Kapitel 10: Ganz ohne Zwang und Stress

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„Boah, Robin! Jetzt sei doch mal ruhig. Du weckst die beiden noch auf!"

Leises Gemurmel riss mich aus meinem Schlaf und damit auch aus dem schönen Traum, welchen ich bis eben noch geträumt hatte. Ich, in Dags Armen, in meinem Bett.

Blinzelnd öffnete ich meine Augen vorsichtig und kämpfte gegen das Sonnenlicht an, welches durch das Dachfenster schien. Das Nächste was ich bemerkte, war ein Arm, welcher fest um meine Hüfte geschlungen war und ein warmer Körper, der sich an mich drückte.

Nun gingen meine Augen endgültig auf und verwirrt musterte ich den tätowierten Arm, der mich festhielt. Schlagartig wurde mir bewusst, dass das alles wohl doch kein Traum, sondern Realität war. Das Herz schlug mir sofort bis zum Hals und ein Lächeln zierte meine Lippen.

Und dann fielen mir wieder die Stimmen ein, welche mich so ungewollt geweckt hatten. Ich warf einen Blick über meine Schulter und starrte in die Gesichter meiner Freunde, welche sich alle in meinem Schlafzimmer versammelt hatten.

Lola warf die Arme in die Luft und warf Robin einen genervten Blick zu. „Toll, du Pfeife. Jetzt ist sie wach."

Mein Blick wanderte zu Vincent, welcher mit einem zufriedenen Grinsen im Türrahmen lehnte und Dag und mich beobachtete. Als er meine Augen auf sich spürte, zwinkerte er mir zu. „Wann ist das denn passiert?", fragte er und die Streithähne verstummten und widmeten sich unserer Konversation.

Da ich aber gerade so gar keine Lust hatte, den anderen so kurz nach dem Aufstehen irgendwas zu erklären, strich ich sanft über Dags Arm um ihn wachzumachen.

Der bewegte sich aber keinen Zentimeter, weswegen ich ihn nun vorsichtig schüttelte. „Den kriegste nicht so einfach wach."

Wieder war es Vincent, der sprach und nun neben dem Bett und somit neben seinem besten Freund stand. Ehe ich fragen konnte, was er vorhatte, beugte er sich schon zu dem dunkelhaarigen runter und schrie: „Dagibärchen, aufstehen!"

Dag fuhr erschrocken nach oben und saß innerhalb von Sekunden kerzengerade im Bett. Seine Haare standen wild in alle Richtungen und seine Augen waren noch gar nicht richtig offen. Dann sah er irritiert zu den anderen, welche nur dümmlich grinsten und schließlich drehte er sich zu mir. Ich zuckte entschuldigend die Schultern und setzte mich nun ebenfalls etwas auf.

Er rieb sich müde die Augen und sah wieder zu unseren Freunden. „Man, wir sind hier nicht im Zoo. Verpisst euch", brummte er angepisst.

Vincent schlug ihm lachend auf die Schulter, woraufhin Dag ihn unsanft von sich schubste und ihm den Mittelfinger zeigte. Er war also ein richtiger Morgenmuffel.

Grummelnd verzogen sich die anderen nun aber endlich und wir waren alleine. Dag ließ sich wieder in die Kissen fallen und legte sich einen Arm über die Augen.

Etwas unschlüssig saß ich, wie angewurzelt, da und beobachtete ihn. Wer weiß, ob er mich auch gleich so anfahren würde?

Dann linste er mit einem Auge unter seinem Arm hervor, ehe er diesen neben sich auf die Matratze fallen ließ und seine Hand auf meinem Oberschenkel landete. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, während er mich aus müden Augen anschaute.

„Guten Morgen." Seine tiefe Stimme ließ mir einen angenehmen Schauer über den Rücken laufen und ich lächelte ihn an. Dann ließ ich mich wieder ins Kissen fallen und drehte mich auf die Seite, sodass ich ihn anschauen konnte.

„Guten Morgen, Grumpy Cat", begrüßte ich ihn, was ihn zum Lachen brachte. Er drehte sich ebenfalls zu mir und wir lagen uns nun direkt gegenüber und musterten uns gegenseitig.

„Gut geschlafen?", fragte ich, während ich die Decke wieder bis zu den Schultern zog. Dag gähnte einmal ausgiebig und streckte sich, während er langsam nickte.

Wie es geht || Dag-Alexis KopplinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt