Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
ೋ❀❀ೋ═══ • kapitel eins • ═══ೋ❀❀ೋ
ALFEA. Eine Schule für Feen. Feen. Ich weiß zwar, dass solche Geschöpfe existieren, aber ich hätte nie gedacht, dass ich irgendwann – nicht mal in meinen Träumen – solch eine Schule auch von innen sehen werde. Und nun werde ich sogar hier studieren, warum auch immer…
Während ein Knopf meiner Kopfhörer in meinem Ohr steckt, baumelt der andere verloren auf meinem Oberkörper. Stören tut es mich nicht, da mein Blick viel mehr auf die vielen Feen und das Gebäude gerichtet ist, auf welches ich nun immer weiter draufzulaufe. Überall nehme ich aufgeregte Stimmen wahr oder höre Mädchen kreischen, ehe sie sich in die Arme schließen. Mit einem kurzen Schnauben ziehe ich den Koffer aus der kleinen Kuhle im Kies und schultere meinen Rucksack, bevor ich mit gesenktem Blick direkt auf den Eingang zusteuere. Ms Dowling erwartet mich in ihrem Büro, da sie unbedingt noch einmal mit mir sprechen wollte.
Nachdem sie vor fast einem halben Jahr bei mir zuhause aufgetaucht ist und ein Studium in Alfea angeboten hat, ist nicht nur meine Mutter aus allen Wolken gefallen. Eine Pixie in einer Feenschule. Natürlich waren meine Eltern total skeptisch. Sie haben freundlich abgelehnt, doch Ms D hat uns immer weiter mit schmeichelnden Worten berieselt, dass ich etwas neugierig geworden bin. Laut ihr können Pixies mehr als nur flinke Taschentricks. Pixies können so viel mehr. Das ich nicht lache. In einem Monat sitze ich bestimmt wieder in meinem Zimmer, starre aus dem Fenster und skizziere irgendwelche Geschöpfe.
»Bist du auch neu hier?« Reflexartig zucke ich etwas zusammen, doch das freundliche Lächeln auf dem Gesicht des rundlichen Mädchens vor mir, lässt mich wieder entspannen. »Ja«, erwidere ich und stelle den Koffer hin. »Oh! Ich bin Terra, übrigens. Eine Pflanzenfee. Und du?« Here we go. »Eulalie. Und ich muss noch dringend zu Ms Dowling. Wir reden später!«
So leid es mir auch tut. Hastig umschließe ich den Griff des Koffers wieder und schleppe ihn die Stufen nach oben, ehe ich flink über meine Schulter zu ihr sehe. Sie hat zwar immer noch ein Lächeln auf den Lippen, aber die gesunkenen Schultern fallen jedem sofort auf. Ich werde mit ihr reden. Später. Als mein Blick jedoch von ihr nur eine Sekunde zur Seite schwebt, fallen mir zwei Jungs auf, welche sich brüderlich den Arm um die Schultern gelegt haben. Ein blonder und ein brauner Typ. Spezialisten. Die Kavallerie der Schule. Mal sehen, was ich von denen halten soll.
Alfea bringt sofort einen Light Academia Vibe mit sich, wobei mich dieser Gedanke kurz zum Schmunzeln bringt, als ich durch die Hallen laufe und schließlich das Büro finde. Stimmen sind von drinnen zu hören, weswegen ich zögerlich klopfe und dann etwas nervös die Finger verschränke. Ein rothaariges, hübsches Mädchen öffnet mit einem freundlichen Lächeln die Tür, ehe Ms Dowling in meinem Blickfeld erscheint und sich ihr Gesicht etwas erhellt. »Eulalie! Ich freue mich sehr, dass du gekommen bist!« »Die Freude ist ganz meinerseits.« Unbeholfen bleibe ich in der Tür stehen und sehe mich nur flüchtig in dem kleinen Raum um, wobei mein Blick einen Bruchteil einer Sekunde an dem Bücherregal hängen bleibt. Pixies haben ein Auge für Verstecke; jedoch sehe ich wieder zu Ms Dowling. »Bloom du kannst Eulalie gleich mitnehmen. Ihr seid ab heute nämliche Mitbewohnerinnen.«
Dowling grinst so breit und wirkt so stolz, dass ich kurz die Stirn runzle, doch hastig wieder ein Lächeln aufsetze und nicke. »Ich freue mich wirklich, dass du hier bist. Wir werden in den nächsten Tagen nochmal etwas Zeit zum Reden finden, okay?« »O-kay. Ich hoffe ebenfalls, dass ich in den nächsten Tagen eine Antwort auf das hier bekomme.«, erwidere ich immer noch freundlich und hebe kurz die Hände, um überall hinzuzeigen. Dowling nickt und schon bin ich wieder auf dem Flur. Jedoch nicht alleine.
