26. Schneesturm.

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Ein Tag vor Heiligabend.

Am Vorabend meinte Sasuke, dass er an Stelle von Kakashi, Naruto zu seinen Freunden fahren wird, also bat er den Blonden früh um fünf aufzustehen, damit sie rechtzeitig abreisen könnten. Die Tatsache war im ersten Moment etwas verwirrend, aber Naruto stellte es nicht weiter in Frage. Er freute sich einfach nur auf die kurze Zeit, die er mit dem Mann verbringen konnte, bevor er ihn über die Feiertage verlassen müsste.

Er packte seinen Koffer, zusammen mit einer Plastiktüte voller Geschenke. Einschließlich das Geschenk für Sasuke. Doch Naruto war sich immer noch unsicher, ob er es ihm am Ende der Autofahrt überhaupt geben sollte.
Sasuke war reich, hatte alles, was er wirklich brauchte und Naruto war nicht gerade der schlauste Mensch, wenn es um das beschenken anderer Leute ging. Er war sich nicht einmal sicher, ob der Mann überhaupt etwas von ihm erwarten würde. Dennoch wollte er seine Wertschätzung zeigen. Außerdem war es etwas besonderes. Angst vor der Reaktion hatte er trotzdem.

Um etwa zwanzig Minuten nach fünf Uhr, war Naruto endlich bereit dazu, zu gehen. Langsam lief er die Treppe hinunter, bis er an der Haustür ankam, wo Sasuke schon auf ihn wartete.
Sofort half er ihm mit dem Koffer und legte die Hand auf Narutos Rücken, um seinen Hausjungen nach draußen zum Wagen zu führen.

Alles war schnell, ruhig und so, als ob Sasuke sich heimlich aus dem Haus schleichen wollte. Naruto machte es aber nichts aus, er wollte nur auf dem warmen Sitz Platz nehmen und die lange Fahrt genießen.

Der Blonde bemerkte, dass eine weitere Tasche, die definitiv nicht ihm gehörte, einen Sitz auf der Rückbank in Anspruch nahm. Irritiert blickte er den Mann an, der ihm aber nur ein kleines Lächeln bot und ihn weiter zum Beifahrersitz führte.

Eine andere Sache, die Naruto zur Kenntnis nahm, war die Art und Weise, wie Sasuke gekleidet war. Ganz anders als sonst. Für manch anderen wäre es vielleicht nichts besonderes gewesen, doch so lange er den Uchiha kannte, war dieser noch nie in lockerer Freizeitkleidung zu sehen. Es war leger, aber doch schick.
Es sah fast so aus, als wäre er für einen bestimmten Anlass gekleidet, aber vielleicht war es auch nur Narutos Gehirn, das versuchte, die Situation zu verstehen, doch es schien so, als hätte Sasuke Pläne für diesen Tag.

Naruto erwischte sich ein paar mal dabei, wie sein Kopf vor Erschöpfung zur Seite kippte, bevor Sasuke den Motor startete. Besorgt sah er den jungen Mann an. „Bist du müde?" fragte er leise, womit er das Schweigen heute zum ersten Mal zwischen ihnen brach.

Naruto nickte nur und ließ Sasuke ihre Finger zusammenführen, während er mit der anderen den Wagen vom Grundstück fuhr. Der Blonde konnte nicht anders, als zu lächeln und seinen Kopf an der Schulter des Mannes ruhen zu lassen.

„Wenn du müde bist, kannst gerne etwas schlafen" , schlug Sasuke vor. Doch Naruto schüttelte den Kopf. „Nein...wir sehen uns erst nächsten Sonntag wieder. Ich möchte in der restlichen Zeit, die wir zusammen verbringen können, wach sein." gestand er, wobei er aber trotzdem die Wärme des anderen suchte und am liebsten über die Mittelkonsole krabbeln würde, um sich auf Sasukes Schoß zu setzen.

Sie hielten an einer roten Ampel und dunkle Augen sahen Naruto auf eine Weise an, als würden sie etwas vor ihm verstecken wollen. Als würde Sasuke absichtlich Informationen für sich behalten, unsicher darüber, ob er dem jüngeren sagen sollte, was er dachte.
Der Blonde war aber ziemlich müde und gab sich damit zufrieden in Sasukes Nähe zu sein, während die morgendlichen Nachrichten leise im Radio zu hören waren.

Die Fahrt war ruhig und die meiste Zeit war es still zwischen den beiden. Naruto tat sein Bestes, um wach zu bleiben, döste aber ein paar mal ein, immer so lange, bis er von Hupen und Schreien auf der Straße geweckt wurde. Und obwohl es nicht seine Schuld war, entschuldigte Sasuke sich jedesmal über den Lärm und gab ihm einen Kuss in blondes Haar, bevor er sagte, dass er wieder schlafen sollte.

The Uchiha's Servant. - Sasunaru Where stories live. Discover now