Kapitel 10: Verdacht

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Zusammenfassung:

Nach der Welwyn Mission werden Verdächtigungen geäußert. Der Cowboy hat unter vier Augen ein Gespräch mit Harry.

***

Hermione öffnete ihre Augen.

Über ihr war die Decke. Farbloser verputzter Zement, mit freiliegenden Luftröhren und Kabeln prägte diesen Anblick, weil sie nie vorgehabt hatten irgendwelche Designpreise für Innenarchitektur zu gewinnen, als sie ihr Quartier im Grimmauldplatz unterirdisch erweitert hatten. Der Rhythmus von nahem Piepen und das Summen von Maschinen war so vertraut, wie der sterile Geruch von Desinfektionsmittel. Hermione bog zuerst ihre linke und dann ihre Rechte Hand. Sie konnte das steife Klebeband fühlen, welches die Nadel an der letzteren festhielt. Ihre Beine waren schwerer zu bewegen, sie waren von einer generösen Menge an Decken beschwert.

Oh, gut. Ihre Beine waren immer noch... nunja, da.

Der messende und abwägende Teil von ihrem Gehirn der immer fleißig im Hintergrund arbeitete, sogar wenn die Hölle losbrach, hatte festgestellt, dass die Möglichkeit vorhanden gewesen war, dass sie ihre Beine durch Schrappnellwunden verlieren hätte können.

Schrappnellwunden, weil... weil...

Das Wissen war da, es schmolz langsam in ihr Denken.

Wegen der Explosion, verursacht durch einer Granate, die sich innerhalb des Zombiekörpers befunden hatte, welchen sie eigentlich mit dem MRT untersuchen wollten.

Sie war zurück im Grimmauldplatz und sie war auf einem der Krankenhausbetten in den Kellerzellen. So viel konnte sie aus ihrer Umgebung aufsaugen. Der Rest war... der Rest konnte warten. Sie drehte ihren Kopf nach rechts zu der Seite, aus der sie ein leises Schnarchen wahrnahm.

Helle Freude blubberte in ihr auf, als sie den schlafenden Harry beobachtete. Er saß in einem Stuhl, sein Kinn war auf seine Brust gesunken. Für einen Moment starrte sie ihn nur an, saugte den Anblick von ihm auf. Harry hatte ein frisches, aber zerknittertes T-Shirt an und eine der beiden Jeans, die er besaß. Das einzige, das sich augenmerklich an ihm verändert hatte war, dass er sich rasiert hatte. Er sah schmerzhaft jung aus, ohne Bart. Manchmal fragte sich Hermione, ob er ihn sonst aus genau diesem Grund behielt.

"Harry", sagte sie. Keine Stimme kam aus ihrem Mund, nur ein heiseres wispern, aber er schrak nichtsdestotrotz aus seinem Schlaf auf.

Dann zog er den Stuhl näher an ihr Bett, nahm seine Brille ab um sich den Schlaf aus den Augen zu reiben und sah sie nun aus der Nähe an. "Wie fühlst du dich?"

"Ich könnte vor Glück Pirouetten drehen", erzählte sie ihm blinzelnd. Sie versuchte sich aufzusetzen, doch Harry drückte sie wieder zurück. "Seit wann bist du wieder da?"

"Leg dich hin", schimpfte er, "du sollst dich erholen."

"Wie lange war ich bewusstlos?"

"Beinahe fünf Tage."

"Was? So lange!"

"Hermione du wärst beinahe gestorben. Ich bin vor drei Tagen zurückgekommen. Es ist denke ich unnötig zu sagen, dass es seither im Haus drunter und drüber ging."

Das Glücksgefühl verpuffte, als wäre es mit einem Staubsauger aus ihrem Gehirn gesaugt worden, als ihre Erinnerung zurückkehrte. Der Raum, den es hinterließ war immer noch vorhanden, war nun aber gefüllt mit Mira Khan und Jason Lam. Hermione kniff ihre Augen zusammen. Ein Kloß begann sich einen dauerhaften Wohnsitz in ihrem Hals einzurichten. Harry schien das zu verstehen. Er drückte ihre Finger, vorsichtig, um die Kanüle nicht zu berühren.

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt