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Narins Sicht:

Ich schrie Tariks Namen so laut, dass ich mich selbst nicht mehr hörte.

Ich wollte auf keinen Fall glauben, dass Tarik ging.

Ich brach in Tränen aus und ließ Tarik nicht mehr los.
Ich weinte und weinte.

„wie kannst du mich hier allein lassen?!" schrie ich weinend.
„lass mich nicht zurück!"
„bleib!"
„Tarik bitte wach auf. Ich bitte dich!" sprach ich leise und ließ weiterhin meine tränen über seine Wange fließen.

Ich hörte jemanden meinen namen rufen. Eine bekannte stimme.

Nabil rannte auf mich zu und weinte ebenfalls los.

Er konnte Tarik nicht ansehen und seine Augen tränten.
Er blieb nicht lange und hielt Meine schultern fest.
„komm steh auf." flüsterte Nabil mir zu. Ich zögerte und schüttelte den kopf.

„Narin komm. Steh auf." Nabil packte leicht mein arm und zog mich zu sich hoch.

Er-

Er umarmte mich fest. Ich vergrub mein Gesicht in seine Brust und weinte.

Die Leute deckten Tarik mit einer weißen decke ab und brachten ihn ins Krankenhaus.
„was soll ich jetzt machen?" fragte ich weinend und sah Nabil an.

„was soll ich machen? Er war 5 Jahre an meiner Seite. Und heute sehe ich ihn t-tot?" Nabil bekam erneut tränen in den Augen.

„Bitte Allah! Gib mir meinen Tarik wieder" sagte ich während meine Stimme immer mehr sank.

Ich fühle nichts.
Es tat einfach nur weh, so weh, dass ich keine Luft bekam und nichts mehr spüren konnte.

Ich will einfach nur Tarik.

Ich fiel zu Boden und weinte.
Nabil nahm meine Schultern und zog mich auf.

„Reicht, hör auf zu weinen. Er hätte es nicht gewollt." sagte Nabil.

Er versuchte selbst sein weinen zurückzuhalten.
Egal was er machte oder sagte, es hielt mich nicht auf an Tarik zu denken und zu weinen.

...

Das ganze geht schon seit fast einer Woche so.

Ich hörte nicht auf zu weinen und betete jeden Tag, in der Hoffnung mir wird Tarik zurück gegeben. Auf egal welcher Art und weise.

Ich wollte alles akzeptieren. Nur nicht, dass Tarik nicht mehr da war.

Nabels Sicht:

Es fiel mir schwer Tarik zu vergessen. Es war auch nicht möglich. Nun war alles mir überlassen.

Nicht nur unser kleines Geschäft... sondern seine große liebe. Ein Mädchen von dem er mir jeden Tag was erzählen musste und immer verträumt in die leere sah, sobald er über sie sprach.
Eine, die ihn glücklicher als seine eigene Familie gemacht hat. Wie könnte ich es mir selbst verzeihen, sie auch nur an der hand zu halten.

Weil es Tariks Wunsch ist. Mache ich das.

Ich stand spontan aus dem Bett und zog meine Schuhe an.
Es war Nachmittag 17:07 Uhr.

„Baba ich geh raus!" schrie ich Richtung Wohnzimmer, bevor ich aus der Haustür ging.

Glücklicherweise hatte ich mir gemerkt wo sie wohnte.

Als ich ankam klingelte ich an die Tür und hatte schon eine billige Ausrede parat.

Ein gut aussehendes Mädchen öffnete mir die Tür und sah mich abgefuckt an.

„was willst du?" fragte sie ohne mich reden zu lassen.
„ich bin Nabil, ich bin hier wegen der Schule. Wie müssen ein pr-"
„zu Narin?" unterbrach sie mich.
Ich nickte Stumm.

Sie machte Platz und sah mich dennoch von oben bis unten an.
Ihre lange Haare warf sie nach hinten und knallte die Tür zu, nachdem ich rein ging.

