1.4 | HAN-RIVER

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THAT SOFT TOUCH of yours that... that touched me..?

Ughhh... Sehr einfallsreich...

That... sweet look of yours that... caught me..?

Wir spielen hier kein Fangen, Jk..., ermahnte er sich selbst.

Genervt trommelte der Sänger mit seinem Kugelschreiber gegen seine Stirn, in der Hoffnung es würde sich beim nächsten Schlag etwas darin regen.
Ohne Erfolg.
Er checkte die Uhrzeit auf seinem Handy, da er aufgrund seines vom Tageslicht abgeschotteten Studios jegliches Zeitgefühl verloren hatte und stellte fest, dass seit seiner Ankunft im BigHit-Gebäude bereits drei Stunden vergangen waren.
Drei Stunden, null Verse.

Bis jetzt war der Chorus, die erste und zweite Strophe, sowie ein Teil vom ersten Pre-Chorus fertig. Das hieß es fehlten noch das Intro, der zweite Pre-Chorus und das Outro.
Er würde sich ja gerne darüber freuen, dass er bereits mehr als die Hälfte des Songs auf Papier gebracht hatte, jedoch saß das in meinem Kalender rot eingekreiste Datum, bis zu welchem der Song fertiggestellt sein musste, ihm stetig im Nacken. Hätte der Wandkalender hinter ihm Augen, hätte sein Blick ihn schon längst durchbohrt.

Allerdings ertappte Jeong-guk sich dabei, wie er erneut die verbleibenden Tage durchzählte.
Noch vier Tage. Vier Tage, in denen er den Song zu Ende schreiben, überarbeiten, aufnehmen und wahrscheinlich wieder überarbeiten musste. Sollte er bis dahin nicht fertig sein, war die Wahrscheinlichkeit erschreckend hoch, dass er als einziger Member keinen Solosong in ihrem neuen Album haben würde. Damit hätte er nicht nur BigHit, sondern auch seine Fans enttäuscht.
Und das konnte er nicht zulassen.

Jeong-guk wusste nicht was sich verändert hatte, Wieso ihm das Songwriting seit einer Weile so schwer fiel, dass ihn allein der Anblick eines Kalenders unter Druck setzte.
Der sehnliche Wunsch einfach mal den Stress vergessen zu können, wurde jedenfalls in den letzten Wochen nur drei mal erfüllt. Drei Male, die er mit einer bestimmten Person verbracht hatte.

Danbi...

Sich mit ihr zu treffen, war wie ein befreiendes Ausatmen gewesen, nachdem man die Luft zu lange angehalten hatte. Wie als hätte jemand einen Knopf gedrückt, der den Stress abstellte und Jungkooks Gedanken auf Neustart setzte.

Nach ihrer letzten Begegnung war sein Kopf so voller Ideen gewesen, dass er es geschafft hatte eine ganze Strophe am Stück zu schreiben.
Das hörte sich vielleicht nicht viel an.
War es auch eigentlich nicht, aber in seiner jetzigen Situation war er froh überhaupt ein bisschen vorangekommen zu sein.

Wenn er sich vor dem Abgabedatum noch einmal mit ihr treffen würde...
Könnte er dann den Song fertigstellen?

Nachdenklich betrachtete er 밤 (Bam: Nacht), seinen Hund, der es sich auf dem Boden zu seiner Rechten bequem gemacht hatte. Mit der einen Hand Bams Kopf kraulend, öffnete er mit der Anderen Danbis und seinen Chat auf dem Handy.
„Na, Bami? Was denkst du, soll ich ihr schreiben?"

-☆-

Nach diesem lächerlichen Zwischenfall mit Yejin & Co. hatte Danbi das dringende Bedürfnis nach Ablenkung. Wären Sumi und Jae gerade hier, würde sie - anstatt dem langweiligen Gefasel der Professorin zu lauschen - nun zusammen mit ihnen über die Dreistigkeit des Trios lachen. Leider war dem allerdings nicht so, da die Freunde heute nicht einen einzigen Kurs zusammen hatten, was die Kombination aus Ethik und Kulturwissenschaft für Danbi noch unerträglicher machte.

Sie zückte ihr Handy aus der Hosentasche hervor und öffnete WhatsApp.
Wem könnte sie von den Geschehnissen erzählen?
Sora, Szuno und Kei waren keine Option. Danbi wollte ihnen nicht noch unnötig Sorgen bereiten, indem sie die drei glauben ließ, sie wäre Mobbingopfer Numero 1 auf der Liste der Uni-Zicken.

Hidden Talent | Jeon JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt