Instead of Being 16, I'm Burning up a Bible

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„Es war so klar, dass sie gewinnt", sagte Ian und lachte dabei. Ana und ich blickten ihn fragend an, was ihn jedoch nicht dazu brachte etwas zu erklären. Stattdessen hielt er mir die Hand hin und nickte in Richtung Tanzfläche. Unsicher nahm ich seine Hand und sah im Augenwinkel, wie Ana mit ihrer Begleitung zu den Getränken ging. Wahrscheinlich würden sie trinken und in Anas Bett enden. Ich wurde durch Ians Hand auf meiner zu knochigen Taille aus meinen Gedanken gerissen und sah ihn nun an. Sein Gesicht wurde von den blauen Scheinwerfern erfasst und lag halb im Dunkeln. Schnell unterbrach ich unseren intensiven Blickkontakt, welchen er mit seinem schiefen Lächeln noch schlimmer machte: „Kannst du überhaupt tanzen?"
„Finde es doch raus", antwortete er frech und hielt meine Hand nun fester. Die langsame Musik begann und er führte mich durch die Melodie. Nach einer Weile hatte ich meinen Kopf auf seine Schulter gelegt und dachte über alles nach. Meine Gedanken waren zu undurchsichtig und trist, um diesen Moment wirklich genießen zu können. Ich hatte nie Ballkönigin werden wollen, weil es mir wie etwas unwichtiges erschien und nun trauerte ich dem Titel hinterher. Habe ich meine Jugend jemals genossen? Ich kann mich nicht erinnern jemals vollkommen und zufrieden gewesen zu sein. Entweder war mir mein Leben zu langweilig oder es lief auf eine Katastrophe zu, wie in diesem Augenblick. Ich war kurz davor einen Kurzschluss zu haben und völlig zusammenzubrechen. Wie konnte ich alles so kaputt machen? Anstatt wie jede normale 17-jährige eine ausgewogene Zeit zu haben, brach ich alle Regeln und verursachte einen Totalschaden an mir selber, welcher nicht wieder so schnell zu reparieren wäre. Vielleicht würde ich ja in einer Anstalt enden und dann in der Hölle? Schließlich hatte ich doch alle möglichen Sünden begangen. Ich habe gesoffen, Drogen genommen, gelogen, fast Sex gehabt und Menschen hintergangen, die mir wichtig sind. Als hätte ich die Bibel vor Gottes Augen genommen und verbrannt. Ich war bloß eine-
„Was ist los", fragte Ian mich plötzlich.
Verwirrt sah ich ihn an: „Was soll sein?"
„Du scheinst in Gedanken versunken. Willst du lieber gehen?"
Er blickte mich dabei besorgt an und hielt weiterhin meine Hand. Nach Hause zu gehen klang gar nicht schlecht, aber ich wollte nicht zu mir, weil ich dann mit meinen Gedanken alleine wäre. Ohne Zweifel wäre dies das Dümmste, weswegen ich nickte und „Zu dir" erwiderte.

Die Erschöpfung übermannte uns und wir ließen uns auf sein Bett fallen, sahen zur Decke hoch und atmeten erleichtert auf.
„Sag mal", begann Ian, „woran dachtest du beim tanzen. Ich meine du warst komplett weg und hast nichts bemerkt."
„Was? Nein, ich war nur vertieft in das Lied." Wow Cassia, eine noch schlechtere Ausrede gab es nicht.
„Welches Lied lief denn?"
Ich sah ihn an und mein Blick sagte nichts außer Wut aus, was ihn zu amüsieren schien. Nach einem Seufzer gestand ich: „Es ist komisch, wie ich mich verändert habe und trotzdem unglücklich bin. Das wollte ich doch, oder? Dieses ausgelassene Leben sollte mich doch zufrieden stellen und erfüllen, also warum hasse ich es dann? Warum hasse ich mich so sehr und will die Zeit zurückdrehen und alles ändern?" Aus Scham versteckte ich mein Gesicht unter meinen Händen und mochte ihn schon gar nicht ansehen. Ich hatte das Gefühl er würde mich auslachen und verurteilen oder eine Moralpredigt halten, dass er mich doch gewarnt hatte. Jedoch hörte ich nichts in der Art, sondern spürte seine Hand, wie sie meine Handgelenke nahm und sie von meinem Gesicht wegzog.
,,Du hast etwas ausprobiert und es hat sich als enttäuschend erwiesen. Sowas wird dir noch häufiger im Leben passieren, aber du kannst es noch ändern. Verzweifle nicht sobald sich eine Idee als grotesk erweist", sagte Ian mit einer rauen Stimme, welche mich beruhigte. 
Ein Seufzen entwich meinen Lippen und ich sah ihn an, während er über mich gebeugt war. Sein Blick wich nicht von mir ab, wanderte jedoch runter zu meinen Lippen. Ich hauchte seinen Namen und er blickte mir wieder in die Augen, gespannt auf das was ich zu sagen hatte. Jedoch war da nix was ich sagen könnte oder wollte und wir sahen uns wieder bloß an. 

