33. Kontakt zu Sasuke.

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Mit dem Kinn im Schal versteckt, spazierte Naruto durch die hektischen Straßen im Zentrum von Tokio. Der Blick zu seinen Füßen gerichtet, die ihn ohne korrektes Ziel einfach immer weiter nach vorn trugen.
Nasse Schneeschmiere bedeckte den Asphalt und die Menschen um ihn herum, hatten Regenschirme über ihr Haupt gespannt, um sich vor dem weißen Schauer zu schützen.

Naruto selbst hatte keinen dabei und auch keine Mütze auf dem Kopf. Die tanzenden, hauchzarten Flocken legten sich in sein blondes Haar, wo sie einen Augenblick hafteten, ehe sie auseinander fielen oder der kalte Wind sie davon trug.

Doch trotz der schlechten Wetterverhältnisse, brachte die frische Brise wieder Leben in Narutos erschöpften Geist. Zu lange war er nicht draußen gewesen, hatte nur auf dem Sofa gelebt und sich selbst bemitleidet, was definitiv nicht seine Art war. Doch Angesichts der aussichtslosen Umstände, rutschte er immer tiefer in ein dunkles, schier bodenloses Loch.

Jeglicher Kontakt zu Sasuke war weg und auch wenn der hinterlassene, gefälschte Brief aussagte, dass er nicht kontaktiert werden wollte, schmerze es sehr, dass der Mann nicht einmal versucht hat sich bei ihm zu melden. Dennoch weigerte Naruto sich, Sasuke aufzugeben. Irgendwas stimmte nicht.

Es verging eine Weile. Naruto wusste nicht, wie lange er bereits unterwegs war. Aber seine Finger, trotz, dass sie in den Taschen seiner Jacke ruhten, waren mittlerweile eiskalt geworden.
Seine Wangen und Nase rot.
Vielleicht sollte er sich für ein paar Minuten in einem der vielen Cafés hier niederlassen, um sich aufzuwärmen, zumindest so lange, bis er sich wieder richtig bewegen könnte.

Doch so schön der Gedanke auch war, sich mit einem heißen Getränk an eine Heizung zu setzen und den Schnee zu beobachten, wollte er es nicht allein tun. Die romantische Weihnachtszeit war zwar längst vorüber, aber es war Februar. Kurz vor Valentinstag um genau zu sein. Und die Zeit davor, war schlimmer, als der eigentliche Tag an sich. Das Letzte, was Naruto in seiner Situation wollte, war zwischen einem Haufen verliebter, junger Menschen sitzen, die über nichts anderes reden, als Dates oder heimlich geplante Liebesgrüße. Zugegeben, sein ausgemaltes Szenario war vielleicht etwas übertrieben, aber allein der Gedanke tat ihm zu sehr weh.
Er konnte sich nicht einmal Küsse im Fernsehen ansehen, ohne das Gefühl zu haben, gleich losheulen zu müssen.

Und eigentlich wollte er auch nur diesem eisigen Wind entfliehen, der immer schlimmer zu werden schien und Naruto nun unangenehm um die Ohren peitschte.
Zudem hatten die zarten aber dicken, weißen Flocken auf seinem Kopf, sein Haar inzwischen völlig durchnässt.

Der kleine Lebensmittelmarkt um die Ecke sollte es demnach auch tun. Dort könnte er sich aufwärmen und vielleicht findet er sogar etwas besonderes fürs Abendessen. Er würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Also ging er weiter, lief an den mit Herzchen geschmückten Schaufenstern vorbei und ignorierte die massenhaften Angebote von kitschigen Grußkarten und Schokolade, während er seine rote, bereits laufende Nase so tief in den Schal grub, dass sie kaum noch zu sehen war.

Er grübelte einen Moment lang, womit er seinen Freunden eine Freude machen könnte, nur wusste er nicht so ganz wie er das anstellen sollte, damit beide zufrieden sein werden.
Kiba mochte am liebsten Dinge, die mit Fleisch zu tun hatten, etwas, dass sich gut kauen ließ, während Hinata gerne einfache Gerichte, wie rote Bohnen-Suppe bevorzugte. Dieses Mal wird er natürlich auch in der Küche helfen, anstatt auf der Couch zu liegen und sein Gesicht in massenweise Kissen zu stecken, als wäre er ein ängstlicher Strauß in der Wüste.

The Uchiha's Servant. - Sasunaru Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt