And the day has come where I have died

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"Schicken Sie einen Krankenwagen", schrie ich in das Telefon, "hier hat jemand versucht Selbstmord zu begehen."
"Bitte, erzählen Sie mir was passiert ist", hörte ich eine ruhige Männerstimme am anderen Ende der Leitung.
Ich wusste, dass es nichts bringen würde ihm weiterhin ins Ohr zu brüllen, dass er einen Krankenwagen schicken soll. Also antwortete ich: "Parkhaus! Sie ist vom Parkhaus gesprungen!"
Außer Atem rannte ich zum Ausgang, jedoch blieb ich stehen.
"Sir, der Krankenwagen ist in 3 Minuten bei Ihnen, sehen sie nach ob sie Atmet und ob-"
Ich drückte ihn weg. Nicht weil ich ihr nicht helfen wollte, ich kannte das alles schon mit dem Erste Hilfe Zeug. Jedoch erstarrte ich bei dem Anblick wie Cassia da lag. Sie war auf dem Rasen gelandet und ich konnte von hier sehen, dass ihr Bein gebrochen war und sich eine Blutpfütze um sie herum bildete. Es war eine Szene aus einem Krimi und mir wurde mit jeder Sekunde mehr und mehr bewusst, dass es Cassia war. Cassia. Cas... Cassia!
"Cassia", schrie ich und rannte plötzlich zu ihr, "Cassia du Vollidiot!"
Bei ihr angekommen, fror ich wieder ein und wusste nicht was ich tun sollte. Was wenn ich ihre Verletzungen verschlimmerte oder etwas in der Art. Auf meinen Knien beugte ich mich über ihr Gesicht und versuchte zu hören ob sie atmete. Ich konnte jedoch nichts hören. Ich ging näher ran. Vielleicht war es zu leise? Jedoch war wieder nichts zu hören oder spüren. Tränen brachen aus und Sirenen waren in der ferne zu hören. 
"Cassia wach auf! Bitte!"
Sanft legte ich meine Hand auf ihre Wange, als wäre sie eine zerbrechliche Puppe aus Porzellan. Verzweiflung stieg in mir auf und ich fragte mich ob es wirklich nur 3 oder 30 Minuten waren. 

Fühlt es sich so an zu sterben? Bin ich überhaupt tot oder bin ich vielleicht im Koma oder sogar am leben? Ich würde dann sogar beim Selbstmord versagen. Das ist doch lachhaft.
Mir ist auf jeden Fall kalt, aber ich denke mal das ist normal. Es wäre ganz schlau die Augen zu öffnen, um mal zu erfahren was hier ist. Vielleicht ist der Tod ein großes schwarzes nichts oder ich bin ein Geist und sehe mich selber gleich da liegen. Bei dem Gedanken bekam ich schon imaginäre Gänsehaut.
Okay Cassia. Augen auf. Eins, Zwei, Drei.
Ian, Ana, meine Eltern, meine Lehrer und Freunde, die fremde ältere Frau, der ich jeden morgen ein Lächeln schenkte. Sie standen alle vor mir. Alle die mir auf jegliche Art wichtig sind. Alle die ich damit verletzt hatte, alle die durch meinen Tod leiden würden und sofort hoffte ich, dass ich Versagt hatte. Von ganzem Herzen wünschte ich mir am leben zu sein.
"Ian! Ian, bist du das", rief ich und rannte zu ihm, "Oh Gott, Ian bitte sag was."
Er lächelte mich an und öffnete seine Arme. "Cassia", sagte er strahlend und umarmte mich fest. Meine Eltern sahen uns an und kamen nun auch dazu.
"Endlich bist du bei uns", sagten meine Eltern im Einklang.
"Ich freue mich so dich wieder zu haben", Ian küsste meine Wange und ließ ab von mir. "Ich dachte ich wäre tot", seufzte ich laut und konnte meine Tränen nicht zurückhalten.
Nun kam auch Ana dazu und legte ihre Hand auf meine Schulter, um dann zu sagen: "Aber du bist tot."
Plötzlich erstarrte ich. "Tot? A-Aber was macht ihr dann hier?"
Ana grinste: "Wir sind auch tot. Nunja nicht wirklich, aber dein Selbstmord hat etwas in uns allem getötet. Deine Eltern werden sich das nie verzeihen können, dass sie das nicht bemerkt haben, obwohl da nichts zu bemerken war. Du hattest keinen Richtigen Grund, aber du hast dich selber so in diesen Mist vertieft, dass du nicht mehr raus wolltest. Vielleicht lassen sie sich scheiden oder werden Alkoholiker."
Nun fuhr Ian fort: "Bei mir wird es wahrscheinlich eine Absturzphase wie bei dir geben Cas. Ich meine das Mädchen was man liebt so sterben zu sehen, und dann noch nach ihr zu greifen... Das hinterlässt keine Narben, das ist eine sich nie schließende Wunde, die blutet, pocht und voller Eiter ist. Es wird lange dauern bis damit klarkomme und wieder ins Leben finde."
Alle sahen mich bedrückt an. "Ich werde auch viel Zeit, Alkohol und Gras brauchen, um mir verzeihen zu können, dass ich dich nicht gerettet habe", seufzte Ana und strich über meine Wange.
"Es ist deine Schuld", höre ich wieder Ian laut sagen.
Jetzt auch Ana, dann meine anderen Freunde, die Lehrer und schließlich meine Eltern.
Ich blickte um mich herum und realisierte, dass wir in einem großen weißen Raum waren.
Ist das die Zwischenwelt? Kurz vor dem Himmel? Komme ich überhaupt in den Himmel?
Aus dem Nichts riss Ian mich aus den Gedanken, indem er näher kam und "Es ist deine Schuld" praktisch in mein Gesicht schrie.
In Hintergrund war das Echo der anderen zu hören, wie sie den Satz immer wieder sagten.
Jedoch stockte mir der Atem, als er mich Schubste. Voller Wucht wurde mein Körper gegen eine der weißen Wände geschleudert und ich sah ihn erschrocken an. Er kam auf mich zu, gefolgt von den anderen, welche um und herum standen. Nun ballte er seine Faust und traf wieder meinen Brustkorb. Mir blieb der Atem weg, aber ich fiel nicht zu Boden.
"Laden!" Verwirrt sah ich Ana an.
Aus der anderen Richtung schrie mein Mathe Lehrer: "Drei, Zwei, -"
Wieder schlug Ian mit voller Kraft gegen meine Brust.

"Wir haben einen Puls", sagte ein Rettungssanitäter.
Eigentlich sollte ich erleichtert aufatmen, aber stattdessen fing ich an wie ein kleines Kind zu weinen, sodass Ana mich in den Arm nehmen musste. "Sie lebt", schluchzte ich in ihre Schulter und drückte sie fest.

Hello I'm back. Ich weiß nicht ob irgendjemand diese Story noch lesen wird, nachdem ich so lange inaktiv war. Ich hoffe schon heh
Das soll in diesem Kapitel auf keinen Fall so wirken, dass man bei gescheiterten Selbstmordversuch ein Versager ist o.Ä. Das sind einfach Cassias Gedanken in dem Moment. Falls ihr solche Gedanken habt sucht euch bitte Hilfe oder redet mit jemanden.

Es wäre auch echt lieb, wenn ich Feedback bekommen könnte, was die Entwicklung der Story angeht.

Teen Idle {Marina And The Diamonds}Where stories live. Discover now