82 - Ein Neuanfang

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Der Lärmpegel um uns herum war ohrenbetäubend.

Während Eastons Teamkollegen ungeduldig darauf warteten, dass ihr Kapitän wieder zu ihnen zurückkehren würde, blieb dieser dicht bei mir stehen und legte eine seiner großen Hände an meine Wange. "Ich hoffe, du hast einen Sitzplatz in der ersten Reihe."

Ich strahlte ihn an wie ein Honigkuchenpferd, nicht zuletzt, weil ich so glücklich war. Jetzt gleich bei seinem Baseballspiel dabei zu sein, nun gut, auch wenn es das zweite Mal war - und ihm dabeizuzuschauen. Easton, der nur Augen für mich hatte - und hoffentlich auch noch später für den Ball, sonst würde es echt schlecht um den Spielstand für seine Mannschaft stehen.

"Natürlich sitzt sie in der ersten Reihe", schaltete sich Charon ein, der neben mir stand. "Tate und Venice halten uns schon Plätze frei." Er deutete mit dem Daumen nach rechts und wie auf Kommando sprang mein bester Freund auf und winkte uns wild zu.

Das entlockte mir ein lautes Lachen.

Doch das Streicheln an meiner Wange lenkte meine Aufmerksamkeit auf Easton zurück, der mich mindestens genauso anstrahlte wie ich ihn. "Gut." Dann beugte er sich herunter und legte seine Lippen auf meine.

Meine Finger umschlossen seine Hand und mit heißen Wangen erwiderte ich den Kuss.

"Easton, wir warten!", ertönte es von weiter hinten.

Daraufhin lösten wir unsere Lippen lachend voneinander und Easton zog mich nochmals dicht an sich heran. Oh ich liebte diese innigen Umarmungen und das Gefühl, so dicht an seinem großen Körper gedrückt zu sein, den Sandelholzduft tief in der Nase.

 "Wusstest du, dass Iva das neue Mannschaftsmaskottchen ist?", wandte sich Easton an Charon.

Charon runzelte die Stirn, seine Mundwinkel zuckten und er schien nur allzu gerne auf den Spaß, um mich zu ärgern, einzugehen. "Wenn ja, dann ist mir diese Info entfallen. Iva", richtete er sich nun an mich. "Warum befindest du dich dann nicht auch auf dem Feld?"

Ich wich von Easton zurück und boxte ihm in die Seite. "Easton, darüber hatten wir doch gesproche, ich bin nicht euer Maskottchen-"

"Rarrrrgh, dabei ist sie mindestens genauso wild wie euer Tiger", lachte Charon und zeigte auf den grünen Tiger, dem richtigen Mannschaftsmaskottchen, das schon über das Spielfeld hüpfte und von den Cheerleadern betätschelt wurde.

"Charon!", fuhr ich ihn, musste aber dennoch grinsen. Bei der Vorstellung, mich da über das Spielfeld hüpfen zu sehen, sah ich echt schwarz. Ich würde wahrscheinlich ständig hinfallen, mit dem grün-weißen Kostüm, dem ebenso grünen Rasen und der weißen Spielfeldmarkrierung eins werden.

"Du hast nichtmal das richtige Basecap auf." Und schon schnappte sich Easton mein schwarzes Cap vom Kopf. "Ich hab dir doch extra mal meins gegeben. Sag nicht, das liegt jetzt Zuhause."

Charon schnalzte missbilligend mit der Zunge. "Was für eine Teamunterstützung hier."

"Ähm", machte ich. "Ähm, naja, vielleicht?"

Easton schüttelte den Kopf, lächelte jedoch. Dann griff er auf seinen Kopf und setzte mir sein Cap auf. Wie er es schonmal getan hat. "Dann muss ich dir wohl meins wieder geben." Behutsam rückte er es zurecht und ich musste über so viel Sanftheit nur noch mehr strahlen.

"Und deine neue Teamfarbe ist dann schwarz?"

"Die wissen doch alle in welchem Team ich bin", erwiderte Easton achselzuckend auf Charons amüsierte Frage und rückte sich nun mein Basecap auf seinem Kopf zurecht. "Dann sollen sie mich doch lynchen. Schaffen sie eh nicht."

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