»Also Bloom… Wo kommst du her?« »Kalifornien. Und ja, ich komme nicht aus der Anders Welt und wusste auch nicht, dass sie existiert. Das alles ist noch sehr neu für mich.« »Keine Angst. Im Thema Feen bin ich persönlich auch noch Anfänger«, murmle ich, weshalb ihr Blick sofort auf mir landet und sich ihre Stirn etwas in Falten legt. »Bist du denn keine Fee?« »Manche sehen es so, die anderen so.«
Mit einem Schulterzucken beende ich das Gespräch, da Bloom die Klinke der WG nach unten drückt – warum zum Kuckuck wurde ich in eine WG gesteckt – und eine räumliche, mit vielen Zimmer bestückte Fläche zum Vorschein bringt.
»Eulalie!« Terra steht mit einer zackigen grünen Pflanze in den Händen auf der anderen Seite des Raumes und strahlt bis hinter die Ohren. Ich mag sie. Positivität und so. »Hey, Terra. Anscheinend haben wir nun noch mehr Zeit zum plaudern.« Alleine das ihr Lächeln bei meinen Worten noch breiter wird, macht mein Tag.
»Hey, neue Mitbewohnerinnen!« Ein dunkelhäutiges, schlankes Mädchen kommt aus einem Zimmer zu unserer linken, wobei ihre blauen Haarspitzen mir verraten, dass sie wahrscheinlich eine Wasserfee ist. »Hey. Ich bin Bloom.« »Eulalie. Lalie geht auch.« »Aisha. Ich mag den Namen aber. Hat etwas Geheimnisvolles. Bist du eine Schlüsselfee?«
Wie oft das jetzt schon vermutet wurde… Schlüsselfeen sind dafür bekannt, einfache Rätsel in Sekunden und die schwierigsten Rätsel in Minuten zu knacken. Leider bin ich keine, knacke dafür aber hier und da etwas anderes.
»Nope. Aber hier haben wir wahrscheinlich die Elemente vereint, wie es scheint. Feuer, Wasser, Erde…«, sage ich mit einem breiten Schmunzeln, als eine blonde junge Frau zu uns stößt. »Und Licht«, hängt sie hinten dran, lächelt kurzzeitig und sieht dann an mir herunter. »Mein Name ist Stella. Anscheinend bist du die Pixie über die seit einer Weile gesprochen wird.« Und da ist der Startschuss.
»Du bist eine Pixie?«, fragt Aisha etwas überrascht und auch Terra sieht mit erhobenen Augenbrauen von Stella zu mir. Bloom wirkt als Einzige verwirrt. »Was…Was ist eine Pixie?« »Auf jeden Fall keine Peron, die etwas an einer Feenschule zu suchen hat.«
Wow. Es ist mein erster Tag und Stella feuert schon Kritik ab. Zum Glück ergreift Terra das Wort. »Pixies wurden noch nicht wirklich in der Gesellschaft der Anders Welt als Feen angesehen. In den Büchern werden sie eher als Kobolde oder winzige Diebe bezeichnet, welche gerne Streiche spielen, dafür aber immer gut gelaunt sind! Also…« Nicht mal ihr letzter Teil des Satzes macht es gerade besser. Vor allem stimmt es nicht.
»Ich finde schon, dass Pixies Feen sind. Und wenn Eulalie hier ist, dann sieht das auch der Rat so, also können wir nicht über etwas anderes sprechen?« Aisha lässt sich seufzend auf das Sofa fallen und schüttelt leicht mit dem Kopf.
Noch ehe Stella etwas Fieses erwidern kann, kommt ein anderes Mädchen aus dem Zimmer rechts von uns zum Vorschein. »Sie ist gerade erst angekommen und würde am liebsten gleich wieder verschwinden. In ihr herrscht gerade eine riesige Demut, Leute.« Auch sie lässt sich auf das Sofa sinken, wobei die Kopfhörer um ihren Hals wieder auf ihren Ohren landen. »Musa.«, sagt sie noch eilig, was ich als ihren Namen abstemple. Mentalfee. Stella ist in ihrem Zimmer verschwunden.
»Es gibt noch ein freies Bett im zweier Zimmer und das andere im dreier Zimmer. Sucht euch aus, wo ihr hinwollt.« Obwohl es scheint, als wäre es Terra egal, wo wer hingeht, sehe ich an ihrem versteckten, prüfenden Blick über ihre Schulter, dass sie mich im rechten Zimmer wiederfinden möchte. Schmunzelnd stupse ich Bloom leicht an und gehe dann auf das Dreierzimmer zu.
Das Bett am Fenster und das Bett auf der leichten Anhöhe sind bereits mit Sachen belegt, weshalb ich meinen Rucksack auf den Schlafplatz an der Wand schmeiße und danach anfange, auszupacken. Meine Bücher und Skizzenblöcke landen in dem kleinen Regal und als ich mich wieder umdrehen will, erscheint eine grüne Hängepflanze vor meinen Augen. Zurückhaltend sieht Terra von ihr zu mir. »Als kleines Willkommensgeschenk.« »Danke«, erwidere ich, nehme sie und stelle den Topf auf das oberste Brett, sodass es den anderen Inhalt des Regals leicht verdeckt. Zwei Bilderrahmen und ein Poster von Queen landen an der Wand. Zufrieden mache ich einen Schritt zurück. Das Gefühl, ein neues Zuhause gefunden zu haben, steigt auf die erste Stufe.
