Kapitel 58: Brave New World

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Übersetzer Anmerkung: Ich habe den Titel behalten. Übersetzt heißt er: Mutige neue Welt. Da es der Titel eines Science Fiction Buchs ist, gibt es hier ebenfalls eine Beziehung. Die deutsche Übersetzung des Buchtitels wäre: Schöne neue Welt. Deshalb ist es eine Zwickmühle für mich.
Wer wissen will, um was es in dem Buch geht, empfehle ich „Sommers Weltliteratur to go" – „Schöne Neue Welt to go (Huxley in 10,5 Minuten)".

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Das erste Mal, als sie aufwachte, waren die Augen die sie beobachteten grau und hatten einen Ausdruck, der sowohl als grimmig, als auch zärtlich bezeichnet werden konnte. Er sagte etwas, aber seine Stimme klang leise und wie aus weiter Entfernung. Maschinen piepten und sie fühlte sich beengt von den zusätzlichen Pflastern, die an den verschiedensten Teilen ihres Körpers angebracht worden waren, um Schläuche mit ihnen in ihr zu befestigen.

Sie vergaß, wo sie war und warum sie dort war. Es spielte keine Rolle. Sie konnte ins Nichts gleiten und es würde keine Rolle spielen.

Der Tod kümmerte nur diejenigen, die zurückblieben.

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Das zweite Mal, als sie aufwachte, war niemand mehr da. Die Vergangenheit wurde zu einem Horror-Mosaik, während sie hyperventilierte.

Azkaban war zu einer versiegelten Gruft geworden, die nun einen Spielplatz für Monster darstellte. Draco Malfoy war sein gut gehütetes Geheimnis. Mira Khans tote Augen starren sie an, aus einem Kopf, der von einem Schrapnell beinahe in zwei Teile geteilt war. Ihre Hand hatte nie aufgehört zu zucken. Jason Lam schrie und schrie - immer Hermiones Namen. Elizabeth Kent lag kalt auf dem Laborboden des Grimmauldplatzes. Sie erschien wie ein makabres Abbild eines Dornröschens, da der Avada Kedavra keine Spuren an ihrem Körper hinterlassen hatte. Ron hatte sie geliebt, seit sie Kinder waren - und sie hatte ihn genauso geliebt. Er hatte ihren Geschmack mit seiner schwarzen Zunge aufgenommen und sie hatte den kränklichen Gestank des Todes von seinem Atem eingeatmet. Er weinte, als er sich verwandelte. Alec Mercer so albern, süß und mutig. Er gehörte in ein Labor, nicht in ein Boot, mit einer Waffe ausgestattet. Padma... vielleicht die mutigste von allen. Padma wimmerte, als sie mit zerrissenem Körper auf dem Metallgitter der Grube lag. Amarov war so unglaublich schwer, als er auf Hermione kletterte - seine azurblauen, edelsteingleichen Augen waren das letzte, dass sie sah, bevor er das Leben aus ihr herauswürgte. Draco Malfoy stand vor ihr und zeigt ihr seine Arme, die bis zu den Ellenbogen in dem Blut seines Vaters getränkt waren. Henry saß auf einem Berg zerstückelter Körper in den Kerkern des Manors, ein sich windendes Baby in seinen Armen, das immer noch von der weißen Fruchtschmiere der Geburt überzogen ist. Er sagt etwas zu ihr, aber sie konnte nichts hören.

„Alles ist gut, Kiska. Du bist in Sicherheit."

Die Stimme gab ihr Halt. Sie war eine Verbindung zur Realität. Hermione folgte ihr zurück zu ihrer inneren Gelassenheit und in den Schlaf.

***

Das dritte Mal, als sie aufwachte, gab es keine piepsenden Geräte mehr. Mühsam versuchte sie, sich aufzurichten, da sie wirklich dringend ins Badezimmer musste. Sie fühlte sich desorientiert, aber zugleich seltsam energiegeladen. Da waren keine Schmerzen mehr. Ihre Atmung war nicht länger schwerfällig. Plötzlich blickten sie ein paar grüne Augen an.

„Wegen dir werde ich noch graue Haare bekommen", warf Harry ihr vor. „Wo denkst du, dass du jetzt hinwillst?"

Sie sagte es ihm.

„Oh", war alles, was er antwortete.

Er half ihr auf und sie stolperte noch nicht einmal, als sie durch den Raum zur Toilette ging.

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt