Kapitel 63: Gnade

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Der gesamte unterirdische Teil von Admiral Greys vierstöckigen Militärkomplex, war umgeben von einer magieabweisenden Barriere, die durch Schutzzauber in den untersten Stockwerken gespeist wurde. Harry hatte zwei mühevolle Monate damit verbracht, den Kontakt mit den Zivilisten, die dort arbeiteten, zu intensivieren, bis er ihnen irgendwann etwas zum Tausch für diese Information anbieten konnte.

Diese unbezahlbaren Insider-Informationen hatten der Flotte eine enorme Menge an Treibstoff und Essen gekostet, sowie das Versprechen eines Zufluchtsorts. Harry wäre bereit gewesen, noch viel mehr in den Handel mit einfließen zu lassen, nur um Hermiones Sicherheit zu garantieren.

Die Schutzzauber waren so beschaffen, dass sie sich zwar über den gesamten Komplex ausbreiteten, aber die originäre Zauberzone war gerade einmal einen Quadratmeter groß. Es stellte sich heraus, dass es ziemlich schwer war, die Schutzzauber aufzulösen, ohne dabei eine ganze Reihe an Alarmen auszulösen. Aber was war Harry, wenn nicht einfallsreich - unabhängig davon, wie verzwickt eine Situation auch war - und mit der Hilfe des Cowboys und der Erfahrung Scrimgeours, Betreff solcher Sicherheitsmaßnahmen, schaffte er es, dieses Problem zu umgehen.

„Also haben wir alles, das wir nicht haben entzaubern können, einfach verschoben", erklärte er Hermione.

„Was meinst du mit 'verschoben'?"

„Ich meine, den Quadratmeter auf dem der originäre Ersteller dieser Schutzzauber gestanden hat, als er sie errichtete. Wie sich herausstellte, war der Zauber genau dort fixiert - aber die Position des Ortes war variabel. Es ist die einzige Schwäche in einem sonst sehr ausgeklügelten System. Also haben wir den Bereich entwurzelt und ihn versetzt. Er ist aktuell so nah an den tatsächlichen Toren, wie möglich, ohne dass wir dabei die Grenzen des Schutzzaubers verändert hätten. Es ist weit genug, aber noch innerhalb der Beschränkungen in denen der Schutzzauber wirkt, so dass er keine Alarme auslöst, aber weit genug, dass ein normaler Mensch es außerhalb der Anti-Apparationsbeschränkungen schaffen kann und so seinen Arsch in Sicherheit bringen kann, wenn er es muss."

Hermione war beeindruckt, während sie diese neuen Informationen verarbeitete. Und das sagte sie Harry auch.

„Danke", meinte er, „aber wenn ich ehrlich bin, wäre es mit deiner Hilfe viel schneller gegangen." Nun, erklärte er, war alles, was sie tun mussten, an drei bis vier Wachen vorbeizuschleichen, die auf ihren Posten entlang der drei unterirdischen Stockwerke Wache hielten, bevor sie im Erdgeschoss ankamen.

Sie schluckte hörbar. „Ist das alles?"

„Du schaffst das."

Hermione war da weniger sicher. Sie fühlte sich langsam und schwerfällig; ihr Verstand wurde von dunklen Erinnerungen heimgesucht, die sich wie ein ungreifbarer Schleier über alles zu legen schienen. Und dann waren da noch ihre Gefühle. Unter dem wenigen Adrenalin, dass nun durch ihren Körper rauschte, stieg der Wunsch in ihr auf, schreiend herumrennen zu wollen, Dinge zu zerschlagen und Menschen zu verletzen, die es einfach verdient hatten. Aber sie hatte keine Zeit, sich einem solchem Treiben hinzugeben. Ihr Magen drehte sich, aus Angst um Dracos Sicherheit, um, was dazu führte, dass das bisschen Tapferkeit, dass ihr noch blieb, in Gefahr lief, im Nichts zu verpuffen.

„Wie viel Uhr ist es?", fragte sie. Sie hatte nicht einmal eine Ahnung, ob es Tag oder Nacht war. Das Licht war rein fluoreszierend und Fenster existierten schlichtweg nicht in den tieferen Ebenen. Irgendwie dachte sie, dass es nicht von Bedeutung wäre, dies zu wissen. Aber irgendwie fühlte es sich trotzdem wichtig an. Es war wichtig, wieder etwas Kontrolle zu erlangen, und dafür musste sie ihre Umgebung verstehen.

„Es ist kurz vor Sonnenaufgang", antwortete Harry und hielt die Tür für sie auf.

Wie passend, dachte Hermione und trat hindurch.

Liebe in der Zeit einer Zombie ApokalypseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt