

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Zusammenfassung: Nach der erfolgreichen Rettung, steht das Team endlich Alexander Amarov von Angesicht zu Angesicht gegenüber.

***

Harry und Hermione waren die Ersten, die lautlos auf dem Deck des Fischdampfer aufsetzten. Es war übersäht von Müll, Bündeln modriger Seile und etwas, das roch, als wäre es der Fang der letzten Woche, der zum Verrotten in Netzen zurückgelassen worden war.

Seltsamerweise steckte ein großes Springmesser in der Seite einer Tonne. Es sah so aus, als ob jemand entsprechende Tonne für Messerwurftrainings verwendet hätte. Das Gesicht verziehend zog Harry das Messer heraus und warf es über Bord. Es gab eine speziell schleimige Pfütze auf Deck und Hermiones linker Fuß verlor den Halt, als sie in sie trat. Sie festigte ihren Stand, indem sie sich an der Reling festhielt. Der verrostete, ausgediente Kran, der an der Reling befestigt war, quietschte protestierend. Es wirkte so, als könne er jeden Moment über ihnen zusammenbrechen.

"Vorsichtig", flüsterte Harry und sah zu dem Kran auf.

Sie reichten Mercer ihre Besen, der sie in einem Gurt auf seinem Rücken festschnallte. Der Wind hatte sich auf der Steuerbordseite des Kutters verstärkt, so dass die Mitglieder ihrer Gruppe, die Mercer und Padma am nächsten waren, mit ihren Besen aktiv gegensteuern mussten und nicht einfach nur schweben konnten.

"Bleibt standhaft", rief Richards, "Patil, du kannst jetzt genauso gut deinen Besen erstarren lassen, aber nicht so weit vom Boot weg, dass Mercer nicht mehr drauf und davon herunter klettern kann, wenn wir uns beeilen müssen."

"Immobulus", zauberte Padma, nachdem sie sich neu positioniert hatten. Ihr Besen schwebte nun auf einer festen Position.

Harry zog seinen Tarnumhang aus der Tasche seiner Weste, in der er ihn zuvor verstaut hatte. Er befestigte eine Atemmaske an den Helm, den er bereits trug, und passte den Riemen seiner Fliegerbrille an. Hermione griff nach seinem Arm, bevor er aufbrach.

"Sei kein Held", sagte sie eindringlich und warf ihm ihren berüchtigten, scharfen Blick zu.

"Ich könnte dir das gleiche sagen", gab Harry zurück.

Er winkte ihr noch einmal, bevor er den alten Umhang überwarf und verschwand. Eine kleine nostalgische Welle fegte über Hermione hinweg. Sie hatte viel Erfahrung darin, an gefährlichen Orten mit Harry und seinem Umhang herumzuschleichen. Nur war Ron jetzt nicht mehr bei ihnen, um stillschweigend Hermione zuzustimmen, dass dies alles eine dumme Idee war. Die meisten ihrer Abenteuer waren zwar notwendige, aber dennoch dumme Ideen, wenn sie darüber nachdachte...

"Granger." Richards tiefe Stimme erklang durch das Headset. "Bist du soweit?"

"Beinahe."

Hermione ging behutsam über den Bug und nahm eine leere Schneckenmuschel, die sie in einer ihrer vielen Taschen gelagert hatte, zur Hand.

"Warum eine Muschel?", hatte sie Richards sie vor der Mission noch gefragt.

"Weil wir zuvor eine kleine Musikbox verwendet haben, aber wir haben uns alle darauf geeinigt, dass das unglaublich gruselig war."

Sie legte es auf den saubersten Teil des Decks, den sie finden konnte, und versicherte sich, dass sich nichts zwischen der Muschel und dem Kutter befand. Als sie den Verkleinerungszauber auflöste, wuchs die Größe der Muschel an, bis sie so groß wie ein Football war und anfing, zu vibrieren. Ein dumpfes Gerassel entstand und breitete sich über das Holz des Decks aus. Es war nicht wirklich sehr laut, aber Hermione hielt trotzdem für einen Moment ihren Atem an.

"Es ist installiert."

"Gut", meinte Richards, "Masken und Sicherheitsbrillen auf. Gleich wird's ein bisschen stickig."

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt