36 | Ein etwas mulmiges Gefühl

2.1K 68 20
                                    



S A R A

Ich kann nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert ist...

Aiden hat sich allen Ernstes bei mir entschuldigt. Er hat sein Verhalten erklärt, zumindest hat er das versucht. Und als wäre das nicht schon überraschend genug, war er danach nett zu mir. Wir haben noch einwenig geredet und als ich ihn ein zwei Mal schwach Lächeln gesehen habe, konnte ich meinen eigenen Augen nicht trauen...

Das Lächeln war zwar nicht ansatzweise so, wie das auf dem Bild in Damons Zimmer, aber es war trotzdem wirklich... schön.

Anders kann ich es nicht beschreiben.

"Sara, alles gut bei dir? Du wirkst so... anders", stellt Romina einwenig irritiert fest und bringt mich damit zum Lachen. Wenn sie nur wüsste, was gerade passiert ist.

"Ja, alles gut. Ich bin nur einwenig müde", erkläre ich und sehe nochmal nach Emma. Ihr geht es nun schon einwenig besser. Die Gläser Wasser, die sie getrunken hat, haben ihr auf jeden Fall geholfen.

"Wir müssen langsam los. Emma wird müde", sage ich dann und als Romina meinem Blick zu Emma folgt, beginnt sie zu lachen.

"Ja, dass stimmt. Ich weiß ehrlich nicht, was heute los mit ihr ist. Sie hat sich benommen, als hätte sie Liebeskummer."

"Höre ich euch gerade etwa über Emma lästern?", schaltet sich nun auch Kyle ein, der bis gerade noch mit Damon am sprechen war. Eine Sache kann ich nun schonmal sicher sagen: Mit Damon versteht sich Kyle um einiges besser als mit Aiden.

"Niemals", beteuert Romina sofort. "Über Emma kann man sowieso kein schlechtes Wort verlieren."

Das stimmt.

"Kyle", sage ich und erlange damit seine Aufmerksamkeit, "Können wir langsam los. Emma sieht wirklich erschöpft aus und ich glaube, meine Mutter kriegt einen Nervenzusammenbruch, wenn ich nicht so langsam Zuhause erscheine."

Schließlich habe ich morgen noch Training...

"Natürlich. Wir können sofort los", erwidert Kyle und wirkt dabei, als hätte er die ganze Zeit darauf gewartet, von hier zu verschwinden. Sowieso ist mir aufgefallen, dass er heute Abend des Öfteren nervös war. Doch die Frage ist noch immer: Warum? Was geht zwischen ihn und den Jungs vor? Oder wohl eher zwischen ihm und Aiden?

"Ich kümmere mich um Em", gibt Romina bekannt und läuft dann auch schon in Emmas Richtung und lässt mich mit Kyle so gut wie alleine zurück.

Die Möglichkeit nutze ich dann auch. "Ist alles gut bei dir?", frage ich direkt an Kyle gewandt.

Dieser hat die Frage nicht erwartet und braucht demnach einen Moment, bis er nickt. "Alles super."

Ich muss sagen, er klingt nicht wirklich überzeugend.

"Wir gehen langsam!", ruft Kyle Damon und den anderen zu. Aiden ist nicht mehr im Kreis. Er ist mittendrin wie vom Erdboden verschluckt.

"Okay, kommt gut nach Hause!", ruft Bella und lächelt uns alle an.

"War schön, euch alle kennenzulernen", kommt es nun laut von Damon.

Ich lächle. "Können wir nur zurück geben!"

Ich winke auch noch Ellie zu, die dieses Winken mit einem warmen Lächeln erwidert. Sie hat wirklich eine unglaublich liebe Ausstrahlung. Sie und Damon sind ehrlich ein bezauberndes Paar.

"Kommt", höre ich Kyle sagen, welcher dann durch die Masse läuft. Es ist zwar über die Zeit einwenig leerer geworden, doch es ist noch immer ziemlich voll hier drinnen. Und das, obwohl das Haus sehr groß ist.

Emma, Romina und ich folgen Kyle durchs Wohnzimmer in Richtung Haustür. Als wir draußen ankommen ist es schon einwenig kälter als vorhin, als ich mit Aiden auf der Veranda gesprochen habe.

Ich hebe meinen Blick und sehe mich in der Gegend um, und als hätten meine Augen es gespürt, erblicken sie kurz darauf Aiden. Er steht etwas weiter weg und scheint eine Zigarette zu rauchen. Und als hätte er meinen Blick auf ihm gemerkt, dreht sich sein Kopf nun langsam in meine Richtung. Seine hellen, eisigen Augen erreichen die meine und ich halte beinahe inne.

Wenn er nur wüsste, was für eine Wirkung seine intensiven Blicke auf einen haben.... Er macht es nicht extra, dass ich mir bewusst, es sind ganz einfach seine Augen. Diese Augen... ich glaube ich habe nie zuvor solche Augen gesehen...

Ich weiß nicht, was mich im nächsten Moment reitet und ob ich mir überhaupt etwas dabei denke, doch ich hebe tatsächlich meine Hand, um Aiden ein tschüss zu signalisieren. Es ist beinahe, als hätte sie sich selbstständig gemacht, denn als ich verstehe, was ich tue, senke ich meinen Arm leicht berührt wieder.

Aiden, der noch immer an dem Zaun angelehnt dasteht, nickt mir kurz daraufhin einfach nur zu und beobachtet mich weiter.

"Sara, kommst du?", ruft Romina und schreckt mich damit aus meiner Starre. Ohne weiteres wende ich mich von Aiden ab und laufe das Stück zu den anderen, die Gottseidank nichts mitbekommen haben.

Ich will gar nicht wissen, was sie, oder wohl eher Kyle, von der Tatsache halten, dass Aiden und ich einen Neustart gewagt haben.

Kyle wäre sicherlich nicht erfreut darüber.

Dabei ergibt das ja überhaupt keinen Sinn, da er selbst sagte, dass Aiden und er lange schon Freunde sind. Sie tun so, als würden sie sich super verstehen, dabei merkt jeder, dass dem in Wirklichkeit nicht so ist. Ich kenne Kyle zwar noch nicht übertrieben lange, doch ich kann auf jeden Fall behaupten, dass ich ihn nach all der Zeit, die wir als Gruppe verbracht haben, recht gut kenne.

Nein, da ist auf jeden Fall irgendwas nicht ganz in Ordnung. Und auch, wenn ich weiß, dass mich das eigentlich absolut nichts angeht, ist meine Neugier beinahe unerträglich. Und da ich mich selbst kenne, weiß ich, dass ich erst Ruhe geben werde, wenn ich erfahre, was da wirklich abgeht und warum die beiden das verheimlichen.

Die Frage ist nur, wie genau ich das anstelle...

A/N:

Guten Morgen Freunde

Hier bin ich wieder mit einem zugegebenermaßen etwas kurzem Kapitel, aber ich werde mir Mühe geben, damit die anderen länger und spannender werden.

Ich habe auf jeden Fall noch ziemlich viel vor und ich hoffe, dass ich euch alle überraschen und unterhalten kann

Feedback könnt ihr wie immer gerne in den Kommentaren dalassen, das motiviert einen wirklich immer sehr zum weiterschreiben❤️

xoxo

One Last ChanceDove le storie prendono vita. Scoprilo ora