17. Unbehagen und Avocado-Toast.

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Sakura nahm Naruto mit in ein hübsches Café, das nur dreißig Minuten vom Uchiha Anwesen entfernt war. Die Fahrt war seltsam und steif. Beide saßen hinten auf dem Rücksitz, mit genügend Abstand und zu den Fenstern gedreht.

Naruto konnte Kakashis Gesicht im Seitenspiegel sehen, der verwirrt zu sein schien, aber nichts sagte, weil Sakura sich ständig über den Verkehr beschwerte.

Der Blonde fühlte sich in Sakuras Gegenwart mehr als unwohl und die Tatsache, dass die Hand ihres Ehemannes vor nicht ganz zwei Stunden um seinen Schwanz gewickelt war, half ihm in dieser Situation recht wenig.

Er wusste, er sollte sich schuldig fühlen, das tat er auch, aber einem Teil von ihm gefiel die Vorstellung, dass er in Sekundenschnelle ihr selbstgefälliges Gesicht zum Einsturz bringen könnte.

Naruto schüttelte den Kopf in Missbilligung.
Er sollte nicht so grausam denken.

Die Anwesenden des Etablissements waren hauptsächlich Frauen. Gut gekleidete Frauen. Frauen, deren Kleider wahrscheinlich mehr wert waren als Narutos ganze Existenz. Und Sakura kannte offenbar die Mehrheit von ihnen, weil sie ihr zuwinkten und manche verwickelten sie in ein kurzes Gespräch. Dabei fiel der Name Uchiha oft. Auch der Vorname ihres Mannes.

Sakura stellte ihnen Naruto nicht vor, so als wäre er unwichtig. Als wäre er ihr Hund, der nur nebenherlief. Er kam sich schäbig vor, wie ein Mensch zweiter Klasse. Es erinnerte ihn an seine Position. Es dauerte eine Weile, bis sie endlich auf ihrem Platz waren.

Das Dekor war in pastellrosa, die Tische mit einem Seidentuch bedeckt und ein gut abgestimmtes Blumensortiment stand in der Mitte.

Es fühlte sich seltsam an, der einzige Mann hier in diesem Laden zu sein, besonders weil er einen einfachen Pullover und eine Jeanshose trug.
Es waren gute, neue Klamotten, ohne Löcher, aber trotzdem kam er sich underdressed vor.

Sogar die Kellnerin nahm die Bestellung der Getränke mit einem fast entsetzt überraschtem Gesichtsausdruck auf. Dabei gab sie sich nicht einmal die Mühe es zu maskieren.

„Du kannst bestellen, was immer du willst. Ich werde es bezahlen und es dir nicht vom Lohn abziehen." sagte Sakura und lächelte Naruto an, bevor ihre Mimik in ein Stirnrunzeln fiel, während sie die Speisekarte studierte.
Ihr blonder Hausknabe suchte sich nur etwas kleines aus. In einer Situation wie dieser hatte er nicht gerade sehr viel Hunger.
Die Frau jagte ihm Angst ein. Und es war etwas, dass er niemals laut aussprechen konnte.

„Ich denke, ich werde das Okonomiyaki nehmen..." erwähnte Naruto vorsichtig und beobachtete Sakura, wie sie auf die Wahl seiner Speise reagieren würde.

„Bist du sicher?"

„Was meinen sie damit?" langsam lehnte er sich in seinen Stuhl zurück.

„Wie wäre es mit etwas, dass mehr...naja sagen wir—ich weiss nicht—leichter ist?" gab die Frau steif zurück und starrte auf ihre manikürten Nägel.

„Leicht?"

Sakura rollte mit den Augen, nahm sich aber zusammen und zauberte ein weiteres Lächeln auf ihre Lippen. Es half nichts, es sah erzwungen aus.
„Du isst sicherlich auch heute Abend. Menschen neigen dazu,in den Wintermonaten zuzunehmen.
Ich möchte nicht, dass du zu viel isst. Du bist von schlanker Statur...und so soll es auch bleiben. Du repräsentierst unser Haus, da will ich niemanden, der aussieht, als wäre essen seine liebste Beschäftigung." plapperte sie, bevor sie ungeduldig nach der Bedingung Ausschau hielt.

The Uchiha's Servant. - Sasunaru Where stories live. Discover now