1.1 | RESCUE

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„WELCHEN SOLL ich nehme-" „Hey Babe", sagte Danbi laut genug, sodass der andere Mann es hören konnte und unterbrach den Kerl vor sich dabei ziemlich direkt. Verwirrt wandte dieser sich der jungen Frau zu. Seine Augen weiteten sich, als er sie sah.
Zögerlich zog er seine Maske hinunter.

Oh. Mein. Gott. Im. Himmel. Das kann doch wohl nicht wahr sein, fluchte sie in Gedanken.

„Uhmm... ich bin's, Jeong-guk."

Es blieb keine Zeit, die Absurdität dieser Begegnung in Frage zu stellen. Angesichts der Bedrohung durch ihren Verfolger akzeptierte Danbi einfach, was das Universum ihr gegeben hatte, und spielte mit - ohne zu zögern.
Zischend unterbrach sie Jeong-guk ein zweites Mal: „Hinter mir."
Mit zusammengekniffenen Augenbrauen spähte er unauffällig an ihr vorbei und musterte den Mann, der ihr seit geraumer Zeit komische Blicke zuwarf.
Als Zeichen, dass er verstand, nickte er dem Mädchen vor sich kurz zu, lächelte und tat etwas, das Danbi viel zu sehr aus der Bahn warf und sie jeden Halt verlieren ließ:
Er legte seine Hand an ihre Wange, beugte sich zu ihr hinunter, kam ihrem Gesicht mit seinem Eigenen gefährlich nahe und kurz bevor sich ihre Nasenspitzen berühren konnten, stoppte und verweilte er dort.
Warmer Atem an Danbis linken Wange, die behutsamen Berührungen seiner Fingerspitzen an der Anderen. Wie festgefroren stand sie vor ihm, vollkommen verkrampft und mit geweiteten Augen, die seine Gesichtszüge entlang und anschließend zu seinen zwei Freunden huschten, die das Ganze nur entgeistert beobachteten.

Es dauerte einige Sekunden bis er sich - immer noch lächelnd - zurück aufrichtete, weshalb sie davon ausging, dass der gruselige Mann endlich verschwunden war. Erst jetzt realisierte Danbi, dass sie die Luft angehalten hatte.
Sie räusperte sich, damit die Trockenheit in ihrem Hals nachließ.
„Ä-äh danke." „Gern geschehen."
Er grinste charmant. Danbi hingegen fing an ihre Finger zu kneten. Das, was sie immer tat, wenn sie nervös oder angespannt war. Das war so eine Angewohnheit von ihr.
Die Frau wich absichtlich seinem Blick aus und starrte stattdessen zu ihren Füßen hinunter, die unruhig umher tänzelten.

„Ähm, ich muss los, also äh... gehe ich dann jetzt mal", druckste sie herum, viel zu aufgewühlt, um eine gescheite Konversation aufzubauen. Sie wollte dieser Situation einfach so schnell wie möglich entfliehen.
„Oh, okay...", sein Lächeln schrumpfte ein wenig, „Tschüss Danbi."
Sie winkte nur seltsam zum Abschied, er wandte sich seinen Freunden zu und Danbi verließ perplex den Laden.

Ihr Kopf rauschte, ihre Gedanken fuhren Achterbahn.
Während sie beim Laufen ihr Handy aus der Hosentasche zückte, guckte sie sich nochmal vorsichtshalber nach dem Mann um.

Alles ist gut, Danbi. Der Mann ist fort, versuchte sie sich zu beruhigen, insgeheim wissend, dass ihr Verfolger nicht der Grund für ihre Anspannung war.
Bilder von vor ein paar Minuten ratterten durch ihren Kopf und sie zwang sich dazu diese auszublenden.
Allgütiger war das unangenehm.

Auf ihrer Unterlippe knabbernd öffnete sie WhatsApp.

[WhatsApp]

Habt ihr nachher Zeit zum Telefonieren?
16:54

Sora
Ja omg was gibt's neues?
16:57

Storytime, wie ich einen anderen
Jungen ›Babe‹ genannt habe
16:57

Kei
🤨📸
16:57

Szuno
Uhmmm 👁️👄👁️
16:57

Sora
What..?🤠
16:57

💀
16:58

Hidden Talent | Jeon JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt