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SOBALD WIR DEN Innenhof von Alfea erreichen, beginnt mein Herz etwas schneller zu schlagen. Überall laufen Spezialisten umher. Befüllen die Wagen mit Kisten oder unterhalten sich abwartend.
»Mandy, du wirst im dritten Wagen mitfahren. Eulalie bleibt bei mir.«, spricht Andreas mit fester Stimme aus, stoppt den Motor und öffnet schwungvoll die Autotür. Übermutig springe auch ich aus dem Fahrzeug und blicke erneut über den Hof. Irgendwo muss er doch... Nicht Riven, dafür erkenne ich von weitem Silva. Mit verbundenen Händen, sowie kraftlosem Gesichtsausdruck. Was haben wir nur getan...
»Er und Dowling führten ein Regime, was sich negativ auf euch Schüler auswirkte.« Mandy Olsen gesellt sich wie ein zweiter Schatten neben mich. »Und deswegen killen sie beide einfach?«, fauche ich mit unterdrückter Stimme, denn leider darf es niemand erfahren. Dass ich es weiß, ist bereits zu viel. Behüte ich jedoch dieses Geheimnis, darf ich mein Handy behalten.
»Pass auf, auf welcher Seite du stehst, Eulalie. Es wäre schade um dein Potenzial.« »Welches Potenzial?«, zische ich sarkastisch, woraufhin sie mich einfach nur besserwissend belächelt. Gott, wie ich es hasse.
»Okay! Alle auf ihre Position! In zwei Stunden wollen wir fertig sein, also lasst uns beginnen.«, ruft Andreas über den Platz, weshalb jede Person in Bewegung gerät. Da ich mich nicht bewege, kommt der neue – böse – Silva mit festen Schritten auf mich zu, umgreift meinen Oberarm und führt mich zu dem Fahrzeug, auf welchem Saul gerade verfrachtet wird. Ein kurzer Blickkontakt, danach lande ich auf dem Beifahrersitz. Erneut erwacht ein Motor zum Leben, ehe wir die großen Eingangstore passieren und Alfea hinter uns lassen. »Lange nicht mehr gesehen. Es wird gemunkelt, dass du ein Luxusleben in einer Villa führst, Pixie.«
Mir gefriert das Blut in den Adern. Als sein Atem auch noch meinen Hals streift, drehe ich den Kopf vorsichtig zur Seite. Riven hat sich neben Dean etwas vorgelehnt und schenkt mir erneut eines von diesem weltberühmten schiefen Grinsen. Wie kann er mich so anschauen, ohne an all das in der Vergangenheit zu denken? Soll das alles einfach weg sein?
»Konzentriert euch.«, knurrt Andreas, sieht seinen Schüler im Rückspiegel warnend an und überprüft sogleich die Formation der Fahrzeuge hinter uns. »Riven.«, sage ich, doch sofort verstummt alles wieder in mir. Ich weiß einfach nicht wie. Mit einem Kloß im Hals drehe ich mich wieder nach vorne, wo mein Blick für die nächste Zeit starr auf das Armaturenbrett gerichtet ist.
Als wäre es nie weggewesen, läuft das Gefühl von Ahnungslosigkeit und Schwäche über meinen Körper. Netzartig legt es sich um mein Herz, quetscht Herzkammer zwei und Vorkammer eins auf extreme Weise zusammen, sodass ich den Mund einen spaltbreit öffne. Die Luft ist wie aus meinem Körper gezogen. Den Berg, den ich bereits so mühselig erklommen hatte, ist gerade auf das doppelte gewachsen.
