16

226 7 3
                                    

Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.  ~ Joachim Ringelnatz

Endlich am Ferienhaus angekommen schnappe ich mir Aiden und verschwinde mit ihm ins Haus.
Meine Eltern ignoriere ich dabei genau so sehr wie in den vergangenen Stunden.
Ist mir egal was sie denken. Sie dachten so oder so ich sei mit ihm zusammen. Also warum das nicht auskosten?

Doch statt weiter knutschend mit ihm ins nächste Zimmer zu verschwinden dreht er mich um und ich erblicke meine gesamte restliche Verwandtschaft.

Shit! Die sind ja auch mitgekommen.
Zwar nicht wie wir in einem Wagen. Aber.. „Wir waren wohl vor euch da." verkündet meine Tante.
„Mensch was du nicht sagst" antworten ich und Aiden gleichzeitig.
„Du musst wohl zu abgelenkt sein. Sonnst hättest du bestimmt die Autos bemerkt"
Will und Kim lachten dabei mit meinem kleinen Bruder Pablo. „Und ich dachte Geschwister halten immer zusammen?"
Shawn legt demonstrativ einen Arm um mich. „Keine Sorge Cousinchin, ich bin ja hier"
Doch Aiden schlägt seinen Arm direkt weg. „Wenn du so weiter machst, nicht mehr lange!"

Dabei klang er unglaublich beschützerisch, was mir Gänsehaut bescherte. Ich brauch doch keinen der mich beschützt!
Und ehrlich gesagt weiß ich nicht ob dieses Vergalten am Fake-Freund-Ding liegt? Oder an unserem Komplizieren immer mal wieder Ding? Oder an der Tatsache das das ja sein Job ist?

Ich bete auf das letze da das am unkompliziertesten ist und werfe ihn einem wütenden Blick zu.

Danach wende ich mich an meine Verwandtschaft und schüttle allen Geschäftsmäßig die Hände.
Denn das ist Tradition. Und in Anwesenheit meines Vaters dürfte ich noch nicht mal Will oder Karo umarmen. Ich darf keine Emotionen zeigen!

Doch das wird es bald nicht mehr geben.
Oder verschwindet nur das Geschäft ohne den falschen Stolz dahinter?

„Darf ich dir eine Frage stellen?" fragt mich die Schwester meiner Mutter, worauf ich desinteressiert nicke. Wer hat die überhaupt eingeladen? „Seit ihr zusammen?" doch ehe ich antworten konnte übernimmt das mein Onkel „Natürlich nicht. Aber sie muss doch meine Lieblingsschwägerin ärgern."
Er zieht mich in eine Umarmung und Viktoria verschwindet endlich.
„Mensch Steve, dein Talent Frauen zu verjagen zahlt sich ja endlich mal aus." Er nickt stolz, „Fürs Allgemeinwohl sei es nie zu spät." Ich fange an ehrlich zu lachen und blicke dabei in Aidens Richtung.

„Lass uns tanzen!" Steve springt in die höhe und macht eine auffordernde Gehste in meine Richtung. Doch ich verschränke die Hände vor der Brust und sehe ihn tadelnd an.
„Was habe ich dir angetan?" fragt er tief bestürzt. „Du hast mich mit den Idioten beim Familiengraus alleine gelassen." Er kratzt sich schuldig am Kopf. „Weil ich leider keine Zeit erübrigen konnte." ich hebe mein Kinn aus hoch gespielten stolz noch höher und sehe ihn an. Na wenn das so ist, „Das kann ich jetzt wohl auch nicht."
Seine Arme sinken und ich gehe lächelnd an ihm vor bei, während er mir ein High Five gibt.

Perfekte Darbietung würde ich wohl sagen. „Was war das den?"
Ich drehe mich zu Aiden und winke mit der Hand ab. „Egal, wir müssen jetzt endlich hier weg."
Aiden sieht mich vielsagend an. „Das Zimmer ist nicht weit weg." stelle ich nüchtern fest.
Doch Aidens Blick wird dunkel und er kommt meinem Gesicht immer näher, „Und was machen wir dort?"
Als Antwort darauf Grinse ich, doch muss ich mich erinnern wo wir hier grade sind.
Und wenn wir in einem Zimmer sind werden wir als erstes.. „Auspacken." „Natürlich" „Unsere Koffer müssten schon längst oben sein."

Stärker als Hass Where stories live. Discover now