23. Doch kein Einzelkind.

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Shisui Uchiha.

Naruto musste das Ganze erst einmal verarbeiten. Völlig verdutzt starrte er den Mann an, der ihn fröhlich, sympathisch lächelnd ansah und so gar keine Ähnlichkeit mit Sasuke hatte. Aber musste er denn zwingend etwas mit ihm zu tun haben, nur weil er den gleichen Nachnamen trug?

In Gedanken ging Naruto die Namen durch, die er im Zusammenhang mit Sasuke gefunden hatte und an Shisui konnte er sich nicht erinnern. Nein, Naruto war sich sogar ziemlich sicher, dass er nichts davon gelesen hat und das Gesicht war ihm auch unbekannt.

Doch hatte er diese Aura, die dem Blonden augenblicklich das Gefühl gaben sicher zu sein. Ja, der Mann arbeitete für die Security und hatte ihm tatsächlich den Arsch gerettet, ihn vor schlimmerem bewahrt, aber darum ging es nicht. Da war mehr. Sein Bauch sagte ihm etwas. Etwas, dass er nicht ignorieren konnte. Wieso hat Sasuke nie etwas über seine Familie erzählt?

Sasuke...

Naruto vermisste ihn so sehr.
Unweigerlich kam in ihm ein Gefühl von Schuld auf. Wie konnte er es zulassen, von jemand anderen angefasst zu werden. Bestimmt wird er ihn jetzt hassen. Wäre er doch nur Zuhause geblieben. Er hätte sich nicht überreden lassen dürfen. Dann wäre das all das nie passiert.

„Hey, bist du ok?" drang es leise an seine Ohren, wobei die Frage so klang, als wäre sie bereits gestellt worden. Der Blonde schnappte auf, schüttelte sanft den Kopf und blinzelte ein paar mal, um wieder im hier und jetzt zu landen.
Er hatte gar nicht bemerkt, dass er vor sich hin träumte.

Er erhielt ein weiteres Lächeln, das diesmal ein klein wenig bemitleidenswert aussah.
„Hör mal, ich weiss, dass du im Moment etwas durcheinander bist und vielleicht nur noch nach Hause möchtest, aber bevor du das tust, würde ich dich bitten,kurz mit mir mitzukommen." Shisui trat einen Schritt zurück und zeigte mit dem Daumen hinter sich in Richtung Ausgang. „Ist das in Ordnung?"

Naruto bejagte es, doch dem Mann entging nicht, dass der Blonde voller Unsicherheit war.
„Keine Sorge, ich möchte nur ein paar Daten von dir hier lassen. Es geht um Mizuki. Das, was er dir angetan hat war kein Einzelfall. Ich habe dir ja bereits gesagt, dass er hier schon öfter sein Unwesen getrieben hat und das erteilte Hausverbot interessiert ihn dem Anschein nach recht wenig." Shisui kreuzte die Arme und schielte nachdenklich zur Seite bevor er zu sich selbst murmelte: „Ich frage mich sowieso, wie er überhaupt reinkommen konnte...Yahiko sollte wirklich strenger mit seinem Personal sein..."

„Wie auch immer." fuhr er wieder lauter fort, öffnete die Tür nach draußen und bat Naruto mit einer Geste, den Raum zu verlassen. „Folge mir. Danach kannst du gehen. Versprochen."

Naruto wollte zwar augenblicklich seine Freunde suchen, aber das könnte er auch später noch tun. Sie hatten ja offensichtlich ihren Spaß ohne ihn und sich unangemeldet verkrochen. Also folgte er dem größeren Mann einen langen schwach beleuchteten Flur entlang, wo bis auf ein, zwei Menschen, die ihren Weg kreuzten, niemand war. An einer schweren Stahltür, an der das Wort „Personal" stand, kamen sie zum stehen. Dort war nur ein fester Knauf zu sehen, keine Klinke, also konnte man ohnehin nicht einfach so eintreten.

Die Musik war nur noch in dumpfen Bässen wahrnehmbar und unweigerlich fragte sich der Blonde, wie groß dieses Gebäude eigentlich wirklich wahr. War das tatsächlich ein gewöhnlicher Nachtclub? Von außen sah es definitiv kleiner aus, aber dort konnte man dem Anschein nach nur einen Teil erkennen.

Naruto starrte auf seine Füße. Ein Klimpern erregte seine Aufmerksamkeit und er blickte nach oben, nur um zu sehen, wie Shisui einen Schlüssel aus seiner rechten Hosentasche zog und zum Schloss der Tür führte, bevor er sie entriegelte.

The Uchiha's Servant. - Sasunaru Where stories live. Discover now