epilog

615 19 13
                                    

epilog

»ICH bringe die Taschen schon mal zum Fahrzeug

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

»ICH bringe die Taschen schon mal zum Fahrzeug.«
»Okay, ich bin gleich da.«
Riven beobachtet mich noch weitere Sekunden, lehnt sich hastig vor und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Dann verschwindet er aus dem Zimmer.
Kitschiger Mistkerl.

                Während ich all meine Notizen zusammensuche, bemerke ich Beatrix noch bevor sie vollkommen den Raum betritt.
     »Willst du dich ebenfalls herzlichst verabschieden?«
Doch ihr Gesicht zeigt keine Freude.
»Beatrix.«
»Das ist kein einfaches Kinderspiel. Wenn du Ceneda weiterhin in dir trägst, verlierst du irgendwann ebenfalls den Verstand. Du wirst sie in die Welt hinaus tragen. Dann bist du genau wie sie.«
»Oder auch nicht. Ist doch gut, wenn einer von den Guten die Kontrolle über die Finsternis hat. Außerdem haben wir durch diese Aktion nicht nur meinen, sondern auch Alfeas Arsch gerettet.«, erwidere ich mit gesenkter Stimme.

      Ich weiß, dass ich es Riven früher oder später sagen sollte, aber...
Er wirkt gelassener, wenn er daran glaubt, dass ich wieder die alte bin.

»Wenn es jemand erfährt, werden sie Jagd auf dich machen. Um dich oder die Macht zu töten, hängt von dem Jäger ab.«
»B. Vertraust du mir?«
Mit einer Hand auf ihrer Schulter sehe ich zu ihr auf. Ihr eiserne Miene bröckelt ein wenig.
»Weißt du noch die Zeit, wo wir beide als Verstoßene im Verlies saßen. Wir haben uns gehasst, jetzt sieh uns an. Zeiten ändern sich.«
»Aber nicht, wenn die Schattenpriesterin bereits eine sehr lange Zeit existiert. Sie ist die Göttin des Chaos, Lalie.«
»Wie gut, dass ich gerade alles geordnet habe.«
Schmunzelnd zeige ich auf das Bett, wo die verschiedensten Zettel zusammengeheftet sind.
Endlich wird Beatrix etwas locker und hebt sogar einen Mundwinkel.

»Wenn dein Buch irgendwann fertig ist, will ich bitte eine signierte Version.«
      »Da musst du dich leider anstellen. Ich war vor dir da.« Riven zuckt besserwissend mit den Schultern. Mein Rucksack – der letzte Begleiter auf unserer Reise – landet auf seinem Rücken.
»Bereit?«
Ich fische die Notizen zusammen, sehe mich in seinem – und irgendwie auch meinem – Zimmer um und nicke. »Bereit.«

      Zu dritt laufen wir zum Ausgang, welcher in den Innenhof führt. Der Wagen steht bereits in Fahrtrichtung, als könne auch er es überhaupt nicht erwarten endlich zu starten.
»Ich habe doch gesagt, kein riesiger Abschied.«, stoße ich hervor, sobald mein Blick auf die versammelte Truppe fällt.
Terra hat bereits ein Taschentuch vor der Nase, wird jedoch von ihrer festen Freundin tröstend an die Seite gezogen.
Ich freue mich so für sie. Sehr.

»Ich bin erstaunt, dass du geglaubt hast, wir lassen euch einfach so gehen.«, schmunzelt Sky, ehe er Riven in eine brüderliche Umarmung zieht.
»Ich wünsche dir alles Glück der Welt, Eulalie.« Stella hält mir eine kleine Box entgegen.
»Ist nur eine Kette. Du kannst sie auch später anprobieren.«
Ich nehme sie dankend in den Arm. Dann erscheint Terra in meinem Blickfeld.

»Du wirst mir so schrecklich fehlen.«
»Wir sind doch nur einen Monat weg.«
»Vielleicht entscheidet ihr euch aber dafür, dass ihr doch länger wegbleibt. Und dann sehen wir uns vielleicht doch nie wieder oder...«
»Terra. Ich werde zurückkommen. Spätesten, wenn Alfea mal wieder Hilfe braucht.« Ein kurzes Lachen dringt aus ihrer Kehle, dann nickt sie.

                Nachdem ich auch Bloom und Aisha in die Arme genommen habe, sehe ich als letztes zu Musa.
Flink laufe ich zu Riven und drehe seinen Rücken zu mir, da er immer noch den Rucksack auf einer Schulter hat.
»Hier.«
Stolz halte ich ihr die schwarze Schatulle entgegen.
»Was ist das?«
»Ein Experiment, was ich in der letzten Woche Ruhe durchgeführt habe.«
Stirnrunzelnd öffnet sie es.
»Ein Armband?«
»Leg es an.«

Zögernd schiebt sie ihre Finger durch das Loch, richtet es und...
Ihre Augen weiten sich ein Stück.

»Ich habe die Magie aus den Fesseln kopiert und darauf übertragen.«
»Eulalie, das... Danke!«
Lachend lege ich auch um Musa die Arme und drücke sie kurz an mich. »Als kleine Entschuldigung für die Taten meines bösen Zwillings.«
»Dafür kannst du ja nichts.«
Schulterzuckend sehe ich die Mentalfee an. »Trotzdem.«

                »Lalie, wir müssen los.«
Riven lässt die Autotür wieder zuknallen, öffnet dafür aber den Fahrersitz. Mit einem Nicken sehe ich ein letztes Mal in die Runde. Beatrix hat erneut unsicher die Arme vor der Brust verschränkt, lächelt jedoch schwach.

                Die Autotür fällt scheppernd ins Schloss und als Riven den Motor startet, werfen wir uns ein Lächeln zu. Die Reise beginnt.
Die Reise, um nicht nur Mandy Olsens Vergangenheit herauszufinden, sondern auch endlich Klarheit in das Leben mancher Pixies zu bringen. Um die Geschichte der Schattenpriesterin endlich in eine andere Richtung zu lenken.
Die Ahnungslosigkeit soll endlich enden.

                Mit einem flatternden Gefühl im Bauch öffne ich die Schatulle von Stella. Eine silberne Kette mit einem grell leuchtenden Anhänger.

Licht, welches euch den Weg auf eurer Reise erleuchten soll. S

Meine Lippen öffnen sich einen Spalt als ich die Finger ausstrecke und die Kette aus ihrer Schaumstoffhülle ziehe.
Flink lege ich sie mir an.

»Ich werde die anderen vermissen.«, murmle ich verträumt.
Riven sieht von der Straße kurz zu mir, nickt.
»Ist das die Kette von Stella?«
Meine Hand wandert wieder an meinen Hals. »Ja. Sogar mit ihrer Magie.«
»Wusste gar nicht, dass Stella auch dunkles Licht erzeugen kann.«
Riven dreht den Kopf in alle Richtungen, überquert die Kreuzung.
      Stirnrunzelnd ziehe ich das Kinn an die Brust und hebe den Anhänger an.
Innerhalb des silbernen Gefäßes pulsiert ein dunkler, grau-schimmernder Schatten.

𝐏𝐈𝐗𝐈𝐄 ⚘ ( 𝘵𝘩𝘦 𝘸𝘪𝘯𝘹 𝘴𝘢𝘨𝘢. )Where stories live. Discover now