32 | Du hast absolut keine Ahnung

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A I D E N

Sobald ich sichergegangen bin, dass Rafael wirklich verschwunden ist, reiße ich meinen Blick auch von Sara los und verschwinde wieder rein, bevor sie noch die Chance hat, mich zu fragen, was ich mit meinen Worten meine.

Ich weiß ja selbst nicht, was in mich gefahren ist. Ich hätte weiterhin draußen bei ihr bleiben und meinen Plan weiterführen müssen. Ich hätte mit ihr reden müssen, hätte einfach etwas tun sollen, damit ich ihr näher komme und damit gleichzeitig auch Kyle. Doch irgendwie ist das gar nicht so leicht wie es sich anhört. Denn in meinem Inneren herrscht eine Art Blockade. Und immer dann, wenn ich gerade etwas sagen will, da schnappt sie zu und ich fühle mich wie ausgenockt.

Und als wäre das nicht genug, taucht dann auch noch Rafael auf...

Meine Hand ballt sich zu einer Faust und ich will am liebsten auf irgendwas einschlagen, um diese plötzliche Wut abzubauen.

Was fällt ihm ein, hier aufzutauchen?

Was verdammt hat sich dieser Bastard dabei gedacht?

Was hat er sich erhofft?

Dachte er, er würde mir Angst machen?

Ich knirsche mit den Zähnen und halte in der Menge Ausschau nach Damon, doch finde ihn nirgends. Mein Körper verkrampft sich immer mehr, da mir bewusst wird, in was für einer Lage ich mich befinde.

Bin ich wirklich dazu in der Lage, ein unschuldiges Mädchen dafür auszunutzen, um an mein Ziel zu kommen?

Ich habe absolut keine Ahnung. Auf der einen Seite ist da mein Gewissen, das mir sagt, dass das absolut falsch ist, doch auf der anderen Seite ist da nur diese leere und taube Kälte in mir, die sich um keine Gefühle der anderen schert und die einfach mit der Vergangenheit abschließen will. Und das schaffe ich erst, wenn ich Rafael und seine Leute losgeworden bin.

Und so wie es aussieht, gibt es keinen anderen Weg...

"Aiden?"

Ich halte inne. Im ersten Moment denke ich, es mir nur eingebildet zu haben, doch als ich erneut glaube, meinen Namen über die dröhnende Musik zu hören, drehe ich mich zögerlich um. Als meine Augen im nächsten Moment auf Bella's Gesicht fallen, halte ich für einen Moment den Atem still.

Bella sieht mich an und beginnt zu strahlen. Sie wirkt so, als hätte sie gar nicht mit mir gerechnet, dabei hätte ihr Damon sagen müssen, dass die Party in ihrem Haus auf meinem Mist gewachsen ist...

"Hey", entgegne ich nur und fühle mich wieder so fehl am Platz. Es ist komisch, so vor Bella zu stehen. Früher haben wir uns nur zu Gesicht bekommen, wenn sich die gesamte Truppe getroffen hat. Wir waren nur über den Fakt verbunden, dass sie Riley's frühere beste Freundin war und die Schwester von Damon.

"Warum wusste ich nichts davon, dass du hier sein wirst?", fragt Bella und wirkt noch immer total überrascht darüber, mich vor ihr stehen zu sehen. Und das kann ich verstehen, denn das letzte Mal, als wir uns sahen, war an Riley's Grabstein und dort habe ich ihr auch erzählt, dass ich die Stadt verlassen werde und nichts mehr mit allem zu tun haben will, was in meiner Vergangenheit liegt.

Ich öffne zögerlich den Mund. "Ja... ich bin wegen Damon hier", lüge ich, um das Thema so schnell wie möglich abzuhaken. Ich kann ihr ja schlecht den wahren Grund nennen.

Bella sieht mich nur noch perplexer an und zieht beide Brauen hoch. "Wegen Damon?", hakt sie dann nochmal ungläubig nach.

Ach stimmt, ich hätte fast vergessen, dass wir nach dem letzten Stand ihres Wissens ja noch Feinde sind....

One Last ChanceWhere stories live. Discover now