Ein Stöhnen entwich meinen Lippen als seine starken Hände meine Taille griffen und seine sanften Lippen meinem Hals Aufmerksamkeit schenkten. 
„Cas, bist du sicher, dass du das willst", fragte er mich, obwohl er nicht aufhörte mich zu küssen. Wie sollte ich da in der Lage sein es zu verneinen? Wie sollte ich ihm widerstehen, wenn er-die Person für die ich etwas empfand-mich so berührte und küsste? In dem Moment wurde mir bewusst, dass er es absichtlich dann fragte. Hätte er diese Frage gestellt, als wir unsere Kleidung größtenteils anhatten, hätte ich ihn sofort weg geschoben. Jedoch war ich in diesem Moment nicht bei klaren Verstand, um den Menschen für den ich etwas empfand von mir zu stroßen und abzuweisen und was mich in dem Moment erschrak war, dass Ian es wusste. Ihm war bewusst, dass ich 'Ja' sagen würde, denn er hörte nicht auf. Die Frage hing noch unbeantwortet in der Luft, aber er zog mit den Träger meines BHs runter, um meine Schulter zu küssen und spielte mit dem Bund meiner Unterwäsche. Ich nickte nur, wobei ich mir nicht mal sicher war, ob Ian es überhaupt sah. Meine Hände waren in seinen Haaren, während seine uns entkleideten und mir schmeichelten. Ohne zu überlegen gab ich mich ihm hin und küsste ihn zärtlich auf die Wange. Die Verwunderung mit welcher er mich ansah brachte mich zum schmunzeln. 
„Was denn? Hattest du erwartet dass ich dich bei meinem ersten Mal anspringe", bei der Frage kicherte er und schüttelte den Kopf. Seine Haare hingen ihm in die Augen und ließen ihn jünger und auch vertraulicher wirken.
„Natürlich nicht, nur war ich überrascht", erklärte er kurz und küsste mich mit einer Gier wie ich sie nicht erwartet hatte. 

Ian war in dieser Nacht zwar zärtlich, jedoch ohne jegliche Art von Hingabe. Für ihn war der Sex bloßes nehmen, ohne mir etwas zu geben und mir wurde es zu spät bewusst. Ich konnte ihn aber nicht verurteilen, schließlich hatte ich mich ihm um den Hals geworfen und er nahm es an. Ihm die Schuld zu geben wäre wie einem Löwen die Schuld zu geben, dass er ein Zebra reißt. 

Der nächste Morgen verlief schnell und schmerzhaft. Nicht weil er mich nach Hause schickte, sondern weil ich eher als er wach wurde und verschwand nachdem ich realisiert hatte, was geschehen war. Da es erst fünf Uhr morgens war, bemerkte Ana nichts von meiner Flucht und ich konnte beruhigt zu Fuß nach Hause gehen.
Mein Make-Up war verschmiert, meine Haare durcheinander, die Srtöckelschuhe waren in meiner Hand und das Kleid saß schlecht. Der Glamour und das Retuschierte von letztem Abend war vollkommen verschwunden. Das einzige was man auf der Straße sah war ein verdorbenes und kaputtes Mädchen, welches am Ende war. Ohne Zweifel bereute ich es mit Ian geschlafen zu haben. Meine Gedanken trübten sich mit jeder Sekunde und der Kurzschluss von welchem ich ständig sprach schien mit hoher Geschwindigkeit näher zu kommen. Ein kalter Wind ließ mich zittern. Die Straßen waren immernoch dunkel und es kam nur alle paar Minuten ein Auto an mir vorbei, wobei ich jedes Mal daran dachte wie leicht es doch wäre mich vor eins fallen zu lassen. 
Mein Leben wandelte sich in eine einzige Katastrophe und mittlerweile konnte ich es nicht mehr aufhalten.

Ich bin nach ganzen ganzen 7 Monaten zurück und nehme an ich habe die meisten meiner Leser verloren. An die, die noch lesen: Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat etwas zu schreiben. 
Da ich Sex-Szenen ungerne auf deutsch ausschreibe habe ich es gelassen. 
P.S.: Wenn jemand BTS liebt könnt ihr mir auf meinem anderen Account folgen: irreplaceableyouth Ich schreibe dort jedoch nur auf Englisch. 

Teen Idle {Marina And The Diamonds}Where stories live. Discover now