24. Rückkehr.

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Ende November.

Heute war es so weit. Sasuke würde endlich nach Hause kommen. Naruto würde lügen, wenn er sagen würde, dass er nicht vor Aufregung zitterte.
Nachdem der Hausjunge seine verbliebenen Pflichten im Voraus erledigt hatte, konnte er die letzten Tage damit verbringen, die Kleidung des Uchihas zu tragen oder in dessen Arbeitszimmer herumzulaufen.
Das große Haus war fast ein bisschen unheimlich, so ganz alleine, vor allem bei Nacht. Er aß sogar früher als gewöhnlich zu Abend, nur um im Bett zu sein, bevor es dunkel wurde.

Seine Freunde rief er bei jeder Gelegenheit an, die er finden konnte. Sie schienen vermehrt in Sorge zu sein, fragten unter anderem, ob er Sasuke von dem Vorfall im Club erzählen wird. Naruto hatte ihnen die Situation mit Ino ebenfalls erzählt, aber die Sache mit dem wohl offensichtlich verschollenen Bruder hatte er ausgelassen.

Hinata wäre wahrscheinlich ausgeflippt und hätte ein Gossip-Drama daraus gemacht, weil nirgends davon berichtet wurde, geschweige denn irgendwo nachzulesen war, dass der Mann Geschwister hat.
Das Letzte, was er brauchte, war, irgendeine Wahnsinns Story ans Licht zu bringen, die sich in Windeseile verbreiten würde, noch bevor er überhaupt Sasuke selbst davon erzählt hat. Obwohl er sich nicht sicher war, ob er es überhaupt tun wird. Zumindest nicht sofort.

Naruto hatte in der Vergangenheit zwar nichts von Itachi Uchiha gelesen, vor allem nicht im Zusammenhang mit Sasuke, doch nachdem er nun den Namen wusste, konnte er explizit nach ihm suchen. Stunden hatte er damit verbracht zu recherchieren und stieß letztendlich auf ein Unternehmen, welches den Namen "RedMoon" trug, unter dessen auch der Nachtclub geleitet wurde. Aber das war noch nicht alles.

Gegründet vor mehr als fünfzehn Jahren, von einem Mann namens Nagato, der nach seinem Tod, durch eine nicht genannte Krankheit die Führung Yahiko überlassen hatte, setzte sich diese Organisation für den nationalen Frieden ein. Unter anderem für eine Sache, die immer im Vordergrund stand.

Die Schwulen- und Lesbenbewegung in Japan.

Nach wie vor werden Beziehungen dieser Art nicht staatlich anerkannt und mit einer kleinen roten Wolke als Logo, organisiert das Unternehmen regelmäßig Veranstaltungen, um dagegen zu protestieren.

Im Nachhinein fragte Naruto sich, wieso er zuvor
nichts davon gehört hatte. Dem Anschein nach war es wohl nicht so bekannt, wie es sein sollte, oder es wurde, wie fast jede Organisation mit dieser Absicht, von der Gesellschaft totgeschwiegen.

Es kam ihm sinnvoll vor, dass Shisui und Itachi, anhand ihrer Sexualität und ihrer Beziehung, so etwas unterstützten, nur war Naruto nun mehr als verwirrt darüber, warum Sasuke keinen Kontakt zu seinem eigenen Bruder hat.

Es war vielleicht etwas zu voreingenommen, doch Naruto wurde das Gefühl nicht los, dass Sasuke sich vielleicht für ihn schämen würde, was unweigerlich dazu führte, dass der Gedanke, er würde die Beziehung zu seinem blonden Hausjungen deshalb geheim halten wollen. Schließlich war er verheiratet, mit einer Frau, zwar unglücklich, doch das tat nichts zur Sache.

Vielleicht hatte Naruto es aus diesem Grund vor Hinata und Kiba verheimlicht. Weil es ihnen einen Anstoß bot, ihm das alles auszureden. Ja, er wusste, dass seine Freunde ihn nicht unglücklich sehen wollten, sie machten sich nur Sorgen um ihn, aber seit er ihnen davon erzählt hatte, schien es kein anderes Thema mehr für sie zu geben und Hinata ließ es niemals los, dass Sasuke ihn nur ausnutzen könnte. Für sein eigenes, privates Vergnügen.
Dennoch hatte sie nie etwas gesagt, das seine Gefühle verletzen oder seine Beziehung zu dem Mann für beschämend erklären würde.

The Uchiha's Servant. - Sasunaru Where stories live. Discover now