Sie zeigte mir Narins zimmer.

Ich klopfte an der Tür ihres Zimmers.
Sie gab mir ein Zeichen und ich trat ein.

Mit einem verwirrten Blick sah sie Richtung Tür.
„was- was willst du hier?" Fragte sie und wischte ihre Tränen weg.

„Narin, tut mit leid. Ich sollte nicht so aufeinmal kommen..."
„schon gut. Setz dich." sprach sie. Narin ließ ihre Beine am Bett unter hängen und sah mich an.

Bei dem Anblick bekam sie ein „salzigen" Gesichtsausdruck mit Tränen. Kann nur eins bedeuten.

Sie sprang leicht auf mich zu und schlug ihre Arme um meine Schultern und Hals. Ich platzierte meine Hände an ihrem Rücken und erwiderte ihre Umarmung.

Natürlich fühlte ich mich schuldig und scheiße.
Ich könnte ihr niemals die Liebe geben, die sie von Tarik bekommen hat.

Sie fühlte sich so ‚dünn' an.

Ich bemerkte das ungerührte essen auf ihrem nacht Tisch.
Das erklärte warum sie so dünn war. Ich will nicht wissen seid wann sie nicht gegessen hatte.

Meine Hände lockerte ich und sie ließ mich aus der Umarmung.
Ich sah sie fragen an.
„warum hast du das nicht gegessen?" fragte ich.
Narin zuckte stumm mit den Schultern und brachte kein Wort raus.

Ich nahm das Teller und den Löffel, der daneben lag.
Aus dem Reis nahm ich einen Löffel.
„komm, iss was." sagte ich leise, während ich den Löffel zu Narins Mund bewegte.

Ob man mir glauben mag oder nicht, ich war zerstört. Ich brauchte selbst die Kraft, um dies Hier durchzuziehen.

Sie drehte den Kopf zur Seite.
„Ich will nicht."
„du musst." sagte ich und drehte ihr Gesicht wieder zu mir.

Narin zwang sich, ihren Mund zu öffnen und etwas zu essen.
Gerade noch am essen fing sie an in Tränen auszubrechen.

Ich nahm das Wasser und gab es ihr. Sie trank es ohne zu Zögern und grub ihr Gesicht kurz danach in den Händen.

„ich liebe ihn so sehr..." hörte ich sie flüstern.

Ich weiß wie sehr du ihn liebst.

„er liebt dich auch. Sehr sogar." ich nahm ihre Hände von ihrem Gesicht weg. Ein weiteres Mal umarmte sie mich fest.
Sie drückte zu und wollte mich fast nicht wieder loslassen.

Ich war es nicht gewohnt, so oft umarmt zu werden.

Tarik zu liebe tu ich es.

Ich muss sagen, ich fühlte dabei etwas komisches.

„zieh dir eine Jacke an, wir gehen an die frische Luft." sagte ich und ließ sie wieder los.

Sie schüttelte heftig den Kopf und warf die Decke über ihre Füße.
„ist das da deine Jacke?" ich nahm die Jacke, die an der Tür Hand und zog Narin aus ihrem Bett.
Ich zerrte sie mit nach draußen.

Sie hatte wirklich keine Lust.

Aber ich wusste, dass es ihr besser tun würde, sonst würde ich es auch logischerweise lassen.

Als wir draußen waren und spazierten, blieb sie stehen und umarmte mich.

„schon wieder?" ich lachte leicht. Wieder erwiderte ich ihre Umarmung und ließ sie es genießen.

„hast du jemals einen Menschen so oft umarmt?" fragte ich und ließ meine Hände unbewusst noch an ihrer Taille.

Die schüttelte den Kopf.

„ich auch nicht." gab ich von mir.
„du- du fühlst dich an wie-"
„ich weiß." unterbrach ich sie. Seinen Namen zu erwähnen tut uns beide nicht gut.

Ich zog sie zu mir und umarmte sie.

 Meine Droge Where stories live. Discover now