Kapitel 16: Das Leben war voll einfach, man...

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Hallo meine Lieben!

Zuerst will ich mich hier für die ganzen Kommentare und die Votes bedanken. Ich freue mich wirklich, dass die Story hier noch gut anzukommen scheint.

Ich habe beschlossen, da länger nichts mehr kam, diese Woche noch ein Kapitel zu posten und dann den Sonntag wieder zum festen Tag für Veröffentlichungen zu machen.

Ohne viele Umschweife wünsche ich euch nun ganz viel Spaß beim Lesen!

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Dresden, Februar 2020

„Kommst du jetzt endlich mal? Wir würden gerne in der ersten Reihe stehen", drang Friedas Stimme an mein Ohr und riss mich somit aus meinen Gedanken.

Ich löste meinen Blick von den unzähligen Merchandise Gegenständen und entdeckte meine Freunde, welche wenige Meter entfernt am Eingang der Halle auf mich warteten.

Alle von ihnen hatten es heute nach Dresden zum Konzert geschafft. Keiner hatte es sich nehmen lassen wollen, die Jungs auf der Tour zu unterstützen. Niemand wusste, ob die Tour, durch die sich ausbreitende Erkrankung Corona eventuell verschoben werden musste. Und das einzige Datum, dass sich wirklich jeder freischaufeln konnte, war heute.

Langsam stapfte ich zu ihnen und vergrub die Hände in den Taschen meines schwarzen SDP Hoodies. „Wieso muss es denn unbedingt die erste Reihe sein? Vorne ist eh immer viel zu viel los."

Damit erntete ich verwirrte Blicke von meiner Freundesgruppe. „Seit wann willst du bei einem Konzert mal nicht ganz vorne stehen?", kam die Frage von Niklas, woraufhin ich ihn nur ausdruckslos ansah. Sie wussten alle ganz genau, warum ich ausgerechnet heute mal nicht die erste Reihe besetzen wollte.

Die letzten Monate waren in Rekordzeit an mir vorbeigezogen. Dag und Vincent hatte ich seit September letzten Jahres nicht mehr gesehen. Und das war beabsichtigt. Wenn Lola nach Berlin fuhr, erfand ich Ausreden um nicht mitfahren zu müssen. Vincent kam immer alleine nach Erfurt. Ich schätzte, dass Dag wusste, dass ich ihn noch nicht sehen wollte.

Der Kontakt zwischen uns blieb, ich hatte es ihm versprochen. Aber ich war bis jetzt noch nicht bereit gewesen, einem der beiden unter die Augen zu treten.

Doch aus dieser Sache hatte ich mich diesmal nicht rausreden können. Dag hatte mich quasi angebettelt, wenigstens ein Konzert zu besuchen und natürlich war ich schneller weich geworden, als mir lieb war.

Ich wusste, dass ich ihm nicht ewig aus dem Weg gehen könnte, aber ich hätte alles gerne noch etwas herausgezögert.

Feli hakte sich bei mir unter, warf mir ein aufmunterndes Lächeln zu und zog mich schließlich hinter sich her. Es waren schon einige Fans in der Halle, doch als würde das Schicksal gegen mich spielen, war vor der Bühne noch genügend Platz für uns. Vielleicht könnte ich mich ja auch einfach hinter Robin oder Niklas verstecken?

Lola und Feli platzierten sich rechts und links von mir, als ich es mir gerade vor der Absperrung auf dem Boden bequem machte. Es würde noch etwas dauern, bevor die 257ers die Show als Special Guest eröffnen würden.

Meine beste Freundin verwickelte die anderen in ein angeregtes Gespräch, während ich spürte, wie Feli mich von der Seite musterte. Als sie mich leicht anstieß, hob ich meinen Blick vom Boden und sah sie abwartend an.

„Bist du ein bisschen aufgeregt?", fragte sie und zog die Knie an den Körper. Mehr als mit den Schultern zucken konnte ich jedoch nicht. Sie schlang ihren Arm um meine Schulter und drückte mich.

„Glaub mir, das brauchst du nicht zu sein. Die Jungs werden sich total freuen, dich zu sehen."

Ich rang mich zu einem Lächeln ab und lehnte meinen Kopf gegen ihre Schulter. „Ich freue mich ja auch drauf, sie zu sehen. Ich hab' nur Schiss, dass es zwischen Dag und mir irgendwie komisch sein könnte. Wir haben uns seit der Wuhlheide nicht mehr von Angesicht zu Angesicht gesehen. Am Telefon ist das was komplett anderes. Ich kann doch nicht einfach so tun, als ob nichts vorgefallen wäre."

Wie es geht || Dag-Alexis KopplinOnde histórias criam vida. Descubra agora