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Jeder Tag ist eine neue Gelegenheit. Für was, dass entscheidest Du allein. ~Seibold, Klaus

Wie kommt diese Frau nur auf diese Hirnrissigen Ideen?
Mich einzuladen ist eine Sache. Es über mein Vater zu machen, einen andere. Aber vor versammelter Mannschaft zu verkünden das sie nach diesem Wochenende nun wieder Kinderschuhe kaufen muss eine andere.
Mal ehrlich. Nach dieser Gala sollte mein Dad sich von ihr trennen, aber nun? Nun sind sie verbundener den je.
Und ich werde alles dafür tun um das zu erreichen. Natürlich nachdem ich die Mafia gerettet habe!

Aber da ich jetzt nichts machen kann und auf die bindenden Verträge warten muss kümmere ich mich schonmal um das nächste Problem.

Meine Mutter.

Und das wird ein Spaß, denn immerhin sitze ich gleich mit ihr und den anderen in einem Auto. Was natürlich geplant ist um Sprit zu sparen. Und dann ehrlich, das war die dümmste Ausrede die mein Vater je gesprochen hat. Denn 1. Können wir uns das mehr als nur leisten. Und 2. Kann er das noch nicht mal auf die Umwelt schieben denn er und Melanie sind letzte Woche in getrennten Privat Jets geflogen nur um sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen.

Ein Hupen reist mich aus meinen Erinnerungen und ich seufzte kraftlos.

„Das wird schon" versucht mich Kiara munter aufzuheitern. „Wenn du das sagst." sie nickt nur und öffnet mir den Fahrstuhl. Doch ich lehne ab „Nein danke, ich nehme die Treppe."
Sie kuckt mich bleich an „Was so schlimm?" ich schmunzle leicht vor mich hin und gehe die einzelnen Treppenstufen langsam runter.

„Sind deine Koffer gepackt?" fragt Aiden aus dem nichts, kurz vor dem Auto. Doch diesmal bekomme ich keinen Herzinfarkt. Ich nicke wider leicht und deute mit dem Kopf zu dem Mann der meinen Koffer trägt.

Aiden lächelt leicht und öffnet mir die Tür. Ich steige ein und lasse mich auf den Sitz fallen. Vor mir ist mein Vater weshalb ich direkt in seine geröteten Augen sehe. Es passt nicht zu seinem neuen blassen Gesicht und man sieht ihm an das er den Schock von Gestern Abend noch nicht verarbeitet hat. Tja Willkommen im ewigen Höllenfeuer.

Aiden schließt nun auch seine Tür und setzt sich neben mich.

Nicht die schlechteste Idee von ihm. Denn wenn ich, möglicherweise, Ausraste sorgt er vielleicht dafür das ich mein neues Geschwisterkind nicht ausersehen mit umbringe.

Oder ganz verschwinde und mich ins nächste Taxi verfrachte und im Ausland abtauche.
Vielleicht wieder nach Italien? Portugal? Spanien? Oder Mykonos? Das wäre auch nicht schlecht.

Ich würde gerne einfach alles zurücklassen.
Aber so bin ich nicht. So habe ich nicht zu sein.

„Was meinst du wie soll das Kind heißen?" fragt Melanie heiter in die Runde.

Ich rolle die Augen. Einfach will sie immer ihren Willen kriegt. Denn für sie war das Spektakel gestern ein voller Erfolg.
Ich habe es zwar mit Augen geschafft ihr die Aufmerksamkeit zu nehmen. Aber meine elende Mutter ist schon fast gerissener als ich. Und an Ende des Abends konnte man die Anzahl ihrer Ansprachen nicht mehr überblicken.
Und die Krönung davon hatte den Abend gesprengt.

Ich werde nie mehr vergessen wie jeder Sanchez erstarrte. Das war ein Schlag den nicht mal ich kommen sah.
Aber ich war die erste die sich sofort gefasst hatte, und diesen Höllentrip nutzt um mehr über dieses Wunderkind zu erfahren. Denn mein Vater schwört das es nicht von ihm sein kann.
Aber zugeben will er es noch nicht ganz. Oder ob er vielleicht den Schock verarbeitet das sie ihm betrogen hatte? Beides möglich.
Aber er macht wie ich trotz allem gute Miene zum bösen Spiel und steigt ins Gesprächsthema sofort ein.

Aiden ist wohl dabei vollkommen verloren, grade weil wir alle nicht wissen warum meine Mutter so erpicht darauf war, dass er mitkommt.
Doch seinen Hilflosigkeit überspielt er sofort nachdem der meinen Blick erwidert.

Wir beide unterhalten uns nur mit vielsagenden Blicken und führten unsere eigene Stumme Konversation miteinander.

„Eine gute Idee" Bricht mein Vater unseren Bann. „Sag mal Aiden, was machen ihre Eltern beruflich" kommt es nun wissend von meiner Mutter.
Aiden verspannt sich bei der Frage augenblicklich und schaut auf seine Schuhe. „Sie sind Tod, oder?" fragt sie nun weiter und auch in mir breitet sich Kälte aus. „Tja meine leider nicht, also wäre es besser diese kleine Fragerunde von dir zu beenden, und dass am besten bevor, ich hier hinten noch auf dumme Gedanken komme."

Aiden sieht mich dankend an, während mein Dad schmunzelnd weiter aufs Gas drückt.
„Wohl keine Widersprüche." Stelle ich belustigt fest.

Stärker als Hass Where stories live. Discover now