38 - Im und vor dem Krankenhaus

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Die Rettungsstelle - lange hatte ich sie nicht mehr sehen müssen und wenn es nach mir gegangen wäre, dann wäre ich auch nicht hierher gekommen.

Allerdings wurden natürlich nach so einem Unfall die Rettungskräfte verständigt, sodass wir wenig später von Polizei, Feuerwehr und natürlich Rettungswagen umgeben waren.

Es stellte sich außerdem heraus, dass derjenige, der das schwarze Auto gefahren ist, zum Glück nicht schwer verletzt ist. Er trug so wie ich eine Platzwunde an seiner Stirn zum besten und hatte ein paar mehr Prellungen als Easton und ich. Trotzdem wurden wir drei sofort in die Rettungswagen verschifft und mitgenommen.

Jeder bekam seinen eigenen Wagen und natürlich wurden wir im Liegen transportiert, falls wir noch andere innere Verletzungen und Blutungen hatten. Nach einer Weile und vielen Untersuchungen und Überwachungen später, stellte sich aber heraus, dass wir alle mit einem blauen Auge davon gekommen sind.

Mittlerweile war es schon fast um 4 Uhr morgens, als wir endlich entlassen wurden und uns glückliche Blicke vor dem Krankenhaus empfingen.

Tate, Venice,  Charon und - wie soll es auch anders sein - Adriana hatten auf uns gewartet. Sie hatten sich alle in Charons Auto reingequetscht, dass er vorhin nach dem Unfall offenbar doch noch in den Gang bekommen hatte.

Tates und Eastons Auto hingegen standen noch auf dem Rennplatz und würden auch erstmal ihren eigenen Arzt brauchen müssen.

Der Fahrer vom schwarzen Wagen - Jeffrey - hatte ebenfalls eine kleine Menge, die auf ihn gewartet hat. Er hatte sich noch tausendmal bei mir entschuldigt und beteuert, dass er das ja nicht wollte. 

Ich hatte ihm unter Eastons deutlich missbilligenden Blick verziehen, denn wie gesagt, auch Tate und ich hatten uns mal in der Kurve verschätzt.

Was Easton anging: Wir beide hatten nicht viel miteinander erzählt. Dafür wich er, bis auf die Untersuchungen, die durchgeführt wurden, nicht von meiner Seite. Es war ungewohnt, dass er keinen spöttischen Kommentar von sich gab oder mir eines seiner überheblichen Lächeln schenkte, obwohl wir gemeinsam die letzten Stunden abwechselnd im Warte- und Überwachungszimmer aufeinander gehockt hatten.

Umso komsicher war es, dass er, nachdem er von Charon kurz umarmt wurde, zu Adriana ging und sie ihn gleich wieder in ihren Fängen hatte.

Und noch komischer ist natürlich der Moment nach dem Unfall gewesen...

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sich Tate gleich auf mich stürzte und mich fest in seine Arme zog. "Man Iva, mach sowas nie wieder. Du weißt gar nicht, was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe", flüsterte er mir ins Ohr und drückte noch fester zu.

Obwohl ich durch seine Umarmung jetzt erst spürte, wie sehr mein Körper von dem Unfall angeschlagen war, erwiderte ich die Umarmung genauso fest. "Alles gut, es ist ja zum Glück nichts weiter passiert."

Tate ließ von mir ab, allerdings ließ er seine Hände weiter auf meinen Armen ruhen. Seine Augen musterten kritisch meine Stirn. "Vier Stiche", kommentierte er meine genähte Platzwunde. "Ich würde das nicht als "nichts weiter" bezeichnen. Hat das nicht weh getan?"

"Doch na klar", antwortete ich. "Aber immerhin hat es jetzt aufgehört zu bluten. Und ich habe nur eine leichte Gehirnerschütterung. Also alles halb so wild."

Und um ehrlich zu sein, fand ich Regelschmerzen und Zahnschmerzen deutlich schlimmer - und die Vorstellung, das irgendwie meinem Vater zu erklären...

Tate lächelte mich an und die Sorge fiel nach und nach mehr aus seinem Gesicht. "Na dann ist ja prima."

"Und was ist mit deinem Auto?", fragte ich nach.

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