I wish I wasn't such a narcissist

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Ian kam mich jeden Tag besuchen und wusste genau wie er meinen Eltern zu schmeicheln hatte. Es klingelte an der Tür und ich konnte das gesamte Gespräch mithören.
"Ian", sagte meine Mutter voller freude, "das ist aber lieb Cassia zu besuchen."
"Danke, dass Sie mich empfangen." Er lächelte wahrscheinlich und sein Lächeln war wie immer zum dahin schmelzen.
"Du weißt ja wo sie ist", sagte meine Mutter und Ian kam in mein Zimmer.
"Hi Cas", sagte er und setzte sich an meine Bettkante.
"Du musst nicht jeden Tag kommen", versicherte ich ihm. Ein Grinsen war auf seinem Gesicht: "Dann kann ich ja wieder gehen." Ich sah ihn genervt an und drehte mich weg, mit dem Kopf unter der Decke. Ian fing an zu lachen und kniff mich leicht in die Seite.
"Awwww, dachte klein Cassia ich würde jetzt was romantisches sagen."
Ich musste lachen, er wusste genau wie kitzelig ich bin. Idiot. "Vielleicht."
"Also ich finde dich jeden Tag mit Blumen oder Schokolade zu besuchen ist mehr als romantisch", sagte er mit einer dramatischen Stimme, die nur so von falschem Schmerz triefte.
Langsam zog ich die Decke runter, sodass meine Augen nun zu sehen waren und ich schaute ihn an.
Wir blickten uns einfach nur in die Augen. Und er hatte recht. Es war romantisch und mehr als alle anderen meiner Freunde taten. Und wäre ich nicht so eigen gewesen, hätte ich das wahrscheinlich schon früher gesehen. Wäre ich nicht so in meiner eigenen Trauer und Dunkelheit ertränkt, hätte ich es bemerkt. Jedoch erschienen immer wieder die Nachrichten vor meinem inneren Auge.
"Ian, warum hast du allen erzählt wir hatten Sex?", fragte ich und setzte mich dabei auf. Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht.
"Sei ehrlich." Es war eine Forderung.
Er atmete laut aus: "Alle haben gewettet und über dich geredet. Ich wollte, dass sie damit aufhören. Es war so respektlos und ich mochte dich- naja, mag dich."
"Warum solltest du mich mögen und dann erzählen, dass du mich flachgelegt hast?"
"Cas, weißt du überhaupt, was genau ich geschrieben habe?"
Ich lachte auf: "Meinst du die 'Ja, ich hatte sie' oder die 'Sie war besser als erwartet' Nachricht?"
"Hör zu- ich weiß wie die Nachrichten aussehen, aber ich hatte keine Wahl-"
"DOCH! Doch die hattest du! Du wolltest aber so über mich reden, weil deine Freunde dich dafür bewundern würden und das haben sie."
Er fuhr sich verzweifelt mit der Hand durch die Haare: "Cas, ich mag dich wirklich-"
"Man redet nicht so über jemanden den man mag", meine Stimme wurde schwach bei den Worten. Denn ich mochte ihn wirklich und ich wusste, dass er nur nach mir lüsterte, "du wolltest nur mit mir schlafen."
"Ja, zu beginn schon. Ich dachte nicht, dass wir uns so nahe kommen würden, deswegen wollte ich einfach nur mit dir schlafen. Aber nach der ganzen Zeit fing ich an dich zu mögen und ich wollte nicht, dass meine Freunde es bei dir versuchen. Ich habe ihnen erst erzählt, dass wir uns daten, aber das hat sie nicht aufgehalten. Anschließend habe ich einfach gesagt ich hab's getan und es hörte endlich auf."
Ian nahm meine Hand und sah mir in die Augen. Sein Daumen streichte über meine Wange und er lächelte ein wenig.
"Cassia, ich weiß sowas gehört sich nicht, aber ich wollte dich für mich haben. Keine von denen hätte dich in Ruhe gelassen."
Etwas in mir starb nach diesen Worten. Anfangs klang es ganz süß, aber ich fühlte mich trotzdem benutzt.
"Ist das jetzt auch eine Wette? Wer die dumme Schlampe dazu bringt, sich in einen zu verlieben?", sagte ich höhnisch.
Sofort änderte sich sein Blick und er zog seine Hand zurück. Seine Masche war anscheinend nicht gut genug, um das naive unerfahrene Mädchen zu beeindrucken.
Ich konnte nicht einschätzen, ob es wirkliche Reue oder Wut war, die er in dem Moment verspürte.
"Cassia-"
"Nein, Ian. Ich weiß ich habe dir Kummer bereitet, aber hör auf! Hör auf mir was vorzumachen! Du hast doch alles miterlebt. Scheiße, du hast gesehen wie ich mich vom Parkhaus geschmissen habe! Du kannst doch nicht denken, ich glaube dir, dass du mich magst!" Meine Augen füllten sich mit Tränen. "Ich mag dir wirklich, also hör auf dieses kranke Spiel und diese dummen Wetten zu spielen! Ich bin doch trotzdem ein Mensch", seufzte ich und wischte mir die Tränen weg.
Nun schaute er mich entgeistert an. Toll, Cassia. Noch peinlicher kann man nicht werden. Ich heulte vor diesem Typen, nur weil ich ihn mochte?
"Cas", sagte er mit ruhiger Stimme und nahm mein Gesicht in seine Hände, "ich mag dich auch. Das versuche ich dir zu erklären." Dabei küsste er meine Stirn sanft und dann meine Wange. "Ich mag dich, weil ich weiß, dass das nicht du bist. Ich mag dein richtiges ich, was du in dir hast. Wäre es nicht so, wäre es dir nicht so schlecht gegangen nach dieser Veränderung."
"Ich bin kaputt", Wehmut war in meiner Stimme zu hören und ich schaute aus Scham weg.
"Nein, sieh mich bitte an." Wie konnte ich bei dieser bestimmten Stimme wiedersprechen?
"Cassia, du bist nicht kaputt und wenn es so ist bekommen wir das wieder hin. Ein bisschen Kleber hier und da und du bist wie neu." Ich musste lachen.

"Glaubst du es kann alles so wie vorher werden?"
"Nicht wirklich. Ich glaube das ist ein Erlebnis, dass dich prägen wird, aber nicht im negativen Sinne. Du weißt immerhin wer du wirklich bist und Veränderungen sind nicht immer schlecht, auch wenn es zu Beginn so scheinen mag."
"Ich will nicht wieder in die Schule. Alle werden es wissen, ich werde wie ein Pflegefall behandelt."
Ian drehte den Kopf zu mir und strich eine Strähne aus meinem Gesicht: "Es wurde als Unfall in der Schule eingestuft. Betrunken vom Dach gefallen. Niemand kennt die Wahrheit, außer Ana und mir und das wird auch so bleiben."
Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. "Macht es dir nicht Angst mich zu mögen? Nach dieser selbstzerstörerischen Einstellung meine ich."
Ian lächelte und küsste meine Stirn: "Nein, ich bin verrückt nach dir."
Es fühlte sich trotzdem falsch an ihm zu verzeihen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 16, 2023 ⏰

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