39 | Verletztende Worte

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S A R A

Ich weiß nicht wieso, aber ich kann irgendwie nicht aufhören, an Aiden zu denken. Es passiert gegen meinen Willen. Jedes Mal, wenn ich mich abends dabei erwische, wie ich an ihn denke, oder wenn mir mal wieder das Bild von Damon's Zimmer vor Augen taucht, in welchem Aiden gelächelt hat, da bin ich wie gefangen.

Es ist mir so unglaublich peinlich, ich kann es echt nicht in Worte fassen. Ich denke immerzu an einen Kerl, den ich nicht einmal ansatzweise kenne.

Selbst Kyle hat schon gemerkt, dass es mir nicht ganz gut geht. Ganz zu schweigen von Romina und Emma, die beiden fragen mich tagtäglich und zwingen mich dazu, dass ich ihnen endlich berichte, was in mir vorgeht. Romina denkt, es stände im Zusammenhang mit meiner Prom Begleitung, während Emma ganz genau weiß, dass es andere Gründe haben muss.

Ich weiß echt nicht, was ich tun soll...

"Du kommst doch auch, oder Sara?"

Ich schrecke aus meinen tiefen Gedanken und schaue zunächst total verwirrt zu Kyle, der mir gegenüber direkt neben Romina sitzt. Emma, die rechts neben mir sitzt, schaut mich ebenso erwartungsvoll an.

"Wohin?", entgegne ich nur, peinlich berührt darüber, dass ich gerade ganz wo anders war und absolut nichts von ihrem Gespräch mitbekommen habe.

Kyle schmunzelt. "Heute nach dem Spiel feiern wir in Bailys. Das steht doch schon eine ganze Zeit lang fest, schon vergessen?"

"Achso", sage ich nur und verfluche mich für meinen vergesslichen Kopf, "Ich... ich weiß nicht so recht, ob ich mitkomme. Ihr kennt doch meine Mutter, die wird das nicht so gut finden. Vor allem, weil ich morgen ja noch Training habe."

"Nein, vergiss deine Mutter", kommentiert Romina und sieht mich schmollend an. "Ohne dich macht es überhaupt keinen Spaß!"

Ich lächle schwach, doch bin noch immer unschlüssig.

Nun schaltet sich Emma von der Seite ein. "Romina hat recht. Wenn du Lust hast, dann lass dir das nicht von deiner Mutter kaputt machen. Du lebst nicht fürs Tanzen."

Ich sehe meine beste Freundinnen an, welche mich ermutigend betrachten. Ich habe so Glück, dass ich die beiden habe. Meine Augen beginnen widerwillig zu brennen, wofür ich mich verfluche. Ich bin so verdammt emotional. Doch ich lasse mir nichts anmerken, schließlich sitzt auch Kyle hier.

Das ist der Grund, weswegen ich zweimal blinzle und lache. "Ihr habt recht..."

"Selbst wenn deine Mutter was sagt, kann ich nochmal mit ihr reden. Ich bin sicher, sie wird meinem Charme wie immer unterliegen", bemerkt Kyle und bringt uns alle zum Lachen.

Recht hat er. Meine Mutter mag Kyle tatsächlich. Letztens hatte er es sogar geschafft, sie kurz zum Lächeln zu bringen. Und ich bin mir sicher, dass ich das in den letzten Jahren nicht einmal geschafft habe.

Ich schlucke. "Na dann, bin ich auch dabei."

Romina beginnt bis über beide Ohren zu strahlen. "Das wird ein unvergesslicher Abend!", ruft sie erfreut, ehe sie dann kurz zu Kyle rübersieht und innehält, "aber natürlich nur, wenn ihr das Spiel auch gewinnt."

Kyle erwidert ihr Lächeln und sieht dann einmal durch die Runde. "Etwas anderes als gewinnen können wir gar nicht. Vor allem nicht, wenn ihr uns schön fleißig anfeuert."

Romina sieht ihn verträumt an. "Darauf kannst du wetten!"

*****

Wie erwartet haben Kyle und seine Mannschaft das Spiel gewonnen. Tatsächlich war es sogar eine knappe Sache, doch in den letzten Minuten haben sie es geschafft, wieder in Führung zu gehen und wie die ganze Menge vor Freude ausgerastet ist, als das Spiel abgepfiffen worden ist, war wirklich unglaublich.

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