Kapitel 29: Handel

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Zusammenfassung:
Hermione verbringt, zu Honorias großem Missfallen, etwas ruhige Zeit mit Amarov. Eine geplante Tauschmission mit dem Festland kann eine Gelegenheit für die Gefangenen der Flotte bergen.

***

Der Kapitän der Cassiopeia war verärgert. Glücklicherweise sprach er mehrere Sprachen. Eine davon war Englisch. Und so konnten Sprachbarrieren als Grund für seine Verärgerung ausgeschlossen werden. Tatsächlich war er hauptsächlich verwirrt.

„Sag das nochmal?"

„Ich möchte, dass ihr alle vier Container auf Deck holt und sie ins Meer werft", sagte Blaise.

Der Mann kaute etwas und es war kein Kaugummi. Vielleicht Tabak. „Die wird'n nich' schwimmen. Die sink'n."

Blaise nannte unglaubliche Mengen an Geduld sein eigen. „Das, mein lieber Mann, ist die Idee, die hinter allem steckt. Schwimmende Container würden ein ernsthaftes Kollisionsrisiko darstellen."

Der erste Maat des Kapitäns war eine Frau. Blaise erkannte in ihr die Zuschauerin wieder, die ihm und Draco in ihrem Kampf in der Grube geholfen hatte. Die Unterstützung der Cassiopeia während dieses Spiels war unglücklicherweise von Renauld nicht unbemerkt geblieben, der die Rationen des Schiffs in dieser Woche gekürzt hatte. Trotzdem schien man Blaise hier keine Abneigung entgegenzubringen - zumindest nicht der Kapitän oder sein erster Maat. Es wirkte sogar so, als hegte keiner auf der Kassiopeia einen Groll.

„Da ist nichts in diesen Behältern", sagte der erste Maat zu Blaise. Sie war umsichtiger, als ihr Kapitän. Es klang verdächtig nach einer Frage. „Ihr wollt, dass wir leere Kisten ins Meer werfen."

Blaise konterte mit einem fröhlichen, dennoch neutralen Ausdruck. „Korrekt. Sie wiegen eine recht viel und verbrauchen eine Menge Platz und Treibstoff, der anders weit effektiver genutzt werden könnte. Niemand wird sie vermissen. Amarov möchte, dass die ganze Flotte leichter wird um, wenn wir uns das nächste Mal in Bewegung setzen, Sprit zu sparen."

„Wann will er, dass das getan wird?", bellte der Kapitän.

„So bald wie möglich."

Der Mann rieb seinen Bart zwischen seinen Fingern. „Ok. Wir können's heut Abend mach'n."

Blaise dankte ihm für seine Kooperation.

Dann brachte ihn der erste Maat zu seinem Transportboot. Ungeachtet ihrer Jugend, war sie es offensichtlich gewohnt, den Befehl auf der Cassiopeia zu führen.

„Was sie dir und deinem Sohn angetan haben... es war schlimm."

„Ja, war es", stimmte Blaise zu. „Und es werden noch mehr solche Dinge passieren, solange Amarov am Steuer ist."

„Also finden wir jemanden, der nicht Amarov ist, um das Steuer zu übernehmen?", schlug sie vor.

Blaise zögerte, als er die am Schiff festgemachte Metallleiter zu dem auf ihn wartenden Boot hinunterstieg. Er musste noch acht weitere Schiffe besuchen, bevor seine Aufgabe für diesen Tag abgeschlossen wäre. „Ich wäre vorsichtig damit, zu wem ich das sage."

Sie blickte ihn für einen Moment amüsiert an. „Da. Das ist, warum ich es dir sage. Pass auf dich auf, Zabini. Und wenn du irgendwann Hilfe von der 'Peia brauchst, frag nach Marina. Das ist mein Name."

Es war verlockend mehr über das Thema eines Aufruhrs zu sprechen, aber zeitgleich viel zu gefährlich. Genau wie Draco sagte, Wissen konnte riskant in den falschen Händen sein - sogar Blaises Händen. Nach dem spontanen Treffen im Labor vor zwei Tagen, war ein Plan in Bewegung gesetzt worden von dem nicht einmal Blaise und Anatoli alle Details wussten.

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt