31. Suspendierung.

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Am nächsten Morgen schlief Naruto, wie jeden Sonntag, etwas länger. Es war sein freier Tag und Kakashi würde auch erst später zurück ins Haus kommen, also passte das ganz gut in seinen Kram. Naruto würde wahrscheinlich so gegen neun Uhr aufwachen, sich auf den Tag vorbereiten und dann in Ruhe frühstücken, bevor er auf Kakashi, im Innenhof warten würde, damit er ihn zu seinen Freunden fahren kann.

Sasuke hatte die Nacht in Narutos Zimmer verbracht, war aber bei Zeiten wieder verschwunden, weil er heute einen wichtigen Termin in der Stadt hatte. Was genau das war, sagte der Uchiha aber nicht.

Wie auch immer. Naruto erwartete also, dass seine Morgenroutine heute wie gewohnt ablaufen würde. Er hatte nicht erwartet, jemanden in seinem Zimmer zu hören, während er noch im Bett lag und sich an sein Kissen kuschelte, an dem noch Sasukes süßer Duft haftete.

Er bewegte sich in den Laken und nahm ein leises knackten des Bodens wahr, bevor etwas runtergeworfen wurde. Es war nicht so laut, dass es ihn erschrecken würde, doch es war laut genug, um ihn aus seinem Schlaf zu reißen.
Er brauchte eine Minute, um zu registrieren, was passiert war.

Dann hörte er eine verärgerte Frauenstimme murmeln.

Zuerst dachte Naruto, dass er einen Traum erlebte, die Art von Traum, bei dem man das Gefühl hat, wach zu sein, obwohl man es nicht war. Als der Blonde jedoch merkte, dass ihm die Bettdecke weggezogen wurde, öffnete er schnell die Augen und schreckte hoch.

Er saß nun auf der Matratze und erstarrte, als sein Blick den von Sakura traf, die am Rande seines Bettes stand.

Ihre Haare waren durcheinander.
Sie sah so aus, als wäre sie gerade erst aufgestanden.
Naruto hatte sie noch nie so gesehen. Normalerweise sah die Frau immer perfekt aus, keine Strähne würde abstehen oder ihr gar ins Gesicht fallen.
Ihr roter Lippenstift war ebenfalls noch nicht aufgetragen, was es ihm zusätzlich schwer machte, sie auf Anhieb zu erkennen.

Blitzschnell sah Naruto sich kurz im Raum um und musste feststellten, dass all seine Sachen aus dem Schrank geworfen wurden. Die Klamotten durcheinander, seine Bücher auf dem Boden verteilt, zusammen mit seinem restlichen Hab und Gut.

„Was ist das?!", spuckte Sakura und warf Naruto ein Taschenbuch ins Gesicht, in dem lauter kleine Zettel lagen. Einige von ihnen flogen durch den Aufprall heraus.
Es waren die kleinen Notizzettel, die Sasuke ihm seit Beginn ihres Techtelmechtels jedesmal hinterlassen hatte, wenn sie zusammen waren. Auf denen stand, wie sehr der Mann seine Anwesenheit genossen hatte und, dass er sich freute, seinen Hausjungen beim Abendessen mit seiner Frau zu sehen. Viele Komplimente im Bezug seines Aussehens lagen ebenfalls bei.
Es waren Kleine, unscheinbare Notizen, doch sie wiegten so schwer.

Naruto hatte jeden einzelnen von ihnen aufgehoben und sie in seiner Buchtasche gelassen, ein Ort, von dem er dachte, dass sie dort sicher wären.

Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand in seinen privaten Sachen wühlen würde. Dumm und leichtsinnig, wie ihm im Nachhinein klar wurde. Denn Sakura hatte offensichtlich kein Problem damit, dort herumzuschnüffeln. Er hätte es eigentlich wissen müssen.

Hier saß Naruto nun also, nur in Shorts bekleidet, vor einer wütenden Sakura. Sein Kopf fühlte sich schwammig an, die Brust tat ihm weh und sein Atem ging schwer, so schwer, dass er dachte, er würde Stahl durch seine Lungen pressen.

Das konnte jetzt nicht wirklich passieren.
Nein, nicht jetzt, nicht, wenn Sasuke so weit weg von Zuhause war.

Doch eines Tages musste es ja dazu kommen. Und Naruto musste zugeben, dass er nie wirklich darüber nachgedacht hat, dass es tatsächlich passieren könnte. Oder besser gesagt, wollte er nicht darüber nachdenken.

The Uchiha's Servant. - Sasunaru जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें